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AVIVA-BERLIN.de im März 2024 - Beitrag vom 31.07.2008


ApothekerInnen warnen: Mädchen gegen Gebärmutterhalskrebs impfen
Stefanie Denkert

Gebärmutterhalskrebs ist in Europa die zweithäufigste Krebstodesursache bei Frauen unter 45, dabei können sich Mädchen und Frauen rechtzeitig davor schützen.




NEWSKASTEN

NEWS vom 29. Juli 2008
Bundessprecherinnenrunde der Feministischen Partei DIE FRAUEN kritisiert HPV-Impfung

Die Bundessprecherinnenrunde fordert die Gesundheitsministerin Ulla Schmidt zum wiederholten Male auf, die Impfung zu stoppen und für eine Entflechtung zwischen Pharmaindustrie und der "Ständigen Impfkommission" zu sorgen. Neben einer Aufklärungskampagne durch pharmaunabhängige Wissenschaftlerinnen soll statt der Impfung der Abstrichtest gefördert werden, der bisher nur von jeder zweiten Frau in Anspruch genommen wird. "Es wird massiv dafür geworben, junge Mädchen zu impfen, obwohl es sich unabhängigen Fachleuten zufolge um eine ungenügend geprüfte Impfung mit gefährlichen Nebenwirkungen handelt.(...)" so die Bundessprecherin Monika Christann. "Die hohen Kosten der Impfung und die riesige PR-Kampagne (bspw. von "Merck") lassen die Vermutung aufkommen, dass die Pharmaindustrie ein enormes Interesse an der Durchführung der Impfung hat." Christann kritisierte vor allem, dass die Betroffenen weder körperlich noch psychisch erwachsen seien. Weitere Informationen finden Sie unter: www.feministischepartei.de


NEWS vom 19.11.2007 "Gesellschaftspolitische Debatte zur Impfung gegen humane Papillomaviren nötig"
Mechthild Rawert, MdB in der SPD-Fraktion für Frauengesundheit, machte in einer Diskussionsveranstaltung mit Expertinnen, wie Dr. Ulrike Faber (Barmer-Pharmazeutin), Prof. Dr. Martina Dören (Charité Berlin) und interessierten Frauen am 13. November 2007 auf noch unbeantwortete Fragen zur HPV-Impfung aufmerksam. Kritisch beleuchtet und thematisiert wurde der persönliche Umgang und Nutzen, Effektivität der Impfung, Nebenwirkungen, Wirkungsdauer, Folgen für den Arzneimittelmarkt, für die Patientinnen, MedizinerInnen sowie für die Solidargemeinschaft

Bisher ist nicht geklärt,
  • warum der Impfstoff zugelassen ist, bevor die Untersuchungsstudien abgeschlossen wurden.

  • ob die Patientinnen wirklich ausreichend darüber informiert werden, dass die Krebsvorsorgeuntersuchung weiterhin erforderlich ist.

  • warum Jungen und Männer nicht geimpft werden, obwohl sie als Sexualpartner bei der Infektion für die meisten Frauen eine wichtige Rolle spielen.

  • warum die Aufklärung von den herstellenden und vertreibenden Firmen übernommen und nicht den behandelnden ÄrztInnen überlassen wurde.


  • Die Diskussionsveranstaltung fand statt im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Politisch verantwortlich, persönlich betroffen…", in der aktuelle medizinische und gesundheitspolitische Themen von Frauen für Frauen im Mittelpunkt stehen. Zielgruppe sind insbesondere Frauen in politisch verantwortungsvollen Positionen.

    Weitere Infos unter: www.mechthild-rawert.de


    Verantwortlich für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) sind vor allem die humanen Papillomaviren (HPV), und insbesondere die HPV-"Hochrisiko-Typen" 16 und 18. Die Mehrheit der Frauen - 60 bis 70 Prozent - machen die Infektion häufig unbemerkt durch, denn meist besiegt das Immunsystem die Erreger. "Bleiben die Viren aber im Körper, kann sich im Laufe von mehreren Jahren Krebs entwickeln." warnt das Deutsche Grünes Kreuz e.V. In Studien konnten humane Papillomaviren in mehr als 90 Prozent der bösartigen Tumore des Gebärmutterhalses nachgewiesen werden.

