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AVIVA-BERLIN.de im Oktober 2024 - Beitrag vom 05.01.2002


Welche Schule für mein Kind?
Gastautorinnen

Irgendwann steht jeder, der Kinder hat, vor dieser wichtigen Entscheidung. Hier erfahren Sie, welche unterschiedlichen Schultypen es eigentlich so gibt.




Ist Ihr Sprössling ein Musikgenie, eine Sportbombe oder gar ein kleiner Einstein? Sie werden sehen, die Auswahl ist groß und da fällt die Entscheidung nicht leicht!

Grundschulen

[BILD]Die Berliner Grundschulen umfassen die Vorklassen und die Klassenstufen von der 1. Klasse bis zur 6. Klasse. Die Vorklassen auch Vorschule genannt, soll die fünfjährigen und die noch nicht schulreifen sechsjährigen Kinder auf das Leben in einer größeren Gemeinschaft gewöhnen und sie spielerisch an die Institution Schule heran zuführen. In vielen Bezirken besteht auch eine zweijährige "Eingangsstufe", die Vorklasse und die erste Klasse zusammenfasst. In diesen werden die Kinder mit einer speziellen Zielsetzung pädagogisch betreut.

Schulpflichtig sind alle Kinder, die am 30.Juni eines Kalenderjahres sechs Jahre alt geworden sind. Die Schulfähigkeit wird unter pädagogischen und ärztlichen Gesichtspunkten beurteilt. Eine frühere Einschulung ist unter besonderen Voraussetzungen möglich.

Die Anmeldung bei einer Grundschule , egal ob z.B.: bei einer Musikbetonten, einer der 26 privaten Grundschulen oder einer der vier Grundschulen mit Ganztagsbetrieb oder der Europaschule, erfolgt immer bei der zuständigen Grundschule ihres Bezirkes. Das ist in der Regel die Grundschule die ihrer Wohnung am nächsten ist.

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Musikbetonte Grundschulen

In den musikbetonten Grundschulen haben die Kinder schon ab der 2. Klasse die Möglichkeit im Unterricht ein Musikinstrument zu erlernen. In der Regel kann dabei zwischen verschiedenen Musikinstrumenten ausgewählt werden, wie z. B.: Flöte, Geige, Klavier oder Keyboard.

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Sportbetonte Grundschulen

In den Sportbetonten Grundschulen werden sportlich interessierte und begabte Kinder gefördert.


Sportschulen

Insgesamt bieten drei Schulen in Berlin ein besonders leistungssportlich orientiertes Profil an. Die Werner-Seelenbinder-Schule, die Coubertin-Gymnasium und die Flatow-Oberschule. Wobei für Grundschulkinder nur die Werner-Seelenbinder-Schule in Frage kommt, weil es sich um eine Gesamtschule mit Grundschule und gymnasialer Oberstufe ( Klasse 1-13 ) handelt. Im Coubertin Gymnasyum werden Schüler erst ab der 5 Klasse aufgenommen bis zum Abitur und in der Flatow-Oberschule (Realschule und Gymnasium) erst ab der 7 Klasse bis zum jeweiligen Schulabschluss.

Die hier genannten Schulen bieten alle ein überdurchschnittliches Sportangebot für besonders interessierte und begabte Kinder und Jugendliche an.
Für den Besuch dieser Schulen, sind u. a. ein Sportgesundheitszeugnis notwendig und die Empfehlung eines Sportfachverbandes. Alle drei Einrichtungen bieten Internatsplätze an.

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Europaschulen

Die Europaklassen sind offen für alle Kinder, die eine Partnersprache (Englisch, Französisch, Spanisch, Türkisch u.a.) als Muttersprache sprechen oder wie eine Muttersprache beherrschen. Ziel der Schulen ist es Wissen über andere Kulturen und Toleranz zu vermitteln. Die Einschulung in die Vorklassen ( Stichtag der 30.September ) ist empfehlenswert, den bei zu hohen Anmeldungen entscheidet das Los. Insgesamt gibt es in Berlin Europaklassen an 14 Grundschulen. Auch Seiteneinsteiger sind willkommen.

