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Beitrag vom 27.04.2012
Interview mit Petra Kvitová
Sylvia Rochow
Die 22-jährige Tschechin ist sowohl amtierende Wimbledon-Siegerin, als auch Tennis-Weltmeisterin. Bevor sie in den Porsche Tennis Grand Prix eingriff, traf sie sich zum Gespräch mit AVIVA-Berlin.
AVIVA-Berlin: Sie haben im vorigen Jahr in Wimbledon Ihren ersten Grand Slam-Titel gewonnen, wurden zum Saisonabschluss auch noch Weltmeisterin bei den WTA Tour Championships in Istanbul. Was hat sich seitdem für Sie geändert?
Petra Kvitová: Für mich hat sich durch diese Erfolge natürlich vieles verändert. Ich stehe jetzt mehr in der Öffentlichkeit und spüre bei den Turnieren auch mehr Druck. Aber ich kann damit gut umgehen, das gehört zu dem Job. Außerdem hat sich bei meiner Familie eigentlich nichts verändert. Sie wohnen immer noch in der gleichen Wohnung und sind glücklich, wenn ich glücklich bin. Das ist schön.
AVIVA-Berlin: Hatten Sie früher Vorbilder?
Petra Kvitová: Ja, Martina Navratilova natürlich! Sie ist nicht nur wie ich in der Tschechoslowakei geboren, sondern auch genau wie ich Linkshänderin. Außerdem hat mir ihre aggressive Art, zu spielen gefallen, das entspricht meinem Stil.
AVIVA-Berlin: Sie haben einmal gesagt, dass Ihnen Sand nicht so gut liegt. Der Porsche Tennis Grand Prix wird auf der roten Asche gespielt. Wie sehen Sie Ihre Chancen?
Petra Kvitová: Ich dachte früher immer, ich könne darauf nicht so gut spielen, obwohl ich in Tschechien auf Sandplätzen aufgewachsen bin. Schnellere Belege, wie Hartplatz oder Rasen, waren mir lieber. Als ich dann 2011 das Sandplatzturnier in Madrid gewonnen habe dachte ich: Guck mal, das geht ja auch! Daher freue ich mich jetzt auf meinen Auftritt in Stuttgart.
AVIVA-Berlin: In diesem Sommer stehen die Olympischen Spiele in London auf dem Programm. Das Tennisturnier wird auf dem Rasen des All England Lawn Tennis Club ausgetragen – das muss Sie als Wimbledonsiegerin doch zusätzlich motivieren, oder?
Petra Kvitová: Klar, darauf freue ich mich ganz besonders. Mir gefällt auch die Umgebung sehr gut. Erst das Grand Slam-Turnier in Wimbledon, und kurz danach Olympia. Ich muss mich dann nur ein bisschen bei meiner Kleidung umstellen: Beim Turnier spielen wir alle in Weiß, bei den Olympischen Spielen darf ich sogar auf dem "Heiligen Rasen" in meinen Landesfarben Rot-Blau antreten, darauf freue ich mich (lacht).
AVIVA-Berlin: Steht schon fest, in welchen Wettbewerben Sie antreten werden? Zum ersten Mal nach 88 Jahren ist ja das Mixed-Doppel wieder im olympischen Programm.
Petra Kvitová: Auf jeden Fall spiele ich im Einzel, das ist klar. Ich denke, ich werde außerdem mit Radek Stepanek (Anm. d. Red.: Weltklasse-Spieler aus Tschechien) im Mixed antreten.
AVIVA-Berlin: Werden Sie im olympischen Dorf wohnen?
Petra Kvitová: Ich habe mich noch nicht entschieden, aber es kann gut sein, dass ich das machen werde.
AVIVA-Berlin: Sie sind Asthmatikerin. Inwiefern beeinträchtigt das Ihre Karriere?
Petra Kvitová: Am meisten Probleme habe ich damit immer bei den Turnieren in Florida. Wenn ich dort viel rennen muss, fällt es mir schwer zu atmen und ich benutze einen Inhalator auf dem Platz. Aber so haben wir eben alle unsere Problemchen, mit denen wir umgehen müssen. Das ist nichts Besonderes. Ich war jetzt viel am Meer joggen und merke, dass mir das gut tut.
AVIVA-Berlin: Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg!
Weitere Infos zum Porsche Tennis Grand Prix finden Sie unter:
www.porsche-tennis.de
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