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AVIVA-BERLIN.de im März 2024 - Beitrag vom 25.07.2008


R.M.F. - Into
Silvy Pommerenke

Urbane Pop-Melodien mit Hang zum Außergewöhnlichen. Die Moskauer Band R.M.F. präsentiert ihr beeindruckendes Debut, das irgendwo zwischen den Cranberries und Marlango liegt.




Das Trio, dessen Kürzel R.M.F. leider keine Auflösung bietet, klingt wunderbar international, nicht zuletzt wegen der englischen Texte. Aber auch von den Arrangements und der Auswahl der Instrumente ist es kein neuerlicher Aufwasch von Russendisko oder –polka geworden, sondern ein ausdrucksstarkes Pop-Album, das eine schöne Ausgewogenheit von rockigen und ruhigen Songs bietet.

Zur Band gehört die 23-jährige Keyboarderin und Sängerin Arina Popova, die neben ihrer atemberaubenden Schönheit eine coole Bühnenpräsenz und eine phantastische Stimme aufzuweisen hat. Begleitet wird sie von dem mit Dreadlocks gezierten Yury Poisik (guitars, acoustic guitar) und dem Sonnenbrillen-Anhänger Rezunov Vladimir (guitars). Die beiden Gitarristen kommen originär aus dem Jazzbereich, toben sich auf dem aktuellen Album aber lieber im Rock- und Popbereich aus. Insgesamt fasziniert "Into" durch individuelles Songwriting, und es wird sich mit Sicherheit international durchsetzen. Die westeuropäischen Vorurteile zu Russland und Moskau sollten schnell über Bord geworfen werden, denn die drei versprechen extrem gute Laune mit ihrem Album, das auch eine sanfte Spur von Melancholie versprüht.

Anspieltipps: "Love Is Like A Flame" klingt absolut hitverdächtig. Versehen mit einer wunderbaren Hookline ist der Song definitiv clubtauglich und ein wenig selbstverliebt, wie man sich anhand des Video-Clips selbst überzeugen kann. "My Pride", der Opener des Albums, überzeugt durch flotte Gitarrenriffs, eine selbstbewusste und "stolze" Sängerin und einfach nur guter Laune. "One To Decide" ist einer dieser Songs, der ganz stark an die frühen Cranberries erinnert und "The Only Way" ist mit latenten Reggae-Rhythmen unterlegt. Auf "Keep The Faith" beweisen die drei, dass sie auch großartige Balladen spielen können. Der letzte Song des Albums mündet in einen hidden track, der eine wundervolle klassische Jazzballade ist – da bricht sich dann also doch die musikalische Vergangenheit der Männer Bahn. Und zu guter Letzt gibt es noch einen zusätzlichen hidden track, bei dem die Stimme Arina Popovas lediglich von der Akustikgitarre begleitet wird. Tolles Outro!

R.M.F. im Netz: auf MySpace

Weiterhören: Marlango und An Pierlé & White Velvet

AVIVA-Tipp: Von der Moskauer Band R.M.F. wird man auch in Zukunft noch viel hören. Der musikalische Pop-Export von der Wolga kann durchaus ohne Wodka genossen werden, geht ins Herz und in die Beine und macht einfach nur gute Laune. Mit einer zauberhaften Frontfrau und zwei super Gitarristen verführt das Trio zum Drücken der Repeat-Taste des CD-Players.

R.M.F.
Into

Label: Ministry of Sound Recordings, VÖ: Juli 2008


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Beitrag vom 25.07.2008

Silvy Pommerenke