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AVIVA-BERLIN.de im März 2024 - Beitrag vom 09.09.2003


Kontrapunkt - die Architektur von Daniel Libeskind - Ausstellung im Jüdischen Museum bis 4. Januar 2004 verlängert
Jana Scheerer

Spätestens seit dem Gewinn der Neugestaltung von Ground Zero kennt ihn Jede(r). Das von Libeskind entworfene Jüdische Museum Berlin zeigt realisierte und unrealisierte Entwürfe des Stararchitekten




Diese Ausstellung beginnt schon vor den Türen des Museums. Noch bevor die BesucherInnen durch die Eingangstür gehen, können sie die Architektur Daniel Libeskind´s genießen: Das Jüdische Museum Berlin ist nach seinen Entwürfen gestaltet - und der zinkverkleidete Zickzackbau scheint tatsächlich schon ein wenig zu verraten, warum diese Ausstellung "Kontrapunkt" heißt.

Außenansicht Jüdisches Museum Berlin, Libeskind-Bau
© Jüdisches Museum Berlin
Foto: Jens Ziehe, Berlin

Libeskind´s Ansatz ist interdisziplinär: Als ausgebildeter Musiker lässt er sich von Melodien zu architektonischen Einfällen inspirieren. So beeinflusste Arnold Schoenbergs 12-Tonoper "Moses und Aron" die Arbeit des Architekten am Bau des Jüdischen Museums Berlin. Zudem sieht Libeskind Architektur und Stadtplanung stets in ihrer gesellschaftlichen Funktion.

Das zeigen besonders die nicht realisierten Entwürfe zur Gestaltung des Potsdamer Platzes und der Gedenkstätte Sachsenhausen in Oranienburg, die seine Vorstellung der architektonischen Zukunft Berlins und einer Erinnerungskultur in Deutschland kommunizieren.

Zu den bekanntesten realisierten Entwürfen Libeskind´s zählen das Felix Nussbaum Haus in Osnabrück und das Imperial War Museum in Manchester. Doch auch unbekanntere Bauten wie das Atelierhaus Weil auf Mallorca werden im Jüdischen Museum vorgestellt. Zudem gibt es Einblicke in Libeskind´s Arbeitsprozess und Leben.

Außenansicht Jüdisches Museum Berlin, Fassade Libeskind-Bau
© Jüdisches Museum Berlin, Foto: Jens Ziehe, Berlin
Wer selbst den Zusammenhang zwischen Architektur und Musik erforschen möchte, kann das anhand der ausstellungsbegleitenden medialen Installationen der ART+COM tun: Auf einem Touchscreen komponierte 12-Tonmelodien werden in räumliche Strukturen umgesetzt. Auch die Konzeption des Jüdischen Museums kann in einer Installation nachvollzogen werden.

Für angehende ArchitektInnen unter 11 Jahren bietet das Museum Führungen unter dem Motto "Das Ver-rückte Haus. Daniel Libeskind für Kinder" an. Anschließend wird das Erlebte in eigenen Entwürfen mit Bauklötzen, Pappe und Papier umgesetzt. Ältere Architekturinteressierte haben die Wahl zwischen einer reinen Führung durch die Ausstellung ("Kontrapunkt") und einer um die Elemente des jüdischen Museums erweiterten Version ("Architekturführung Libeskind").

Abgerundet wird das Libeskind-Programm des jüdischen Museums mit einem Vortrag und einer Podiumsdiskussion. Der amerikanische Architekt Peter Eisenmann spricht am 22. Oktober über "Architektur und Erinnerung", während am 30. Oktober ArchitektInnen und ArchitekturkritikerInnen zur Frage "Hat die deutsche Architektur ein Identitätsproblem?" diskutieren.

Außenansicht Jüdisches Museum Berlin, Libeskind-Bau
© Jüdisches Museum Berlin, Foto: Jens Ziehe, Berlin

10.09.2003 - 04.01.2004
"Kontrapunkt - die Architektur von Daniel Libeskind"

Jüdisches Museum Berlin
Altbau, Ausstellungsräume 1.OG
Lindenstraße 9-14
10969 Berlin

Öffnungszeiten:
Täglich 10-20 Uhr, Montags bis 22 Uhr
Verlängerte Öffnungszeiten des Jüdischen Museums während der letzten drei Tage der Sonderausstellung:
vom 2. bis 4. Januar 2004 bis 22 Uhr geöffnet!
Eintritt:
4 Euro, ermäßigt 2 Euro
Führungen:
Sonntags um 13 Uhr:
Das ver-rückte Haus. Daniel Libeskind für Kinder
Kontrapunkt - Die Architektur von Daniel Libeskind

Montags um 19 Uhr:
Architekturführung Libeskind
Meeting Point in der Lobby des Museums
Außerdem werden Führungen für ArchitektInnen angeboten

Weitere Informationen unter www.jmberlin.de



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Beitrag vom 09.09.2003

AVIVA-Redaktion