Die ehemalige Jüdische Mädchenschule Berlin ist neueröffnet - Aviva - Berlin Online Magazin und Informationsportal für Frauen aviva-berlin.de Juedisches Leben



AVIVA-BERLIN.de 8/30/5784 - Beitrag vom 08.02.2012


Die ehemalige Jüdische Mädchenschule Berlin ist neueröffnet
AVIVA-Redaktion

Das Konzept: Restaurant, Bar, The Kosher Classroom und ein Deli versprechen Esskultur, drei Galerien machen das am 30. Juni 1942 von den Nazis geschlossene Gebäude in der Auguststraße 11-13 ...




... zum Haus für neue Kunst.

Am 09. Februar 2012 eröffnet im denkmalgeschützten Bau der ehemaligen Jüdischen Mädchenschule in der Berliner Auguststraße ein "Ort für Kunst und Esskultur". Initiator Michael Fuchs bringt im ehemaligen Scheunenviertel in Mitte Kunst und Gastronomie zusammen und öffnet nach einjähriger Bauzeit das Haus nach jahrelangem Leerstand für die Öffentlichkeit.
Das historische Gebäude ist Teil des Areals der Jüdischen Gemeinde zu dem auch das ehemalige Krankenhaus sowie das Kinderheim Ahawah gehörte und das sich bis zur Synagoge in der Oranienburger Straße erstreckt.

Die wechselvolle Geschichte der Jüdischen Mädchenschule in der Auguststraße 11, erbaut von dem Architekten Alexander Beer, begann im Jahr 1930, als das damals neu errichtete Gebäude als Erweiterung der 1835 in Mitte gegründeten erster Mädchenschule Berlins diente.
Die Schule wurde am 30. Juni 1942 von den Nazis geschlossen, der Großteil der SchülerInnen und LehrerInnen deportiert und ermordet.
Mithilfe der ´Conference on Jewish Material Claims Against Germany´ (Claims Conference) wurde der Jüdischen Gemeinde zu Berlin im Jahr 2009 die Schule offiziell übergeben. Die Gemeinde hat das Gebäude mit 3.300 Quadratmeter Nutzfläche auf 20 Jahre mit der Option auf die Verlängerung um weitere 10 Jahre vermietet – verbunden mit der Auflage einer denkmalgerechten Instandsetzung und Renovierung.
Weitere Infos zur Geschichte der Mädchenschule finden Sie unter: www.maedchenschule.org

In der ehemaligen Turnhalle der Jüdischen Mädchenschule eröffnen Jessica Paul, Stephan Landwehr und Boris Radczun vom Grill Royal ihr neues Restaurant Pauly-Saal, das den GästInnen unter der Führung von Sternekoch Siegfried Danler tagsüber und abends regionale und saisonale deutsche Küche in wunderschönem Ambiente bietet.
Dem Restaurant schließt sich die hauseigene Pauly-Bar an, die ausgewählte Drinks serviert. Im The Kosher Classroom bietet Michael Zehden den GästInnen zertifiziertes koscheres Essen, unter anderem Freitags ein traditionelles Schabbat Dinner.
Oskar Melzer und Paul Mogg verkaufen in ihrem Deli Mogg & Melzer Delicatessen neben hausgemachten Pastrami und anderen Spezialitäten auch Produkte des Pauly-Saals – zum gleich Essen oder zum Mitnehmen. Bei schönem Wetter lädt der Garten im ehemaligen Schulhof zum Essen und Verweilen ein.

Die ehemaligen Klassenräume und Korridore werden von drei Berliner Galerien genutzt. Camera Work, die bereits in der Charlottenburger Kantstraße ansässige Fotogalerie, eröffnet im ersten Stock die CAMERA WORK CONTEMPORARY GALLERY und zeigt ab dem 10. Februar Arbeiten von Robert Polidori. Michael Fuchs zieht mit seiner Galerie die ehemalige Aula im 3. Obergeschoss. Er teilt sich die Etage mit Galerist Gerd Harry Lybke, der als weiteren Standort EIGEN + ART Lab als Ausstellungsformat für internationale KünstlerInnen, begleitet von einer Publikation, eröffnet.

Die Jüdische Mädchenschule ist täglich für BesucherInnen und GästInnen geöffnet. Das Programm mit aktuellen Terminen und kulinarischen Veranstaltungen finden Sie unter: www.maedchenschule.org.

Jüdische Mädchenschule
Auguststraße 11-13
10117 Berlin


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Ahawah heißt Liebe. Die Geschichte des jüdischen Kinderheims in der Berliner Auguststraße



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Beitrag vom 08.02.2012

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