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AVIVA-BERLIN.de im April 2024 - Beitrag vom 06.02.2010


Fünf Forum-Filme aus den Vorjahren im TV zu sehen
Tatjana Zilg

Die WDR-Kinozeit zeigt zum 40jährigen Jubiläum des Forums der Berlinale fünf internationale Filme, darunter vier von Regisseurinnen. Brisante Themen, ideenreich und innovativ umgesetzt.




Ab dem 18. Februar 2010 können CineastInnen an vier Donnerstagen und einem Samstag einige Perlen aus dem umfangreichen Spektrum des "Internationalen Forum des Jungen Films" auf der heimischen Couch anschauen.

"Im Forum wurde und wird das Kino als künstlerische Ausdrucksform gegen Grenzziehungen und Kategorisierungen verteidigt. Stets ging es darum, das Kino als Experimentierfeld zu behaupten und Neuartiges, Unkonventionelles und solche Strömungen zu verstärken, die eine größere Öffentlichkeit erst noch finden mussten", so Christoph Terhechte, seit 2001 Leiter des Forums der Berlinale.

Um die Filme des Forums über die Zeit des Festivals hinaus einem internationalen Publikum zugänglich zu machen, entstand 1971 mit Beginn des ersten Forums ein Verleihprogramm. arsenal distribution umfasst heute rund 2.000 Titel und ein Archiv von 7.000 Titeln. Die Kinozeit des WDR ist dem Forum und arsenal distribution seit langem verbunden. Sehr viele Filme, die im Forum gezeigt wurden, fanden den Weg ins deutsche Fernsehen über die WDR-Kinozeit.

Die Termine im WDR:

Donnerstag, 18. Februar 2010, 23.15 Uhr
Regarde-Moi
Regie: Audrey Estrougo
Frankreich 2007, 97 Minuten
Die Jugendlichen in diesem Film tragen die Farben der Welt, in der sie leben: Schwarz und Weiß. Ihr Leben spielt sich in einer Vorstadt ab, wo sie sich treffen, miteinander diskutieren, streiten und sich verlieben. Das Leben hier ist nicht einfach.
An dem Tag, als Jo erfährt, dass er als Nachwuchsspieler beim berühmten Londoner Fußballclub Arsenal angenommen ist, erreichen die Spannungen unter den Jugendlichen einen Höhepunkt.

Donnerstag 25. Februar 2010, 23.15 Uhr
Kurz davor ist es passiert
Regie: Anja Salomonowitz
Österreich 2006, 72 Minuten
Künstlerische Auseinandersetzung mit dem globalen Phänomen des Frauenhandels. Der Film basiert auf realen Erzählungen gehandelter Frauen, aus denen die Regisseurin ein dokumentarisches Drehbuch erarbeitet hat. Die Geschichten werden nicht von SchauspielerInnen, sondern von Menschen nacherzählt, die mit den Ereignissen und Orten des Films in einer Beziehung stehen könnten: einem Zöllner, einer Dorfbewohnerin, einem Kellner in einem Bordell, einer Diplomatin und einem Taxifahrer. Ein Film über falsche Versprechungen, Ausbeutung und Enttäuschung.

Samstag, 27. Februar 2010, 23.00 Uhr
Jeanne Dielman, 23 Quai Du Commerce - 1080 Bruxelles
Regie: Chantal Akerman
Belgien 1975, 202 Minuten
Drei Tage im Leben einer etwa 40jährigen verwitweten Frau, Mutter eines 16jährigen Sohnes, die auch als Gelegenheitsprostituierte arbeitet. Minutiös beschreibt der Film den ritualisierten Ablauf dieser Tage, das von der Frau perfekt organisierte und geregelte Leben, das emotionslos und formalisiert abläuft und weder spontane Entscheidungen noch Abweichungen zulässt. Am Ende des dritten Tages haben kleinste Störungen und Irritationen zur Eskalation geführt: die Frau hat einen Mord begangen. Das mit eindrucksvoller Konsequenz und Strenge entwickelte Porträt einer Frau, deren Dasein leer und entindividualisiert ist. Der von der hervorragenden Hauptdarstellerin Delphine Seyrig geprägte Film erklärt sich weniger aus Handlung und Dialogen als aus dem Zwang seiner Bilder und den sich daraus ergebenden emotionalen Sogwirkungen.

Donnerstag, 04. März 2010, 23.15 Uhr
Born In Flames
Regie: Lizzie Borden
USA 1982/83, 81 Minuten
Die Fiktion blendet in die Zukunft - zehn Jahre nach einer sozialistischen Revolution in Amerika. Auch in diesem alternativen Amerika hat sich für Frauen nichts geändert: Unterdrückung, alltägliche Diskriminierung, sexuelle Übergriffe, Doppelbelastung - den Frauen reicht es. Sie verbünden sich quer zu sozialen, ethnischen, kulturellen oder sexuellen Identitäten und nehmen den Kampf auf.



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Beitrag vom 06.02.2010

AVIVA-Redaktion