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John-F.-Kennedy-Schule

Die John-F.-Kennedy-Schule ist eine Begegnungsschule und bietet zweisprachigen Unterricht ab der Vorklasse an. Die Hälfte der Schülerinnen und Schüler setzen sich aus dem internationalen Englisch sprechenden Bereich, d.h., ihre Muttersprache ist z.B.: Englisch, Amerikanisch oder Neuseeländisch, zusammen. Die andere Hälfte setzt sich aus der typischen Berliner Bevölkerung zusammen, deren Muttersprache Deutsch ist. Die zweisprachige Gesamtschule umfasst einen einjährige Vorbereitungsklasse, einen sechsjährigen Grundschulteil und einen Oberschulbereich. Dieser führt zu verschiedenen Abschlüssen. Entweder dem Realschulabschluss nach der 10 Klasse, das High School Diploma nach der 12. Klasse und das Abitur, als Abschluss der gymnasialen Oberstufe nach der 13. Klasse.

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Montessori-Pädagogik

Maria Montessori, ital. Ärztin und Pädagogin , geboren 31.08.1870 in Chiaravalle (bei Ancona) und gestorben 1952 in Noordwijk aan Zee (Niederlande). Sie erwarb als erste Italienerin 1896 den medizinischen Doktortitel in Rom. Sie trat früh für die Emanzipation ein und für die Anschaffung der Kinderarbeit. Sie beschäftigte sich mit der kindlichen Entwicklung und fasste diese nach einem verborgenen , aber festen inneren "Bauplan" auf. Ihre Pädagogik setzt auf angemessene Umgebung, Berücksichtigung der kindlichen. Entwicklungsstufe und auf Vertrauen auf den Selbstbildungstrieb des Kindes. Sie schuf das Motto: "Hilf mir es selbst zu tun!" In Berlin gibt es 19 Grundschulen im öffentlichen und privaten Bereich, die nach dem Konzept der Maria Montessori arbeiten. Schülerin und Schüler lernen gemäß ihrem individuellen Lerntempo. Ihr Zusammengehörigkeitsgefühl soll gestärkt, ihr Konkurrenzverhalten gemindert und die Konzentration erhöht werden. Selbständigkeit und Hilfsbereitschaft sollen gefördert werden.

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Peter Petersen

Peter Petersen, Pädagoge, geboren 26.06.1884 in Großenwiehe (bei Flensburg) und gestorben am 21.03.1952 in Jena. Von 1923-50 war er Schulleiter und ordentlicher Professor an der Universität in Jena. Hier entwickelte und erprobte er auch seinen Jena-Plan. Beim Jena-Plan handelt es sich um eine reformpädagogische Idee, in der die Gemeinschaft die Erziehung bestimmt. Ein Schulsystem, das eine Art Familienerziehung vorsieht. Die Schüler sind in Stammgruppen organisiert und nicht nach Jahrgängen. Nur bestimmte Fächer werden nach Leistung gegliedert. Das Arbeitskonzept sieht viel Freiheit und Gruppenarbeit für die Schüler vor, aber auch einen gute Zusammenarbeit mit Eltern und Lehrern. Die Kinder sollen sich untereinander selbst erziehen und vor allem soziales Verhalten erlernen.

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Waldorfschule (Private Schule)

Waldorfschulen sind Gesamtschulen, mit vorgeschalteten Kindergärten, die auf der anthroposophischen Lehre von Rudolf-Steiner beruhen. Die Waldorfpädagogik ist eine ganzheitliche Erziehung, in der Kopf, Hand und Herz in gleichem Maße ausgebildet werden. Der rechte Stoff wird in rechter Form zur rechter Zeit vermittelt.

Die herkömmliche Schulart wird abgelehnt. Es gibt keine Prüfungen und kein "sitzen bleiben". Besonders den künstlerischen und handwerklichen Fächern wird eine besondere Bedeutung im Unterricht zugeordnet. Sie sollen die Kreativität und die Phantasie der Schülerinnen und Schüler verstärkt anregen. Hier werden die schöpferischen Fähigkeiten und Erlebniskräfte gefördert, zum Wohle des einzelnen und der Gesellschaft. Die Schulzeit umfasst 12 Jahre in denen Mädchen und Jungen gemeinsam nach einem allgemeinen Lehrplan erzogen werden. Die 13 Klasse dient dann als Abitur-Vorbereitungsklasse. Das Abitur wird gemäß den geltenden Regeln der Bundesrepublik abgeschlossen.

Der Schulbeitrag richtet sich nach den Einkommensverhältnissen der Eltern.


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Beitrag vom 05.01.2002

AVIVA-Redaktion