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AVIVA-BERLIN.de im April 2024 - Beitrag vom 21.11.2014


The Greene Prince von Nadav Schirman - Kinostart: 27. November 2014
Gabriella Meros, Sharon Adler

Unter dem Decknamen "The Greene Prince" war Mosab Hassan Yousef der wichtigste Informant für den Israelischen Geheimdienst. Der Doku-Thriller liefert neue Einsichten über Hamas und Shin Beth.




Im Alter von 17 Jahren wurde Mosab Hassan Yousef zu einem der wichtigsten Informanten für den Israelischen Geheimdienst Shin Beth. Er wuchs im Westjordanland auf, sein Vater - Scheich Yousef, ist Mitbegründer und bis heute einer der wichtigsten Führer der Terrorgruppe Hamas.

Mosab schmuggelte illegal Waffen, um die Hamas im Kampf gegen Israel zu unterstützen. Nachdem er vom Shin Beth gefasst wurde, traf Mosab im Gefängnis eine folgenschwere Entscheidung. Hier wird ihm klar, wie menschenverachtend die Hamas bei ihren Anschlägen vorgeht und auch, dass sie die eigenen Leute foltert.

Er wechselt die Seiten und wird Spion für den Inlandsgeheimdienst Shin Beth. Sein Ansprechpartner ist sein Kontaktagent Gonen Ben Yitzhak. Unter dem Decknamen "The Green Prince" lebte Mosab ein gefährliches Doppelleben. Durch seine Spionage verschaffte er den Israelis über einen Zeitraum von zehn Jahren Informationen aus seiner Familie und der Hamas-Szene. Dadurch verhinderte er unzählige Suicide Bombings, viele Hamas Kämpfer wurden daraufhin verhaftet, darunter sein Vater. Dessen Verhaftung hatte Mosab Hassan Yousef bewusst herbeigeführt, denn er wusste ihn in einem israelischen Gefängnis sicherer als auf freiem Fuß.

Mosab und Golan werden sich immer vertrauter in einer Welt des Hasses, der Lügen, des Terrors, und des Verrats. Und so beginnt ihre Freundschaft. Eine Freundschaft zwischen Feinden, die bis heute besteht und beiden bis heute wichtig ist. Bis heute muss Mosab mit den Konsequenzen seiner Entscheidung leben.
Seit 2007 ist er in den USA, konvertierte zum Christentum und schrieb seine Lebensgeschichte, das Buch "Der Sohn der Hamas". Auf diesen Memoiren basiert der Doku-Polit-Thriller "The Green Prince" von Nadav Schirman (In The Dark Room).

Produziert wurde der deutsch-israelisch-britische Dokumentarfilm vom Oscar-prämierten Produzenten Simon Chinn ("Man on Wire", "Searching for Sugar Man") und John Battsek ("One Day in September").
"The Green Prince" war der Eröffnungsfilm des Sundance Festivals 2014, er erhielt den Ersten Publikumspreis beim Moskauer Filmfest, beim Hessischen Filmpreis wurde er mit dem Preis für den besten Dokumentarfilm ausgezeichnet, darüberhinaus bekam er von der Filmbewertungsstelle das Prädikat "Besonders wertvoll".

Regisseur Nadav Schirman ist ein außergewöhnlicher, spannender Doku-Thriller gelungen, der zutiefst berührt.
Besonders gelungen, vor allem durch den wunderbaren Rhythmus im Schnitt, ist die Mischung aus Archivmaterial von Hamas-Aktionen, packenden Interviews von Mosab Hassan Yousef und Gonen Ben Yitzhak, nachgestellten Szenen, und Fotos mit speziellen Grafiken.
Inszeniert wie ein Thriller, ist auch das eindringlich eingesetzte Licht ein dramatisches Spiel zwischen Schatten, Dunkelheit, Farbe und Schwarz Weiß.
Nicht nur inhaltlich und visuell spannend, schafft auch die an Krimis erinnernde Filmmusik zusätzlich eine besondere Atmosphäre.
"World Cinema Documentary" ist eine passende Beschreibung, denn dieser Film sollte unbedingt weltweit gesehen und wahr genommen werden.

AVIVA-Tipp: "The Green Prince" ist ein gelungener Polit-Thriller und ein wichtiges Zeitdokument über den Nahost Konflikt und darüberhinaus eine berührende Geschichte über die tiefe Freundschaft von zwei Männern.
Ein Film über Verrat und Vertrauen, Leben und Tod, Liebe und Hass und Freundschaft – A Must See.


The Greene Prince
Deutschland, Israel, Großbritannien 2014
Ein Film von Nadav Schirman
mit Mosab Hassan Yousef und Gonen Ben Itzhak
Basierend auf dem Buch "Sohn der Hamas" von Mosab Hassan Yousef
Von den Oscar prämierten Produzenten von "Man on Wire" und "Searching for Sugar Man"
95 Minuten, OmU
Kinostart: 27. November 2014
Verleih: Rapid Eyes Movie




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Beitrag vom 21.11.2014

AVIVA-Redaktion