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Beitrag vom 19.02.2009
Das Emirat Dubai verwehrt Israels bester Tennisspielerin Shahar Peer die Einreise
Sylvia Rochow
Die 21-Jährige kann nicht bei den Dubai Tennis Championships antreten. Während die WTA mit der Streichung des Turniers droht, sind bereits Sponsoren ausgestiegen.
In der Spalte der offiziellen Turnierauslosung, die darüber Auskunft gibt, warum eine Spielerin nicht antreten kann, finden sich normalerweise Begriffe wie "Bänderdehnung", "Oberschenkelzerrung" oder "Schulterverletzung". Im Fall der Israelin Shahar Peer heißt es bei den in dieser Woche stattfindenden Barclays Dubai Tennis Championships jedoch: "Verweigerung des Visums".
Turnier-Direktor Salah Tahlak wollte dies nicht als politisches Signal verstanden wissen, sondern führte "Sicherheitsrisiken" für Peer und die gesamte Veranstaltung als Argument an. Im Hinblick auf den jüngsten Gaza-Krieg seien Fan-Proteste in dem arabischen Emirat befürchtet worden.
Wenngleich für das laufende Turnier keine Konsequenzen von Seiten der Spielerinnen-Organisation WTA beschlossen wurden, machte ihr Chef Larry Scott in einer Erklärung mittlerweile unmissverständlich klar, dass dies für die nächste Auflage 2010 ganz anders aussehen könnte: "Die Zukunft des Turniers steht sehr in Zweifel. Wir sind verärgert und empört. Es wird auf jeden Fall Sanktionen geben, aber erst nach dem Turnier. Was wir auch entscheiden: Es wird sein sehr klares Signal sein." Zahlreiche Spielerinnen bekundeten ebenfalls ihre Solidarität mit der israelischen Weltranglisten-48. Bereits in Auckland
Anfang Januar 2009 hatte es Proteste gegen sie gegeben.
Schneller als die WTA handelten Sponsoren und Fernsehanstalten: Das Wall Street Journal Europa strich seine Unterstützung für die Veranstaltung mit dem Hinweis "Unsere Philosophie sind freie Märkte und freie Menschen und diese Visa-Verweigerung läuft dem zuwider." Der für den Markt in den USA bedeutsame TV-Sender "Tennis Channel" nahm sämtliche Übertragungen aus Dubai aus seinem Programm.
Bei allen Reaktionen steht jetzt schon fest: Die Affäre um die verweigerte Einreise wird nicht ad acta gelegt werden können, nachdem am Samstag das Frauenfinale über die Bühne gegangen ist. Ab dem nächsten Montag treten nämlich die Männer in Dubai an, unter den gemeldeten Spielern ist auch Peers Landsmann Andy Ram. Er forderte die Verantwortlichen der Frauen- und Männertour auf, Turniere abzusagen oder zumindest mit hohen Geldstrafen zu belegen, bei denen Sportlerinnen und Sportler ausgeschlossen werden. Der Australian Open-Sieger im Doppel von 2008 möchte unbedingt an den Start gehen: "Es ist eine der größten Veranstaltungen im Turnier-Kalender, also müssen sie Wege finden, dass Israelis dort spielen können." Ob dies gelingt, dürfte bis zur letzten Minute fraglich bleiben.
News vom 20.02.2009
Nach Angaben der Spielerorganisation ATP kann der israelische Tennisprofi Andy Ram beim Männerturnier in Dubai vom 23. bis 28. Februar an den Start gehen. Die zuständigen Behörden in den Vereinigten Arabischen Emiraten würden ihm ein Visum erteilen.
Weitere Infos unter: www.shaharpeer.co.il und
www.wtatour.com