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AVIVA-BERLIN.de im März 2024 - Beitrag vom 04.09.2014


Cold Specks - Neuroplasticity
Christina Mohr

Drei Jahre nach ihrem von der Kritik gefeierten Debüt "I Predict A Graceful Expulsion" meldet sich die kanadische Blues-Erneuerin Cold Specks triumphal zurück. "Neuronale Plastizität" bezeichnet..




... die Fähigkeit der Hirnzellen und –synapsen, sich veränderten Bedingungen anzupassen.

Dass die kanadische Singer-/Songwriterin Al Spx alias Cold Specks ihr zweites Album "Neuroplasticity" genannt hat, kann frau als Kommentar zur heutzutage stets vorausgesetzten Flexibilität des Menschen auf jegliche Situationen lesen.

Frau kann sich aber auch unvoreingenommen in Cold Specks´ dunkle Folk-Blues-Unterwelt begeben und abwarten, was so passiert mit dem Selbst… Die (Akustik-)Gitarristin und Sängerin erschafft eine abgründige, existenzialistische Stimmung, irgendwo zwischen Nina Simone und Nick Cave, Mirel Wagner und den Swans, dessen Mastermind Michael Gira im Background von "Exit Plan" auftaucht. "Wedged between the hours / A deadening silence / All I got is loving grace", heißt es in diesem Song, der so beklemmend ist wie vieles auf diesem Album. Und doch: In der Düsternis und Einsamkeit schimmert so etwas wie Hoffnung durch, Specks´ soulfulle, vibrierende Reibeisenstimme ist die Brücke ins Licht.

Musikalisch geht Cold Specks weniger spartanisch vor als die bereits erwähnte Mirel Wagner: spröder Blues bildet zwar auch bei "Neuroplasticity" den Mutterboden, Cold Specks holt mit Trompeten, Piano, Synthies und Orgel allerdings noch mehr dunkle Klangfarben dazu. Ihre Auftritte in spektakulären Kostümen komplettieren das Gesamtbild – ein burlesker Hades, schauen Sie mal, ob Ihr Hirn das zusammenbekommt.

AVIVA-Tipp: Interessanterweise sind es weibliche Musikerinnen und Sängerinnen, die dem traditionellen Blues-Genre neue Lichter aufsetzen. Cold Specks aus Montreal gehört zu den stärksten Vertreterinnen, zweifelsohne.

Cold Specks
Neuroplasticity

CD
10 Tracks
Label: mute. VÖ: 22.08.2014

Cold Specks im Netz:

www.coldspecks.com






Music

Beitrag vom 04.09.2014

Christina Mohr