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AVIVA-BERLIN.de im April 2024 - Beitrag vom 14.05.2008


Das waren die Qatar Telecom German Open 2008
Sylvia Rochow

Dinara Safina triumphiert nach einem spannenden Finale und einigen Favoritinnenstürzen in Berlin. Bei strahlendem Sonnenschein kamen so viele Fans wie seit 2001 nicht mehr in den Grunewald.




Fotos: © Bonnie Glänzer
Als "größten Erfolg meiner Karriere” bezeichnete Dinara Safina (Russland) das, was ihr mit einer außergewöhnlichen Turnierwoche bei den Qatar Telecom German Open gerade gelungen war. Die 22jährige Weltranglisten-14. sicherte sich nicht nur den Siegerinnenpokal bei Deutschlands größtem Frauentennisturnier. Auf dem Weg ins Finale gegen ihre Landsfrau Elena Dementieva hatte sie zudem Überraschungserfolge gegen die Weltranglisten-Erste Justine Henin (Belgien) und die US-Amerikanerin Serena Williams (6.) feiern können.

Insgesamt war der Triumph in Berlin für die jüngere Schwester des ehemaligen Weltranglisten-Ersten Marat Safin zwar bereits der sechste Turniersieg auf der Sony Ericsson WTA Tour, jedoch ihr erster bei einem Turnier der höchsten Kategorie, Tier I. Aus dem Schatten ihres Bruders hatte sie bisher nie gänzlich heraustreten können. Mit ihren sowohl kämpferisch, als auch spielerisch starken Auftritten in Berlin könnte die Russin nun selbst für eine Art Durchbruch in ihrer Karriere gesorgt haben: "Nachdem ich den ersten Satz im Finale verloren hatte, dachte ich: Du kannst jetzt nicht schon wieder solch ein Finale verlieren – hänge Dich rein und kämpfe!" Auf Spekulationen über ihre Chancen bei dem bevorstehenden Grand Slam-Turnier in Paris Ende Mai ließ sich Safina jedoch nicht ein. Auf die Frage, wie sie in einem Wort beschreiben könne, was ihr zu Roland Garros einfallen würde, antwortete sie mit einem breiten Grinsen: "French Open".

Gut Lachen hatte trotz ihrer 6:3, 2:6, 2:6-Finalniederlage vor 6.000 Tennisfans an der Hundekehle auch Elena Dementieva. Sie stoppte im Viertel- und Halbfinale mit präzisem und knallhartem Grundlinienspiel gleich beide großen serbischen Turnierhoffnungen, Jelena Jankovic (4.) und Titelverteidigerin Ana Ivanovic (3.).
Überraschend bereits in der dritten Runde ausgeschieden war die Vorjahresfinalistin und Weltranglisten-Fünfte Svetlana Kuznetsova (Russland), die mit 6:1, 2:6, 2:6 gegen Alona Bondarenko aus der Ukraine unterlag.
Für einen Achtungserfolg aus deutscher Sicht sorgte die 18jährige Berlinerin Sabine Lisicki durch ihren Erstrundensieg gegen Shahar Peer aus Israel (18.). Auch in der zweiten Runde war Lisicki der Überraschung nahe, verlor jedoch nach hartem Kampf gegen die österreichische Weltranglisten-23. Sibylle Bammer mit 3:6, 6:1, 6:7 und hatte dabei sogar Matchball. In der aktuellen Weltrangliste wird die Berlinerin als 89. nun zum ersten Mal unter den Top 100 und sogar als derzeit beste Deutsche geführt.

Das Doppelfinale entschieden die Favoritinnen Cara Black (Zimbabwe)/Liezel Huber (USA) nach anfänglichen Schwierigkeiten letztendlich noch souverän gegen die Spanierinnen Nuria Llagostera Vives/Maria Jose Martinez Sanchez mit 3:6, 6:2, 10:2 für sich.

Nach den verregneten Qatar Telecom German Open 2007 meinte es der Wettergott in diesem Jahr besonders gut mit den ZuschauerInnen. Turnierdirektor Ayman Azmy hatte in der abschließenden Pressekonferenz dann mit einem zufriedenen Lächeln auf dem Gesicht auch eine Erklärung für den strahlenden Sonnenschein während der gesamten Turnierwoche parat: "Wir haben vorher für gutes Wetter gebetet – und wir haben es bekommen."
Freuen konnte sich Azmy auch über das größte Publikumsinteresse seit 2001, als 51.000 Fans die Anlage des LTTC "Rot-Weiß" besuchten. 2008 waren es etwa 50.000 und damit eine deutliche Steigerung gegenüber der Bilanz von 38.000 aus dem Vorjahr.

Im veränderten Turnierkalender der Sony Ericsson WTA Tour werden die Qatar Telecom German Open 2009 zwei Wochen später und damit in der Woche vor Roland Garros ausgetragen.

Weitere Infos unter: www.german-open.org


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Beitrag vom 14.05.2008

Sylvia Rochow