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AVIVA-BERLIN.de im Oktober 2023 - Beitrag vom 09.02.2006


Gütetest an Schulen
Stefanie König

Schulinspektionen zeigen Engagement für mehr Qualität und führen eine Erneuerung ein. Ab März 2006 fühlen 18 Teams mindestens 160 Berliner Schulen auf den Zahn.




Die 18 Teams der Schulinspektionen, bestehend aus LehrerInnen, SchulleiterInnen, SchulaufsichtsbeamtInnen und Vertreterinnen der Elternschaft, werden Schulen bei einem zweitägigen Besuch auf deren Güte hin überprüfen.

Pro Jahr sollen künftig mindestens 160 Schulen aller Schularten einer standardisierten Überprüfung unterzogen werden. Dabei wird beispielsweise die Lernatmosphäre an den Schulen ebenso ausgewertet, wie der Zustand von Fachräumen oder der Umgang der Menschen an den Schulen miteinander.

Neben jeweils rund zwanzigminütigen Besuchen einzelner Unterrichtsstunden, bei denen anonymisiert Unterrichtsorganisation, Unterrichtsprozess und das pädagogische Verhalten/Unterrichtsklima in standardisierten Beobachtungsbögen ausgewertet wird, finden an den Schulen Interviews mit Eltern und Schülern statt. Auch den LehrerInnen einer Schule wird die Möglichkeit gegeben, sich in Fragebögen zur Qualität an ihrer Schule zu äußern.

Die Ergebnisse der Inspektion als externer Evaluation werden in einem Bericht der Schulkonferenz der Schule vorgestellt, um so eine Diskussion über Veränderungsprozesse zwischen Eltern, Lehrern und Schülern für eine Qualitätsverbesserung zu ermöglichen. Bildungssenator Klaus Böger (SPD): "Berlins Schulen haben mehr Eigenverantwortung für ihr Gelingen erhalten. Sie formulieren eigene Schulprogramme, legen neue Schwerpunkte für Unterricht und Schulklima fest und schärfen so ihr Profil. Die Ergebnisse der Schulinspektionen hilft ihnen ihren Weg zu finden und auszuwerten. Nicht Kontrolle bei den Inspektionen steht im Mittelpunkt, sondern die Hilfestellung durch genaue Information. Wer Verbesserungen will, muss wissen, wo er steht!"

Derzeit testen die InspektorInnenteams die Tauglichkeit ihrer Instrumente - unter anderem Interviewformen, Fragebögen, Ablauf - an neun Schulen, die sich dazu freiwillig gemeldet haben. Nach dieser sogenannten Normierungsphase, in der noch Änderungen in die Arbeit der Schulinspektionen einfließen können, werden im März 36 Schulen in allen Bezirken ihre erste reguläre Inspektion durchlaufen. Bildungssenator Klaus Böger: "Von diesen Schulen hat sich knapp die Hälfte freiwillig gemeldet, der Rest wurde durch den Zufall bestimmt. Die große Aufgeschlossenheit von Schulen zeigt, dass von engagierten Schulen ein solches Instrument schon lange erwartet wurde."
Die Befragungsbögen der InspektorInnen und Erläuterungen dazu werden jeder zu begutachtenden Schule mit ausreichender Zeit vor der eigentlichen Inspektion transparent gemacht. Bildungssenator Klaus Böger: "Die Öffnung der Schulen ist ein Kernelement der Reform für mehr Qualität und bessere Ergebnisse unserer Schülerinnen und Schüler. Die Beteiligung von Wissenschaft und Wirtschaft ist ausdrücklich erwünscht und von Anfang an im System der Inspektionen angelegt."

Schulen wie InspektorInnen werden mit VertreterInnen von Wirtschaft und Wissenschaft weiter konstruktiv kooperieren - bei der Arbeit der Teams oder als "kritische Freunde", die Schulen mit Rat und Tat bei Verbesserungen zur Verfügung stehen. In der Anlage erhalten sie drei Musterbögen, die von den InspektorInnen getestet werden. Diese Bögen werden möglicherweise bis zu den ersten regulären Überprüfungen im März auch unter Einbeziehung der Rückmeldungen aus den Schulen der Normierungsphase weiter verändert werden.

(Quelle: Landespressedienst, 09.02.2006)


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Beitrag vom 09.02.2006

AVIVA-Redaktion