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Beitrag vom 17.09.2008
Die paralympischen Sommerspiele in China 2008 aus Frauensicht
Sylvia Rochow
Vom 6. bis 17. September 2008 fanden die Sommer-Paralympics statt. Frauen sorgten auch hier für Superlative.
Im Anschluss an die Olympischen Sommerspiele wurden vom 6. bis 17. September 2008 auch die paralympischen Spiele für Menschen mit körperlicher Behinderung in Peking ausgetragen.
Insgesamt nahmen 4.124 AthletInnen aus 148 Ländern an den Wettkämpfen teil.
Wie schon bei den Olympischen Spielen sorgten auch bei den Paralympics wieder Sportlerinnen für wissenswerte Fakten und beeindruckende Höchstleistungen.
Die erst 19 Jahre alte polnische Tischtennisspielerin Natalia Partyka ist eine von zwei Athletinnen, die sowohl bei den Paralympischen, als auch zuvor bei den Olympischen Spielen an den Start ging. Sie kam mit einem verkürzten rechten Arm, der unterhalb des Ellenbogens endet, zur Welt und ist ungeachtet dessen die drittbeste Spielerin ihres Landes.
Partyka nahm bereits 2000 in Sydney als Elfjährige an den Paralympics teil und gewann 2004 in Athen Gold im Einzel sowie Silber mit dem Team.
Im vergangenen Jahr spielte sie bei den Junioren-Europameisterschaften in Bratislava und holte sich dort gegen die nicht-behinderte zwei Silber- und eine Bronzemedaille. Zu ihren bisher größten Erfolgen zählt der Sieg über die Weltranglisten-6. Lia Jia Wie (Singapur) 2008.
Bei den Paralympics in Peking gewann die Polin wiederum Gold im Einzel und Silber in der Mannschaft.
Die zweite olympische wie paralympische Athletin 2008 ist Natalie du Toit aus Südafrika. Die Schwimmerin verlor bei einem Motorradunfall ihren linken Unterschenkel.
Bei den Paralympischen Spielen in Athen 2004 errang sie fünf Gold- und eine Silbermedaille.
Mit einem vierten Platz bei den Weltmeisterschaften im Langstreckenschwimmen über zehn Kilometer qualifizierte sich die 24-Jährige für die Olympischen Sommerspiele 2008. Die Südafrikanerin wurde damit die erste Athletin mit einer Amputation, die sich für die Teilnahme an den Olympischen Spielen qualifizieren konnte. Bei der Eröffnungsfeier zog sie als Fahnenträgerin der südafrikanischen Mannschaft ins Stadion ein. Du Toit belegte in ihrem Wettkampf den 16. Platz. Bei den Paralympics holte sie nun fünf Goldmedaillen über 50, 100 und 400 m Freistil, 100 m Schmetterling sowie 200 m Lagen.
Eine andere Schwimmerin, die den Sommer-Paralympics ihren Stempel aufdrückte, ist Kirsten Bruhn aus dem schleswig-holsteinischen Eutin. Seit einem Motorradunfall 2001 ist die heute 38jährige querschnittsgelähmt.
2004 hatte sie in Athen Gold über 100 m Brust sowie zweimal Silber und einmal Bronze gewonnen, ein Jahr später stellte sie neun Welt-, elf Europa- und 15 deutsche Rekorde auf.
In Peking schaffte es Bruhn nun, ihren paralympischen Titel zu verteidigen. Sie siegte erneut über 100 m Brust, dazu kamen Silber über 100m Rücken sowie Bronze über 50, 100 und 400 m Freistil, Silber über 100 Meter Rücken und Gold über 100 Meter Brust.
Für die Grande Dame des deutschen Behindertensports waren die Paralympics 2008 der letzte große internationale Wettkampf. Die Berlinerin Marianne Buggenhagen, die seit ihrem 23. Lebensjahr im Rollstuhl sitzt, machte sich das größte Abschiedsgeschenk selbst und errang in Peking ihre neunte Goldmedaille bei insgesamt fünf Paralympics-Teilnahmen.
Neben dem Sieg mit Weltrekordweite im Diskuswerfen gewann die 55-Jährige auch Bronze im Kugelstoßen.
Weitere paralympische Erfolge in Buggenhagens beispielloser Karriere waren vier Goldmedaillen (Kugelstoßen, Diskuswerfen, Speerwerfen und Mehrkampf) in Barcelona 1992, zwei Gold- (Kugel, Diskus) und eine Bronzemedaille (Speerwurf) 1996 in Atlanta, eine Goldmedaille im Kugelstoßen im Jahr 2000 in Sydney sowie eine Gold- (Kugelstoßen) und eine Silbermedaille (Diskuswerfen) in Athen 2004.
Hinzu kommen zahlreiche Siege bei Welt-, Europa- und Deutschen Meisterschaften.
Neben der Leichtathletik spielte Buggenhagen auch in der deutschen Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft.
Weitere Infos unter: http://en.paralympic.beijing2008.cn