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AVIVA-BERLIN.de im Oktober 2024 - Beitrag vom 19.02.2009


Das Emirat Dubai verwehrt Israels bester Tennisspielerin Shahar Peer die Einreise
Sylvia Rochow

Die 21-Jährige kann nicht bei den Dubai Tennis Championships antreten. Während die WTA mit der Streichung des Turniers droht, sind bereits Sponsoren ausgestiegen.




In der Spalte der offiziellen Turnierauslosung, die darüber Auskunft gibt, warum eine Spielerin nicht antreten kann, finden sich normalerweise Begriffe wie "Bänderdehnung", "Oberschenkelzerrung" oder "Schulterverletzung". Im Fall der Israelin Shahar Peer heißt es bei den in dieser Woche stattfindenden Barclays Dubai Tennis Championships jedoch: "Verweigerung des Visums".

Turnier-Direktor Salah Tahlak wollte dies nicht als politisches Signal verstanden wissen, sondern führte "Sicherheitsrisiken" für Peer und die gesamte Veranstaltung als Argument an. Im Hinblick auf den jüngsten Gaza-Krieg seien Fan-Proteste in dem arabischen Emirat befürchtet worden.

Wenngleich für das laufende Turnier keine Konsequenzen von Seiten der Spielerinnen-Organisation WTA beschlossen wurden, machte ihr Chef Larry Scott in einer Erklärung mittlerweile unmissverständlich klar, dass dies für die nächste Auflage 2010 ganz anders aussehen könnte: "Die Zukunft des Turniers steht sehr in Zweifel. Wir sind verärgert und empört. Es wird auf jeden Fall Sanktionen geben, aber erst nach dem Turnier. Was wir auch entscheiden: Es wird sein sehr klares Signal sein." Zahlreiche Spielerinnen bekundeten ebenfalls ihre Solidarität mit der israelischen Weltranglisten-48. Bereits in Auckland
Anfang Januar 2009 hatte es Proteste gegen sie gegeben.

Schneller als die WTA handelten Sponsoren und Fernsehanstalten: Das Wall Street Journal Europa strich seine Unterstützung für die Veranstaltung mit dem Hinweis "Unsere Philosophie sind freie Märkte und freie Menschen und diese Visa-Verweigerung läuft dem zuwider." Der für den Markt in den USA bedeutsame TV-Sender "Tennis Channel" nahm sämtliche Übertragungen aus Dubai aus seinem Programm.

Bei allen Reaktionen steht jetzt schon fest: Die Affäre um die verweigerte Einreise wird nicht ad acta gelegt werden können, nachdem am Samstag das Frauenfinale über die Bühne gegangen ist. Ab dem nächsten Montag treten nämlich die Männer in Dubai an, unter den gemeldeten Spielern ist auch Peers Landsmann Andy Ram. Er forderte die Verantwortlichen der Frauen- und Männertour auf, Turniere abzusagen oder zumindest mit hohen Geldstrafen zu belegen, bei denen Sportlerinnen und Sportler ausgeschlossen werden. Der Australian Open-Sieger im Doppel von 2008 möchte unbedingt an den Start gehen: "Es ist eine der größten Veranstaltungen im Turnier-Kalender, also müssen sie Wege finden, dass Israelis dort spielen können." Ob dies gelingt, dürfte bis zur letzten Minute fraglich bleiben.

News vom 20.02.2009

Nach Angaben der Spielerorganisation ATP kann der israelische Tennisprofi Andy Ram beim Männerturnier in Dubai vom 23. bis 28. Februar an den Start gehen. Die zuständigen Behörden in den Vereinigten Arabischen Emiraten würden ihm ein Visum erteilen.



NEWS vom 25.2.2009Die WTA hat das Turnier in Dubai wegen des verweigerten Visums für Shahar Peer mit einer Rekordstrafe in Höhe von 300.000 US-Dollar belegt. Aus einem Teil dieser Summe werden sowohl die Israelin, als auch die als Doppelpartnerin vorgesehene Anna-Lena Grönefeld aus Deutschland mit 44.250 bzw. 7.950 Dollar entschädigt, der restliche Betrag geht an wohltätige Zwecke. Peer erhält zudem Ranglistenpunkte gutgeschrieben.

Für den Erhalt des Turniers in dem arabischen Emirat stellt die Spielerinnenorganisation außerdem Bedingungen. So muss die Einreise für alle israelischen Spielerinnen und Spieler im kommenden Jahr spätestens acht Wochen vor Beginn des Turniers garantiert sein. Sollte sich Shahar Peer 2010 aufgrund ihrer Weltranglisten-Position nicht direkt für die Veranstaltung in Dubai qualifizieren, müssen ihr die Turnierorganisatoren eine Wildcard zusprechen.



NEWS vom 27.2.2009Nach Angaben der Internationalen Tennis Föderation ITF, die die Teamwettbewerbe FedCup (Frauen) und Davis Cup (Männer) veranstaltet, wird die Heimpartie der schwedischen Männermannschaft gegen Israel vom 6. bis 8. März 2009 in Malmö ohne Publikum ausgetragen.
Die Stadtverwaltung hatte den Einlass von ZuschauerInnen "wegen Sicherheitsbedenken" untersagt. In den vergangenen Tagen waren mehrere anti-israelische Demonstrationen in Malmö angekündigt worden.
Die schwedische Hauptstadt Stockholm hatte sich daraufhin kurzfristig als Ausweichort angeboten, aus organisatorischen Gründen sei dies jedoch nicht mehr möglich.
Die ITF kündigte an, die Thematik bei der nächsten Sitzung des Davis Cup-Komitees auf die Tagesordnung zu setzen um zu beraten, "wie ähnlichen Situationen zukünftig vorgebeugt werden kann."




Weitere Infos unter: www.shaharpeer.co.il und www.wtatour.com


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Beitrag vom 19.02.2009

Sylvia Rochow