    Im Jahr 2004 sind in Deutschland 1.660 Frauen an Gebärmutterhalskrebs gestorben, während - laut Robert Koch Institut - jährlich etwa 6.500 Frauen an Gebärmutterhalskrebs erkranken. Dabei sind die Vorstufen nicht erfasst, denn per Definition sind sie noch keine Krebserkrankung.

    Prävention durch Impfung: Die Impfung gegen HPV ist die erste Impfung, die als Prophylaxe gegen einen Krebs zugelassen wurde. Die ABDA (Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände) empfiehlt jetzt dringend, dass Mädchen zwischen dem 12. und 17. Lebensjahr sich gegen humane Papillomaviren (HPV) impfen lassen. Eine Infektion mit diesen Viren steigert das Risiko für Gebärmutterhalskrebs und auch von Genitalwarzen. Übertragen werden sie durch ungeschützten Geschlechtsverkehr. Es ist wichtig, schon so früh zu impfen, weil sich etwa drei Viertel aller Frauen zwischen dem 15. und 24. Lebensjahr infizieren. Die Impfung mit drei Dosen sollte vor dem ersten Geschlechtsverkehr abgeschlossen sein. "Derzeit ist noch nicht absehbar, nach welchem Zeitintervall eine Auffrischimpfung erfolgen muss, um einen andauernden zuverlässigen Schutz zu erhalten", sagte Apotheker Prof. Hartmut Morck, Chefredakteur der Pharmazeutischen Zeitung. "Durch Studien ist bisher ein Schutz von fünf Jahren belegt."

    Ein HPV-Impfstoff ist seit 2006 erhältlich, die Zulassung eines zweiten wird für Mitte 2007 erwartet. Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat die HPV-Impfung in die Liste der Standardimpfungen aufgenommen und wird dies im Juli 2007 mit der aktuellen Fassung des Impfkalenders veröffentlichen.

    Bei ihrem ersten Geschlechtsverkehr vergessen fast 30 Prozent das Kondom. Dabei können Jugendliche sich "in der Apotheke diskret darüber informieren, worauf es beim "ersten Mal" ankommt. Ob Infektionskrankheiten oder Schwangerschaft: Kondome schützen", sagte Magdalene Linz, Präsidentin der Bundesapothekerkammer.

    Früherkennung durch regelmäßige Arztbesuche: "Erwachsene Frauen sollten sich von ihrem Frauenarzt regelmäßig auf Schleimhautveränderungen untersuchen lassen." Das Durchschnittsalter von Patientinnen mit Gebärmutterhalskrebs im Frühstadium liegt bei etwa 35 Jahren - jüngere Frauen gehen vergleichsweise regelmäßig zum Frauenarzt. Wird bei ihnen eine Erkrankung festgestellt, hat der Tumor oft die Gewebegrenzen noch nicht überschritten und sich nicht in andere Organe ausgebreitet.

    Besonders betroffen und häufig in einem fortgeschrittenen Erkrankungsstadien sind Frauen ab dem 60. Lebensjahr. Bis zur Einführung des gesetzlichen Früherkennungsprogramms 1971 war Gebärmutterhalskrebs die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Durch die Früherkennungsmaßnahmen ist dieser Krebs - laut dem Krebsinformationsdienst - insgesamt auf Platz zehn gefallen.
    In den Entwicklungsländern, in denen die medizinische Versorgung schlechter ist als in den westlichen Industrienationen, treten die meisten der jährlich über 470.000 Gebärmutterhalskrebserkrankungen auf.

    Mehr zur HPV-Impfung und Gebärmutterhalskrebs:
    Pharmazeutische Zeitung: www.pharmazeutische-zeitung.de
    ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände: www.abda.de
    Robert Koch Institut: www.rki.de
    Deutsche Krebshilfe e.V.: www.krebshilfe.de
    Krebsinformationsdienst: www.krebsinformationsdienst.de
    Telefon: 0 800 - 420 30 40 (Mo-So von 8.00 bis 20.00 Uhr werden hier Ihre Fragen beantwortet. Der Anruf ist für Sie aus dem deutschen Festnetz kostenlos.)
    Deutsches Grünes Kreuz e.V.: www.dgk.de

    (Quelle: ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, 02.05.2007)


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    Beitrag vom 31.07.2008

    AVIVA-Redaktion