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Beitrag vom 24.10.2016
Shalom Berlin – 29. Jüdische Kulturtage vom 5.-13. November 2016 in Berlin
AVIVA-Redaktion
Gezeigt werden verschiedenste Facetten jüdischer Kultur: Von Musik bis Film über Lesungen, Bildende Kunst, Kulinarisches und natürlich auch Gesellschaftspolitik an acht Veranstaltungstagen an verschiedenen Orten in Berlin. Das Motto lautet "SHALOM BERLIN"!
Die Jüdischen Kulturtage Berlin 2016 konzentrieren sich in der Hauptsache auf die jüdische Kultur der Hauptstadt und haben den Anspruch, jüdischen und nichtjüdischen GästInnen und BürgerInnen Berlins die jüdische Kultur näher zu bringen.
Dazu Sara Nachama, Kulturdezernentin der Jüdischen Gemeinde zu Berlin: "Die jüdischen Kulturtage bereichern die vielfältige Kulturlandschaft Berlins und präsentieren das lebendige jüdische Leben in der Stadt."
Für Festivalchef Gerhard Kämpfe sind die Jüdischen Kulturtage nicht nur eine "spannende und künstlerisch hochinteressante Herausforderung" sondern bedeuten ihm auch persönlich viel: "... weil ich als Sohn einer jüdischen Mutter dadurch die Gelegenheit habe, auf eine Art Entdeckungsreise zu gehen, die auch viel mit meiner Familiengeschichte zu tun hat. (...). Schon die ersten vorbereitenden Meetings haben gezeigt, dass der Fundus, aus dem wir schöpfen können, gigantisch ist. Nun gilt es, aus dieser Fülle ein Programm zusammenzustellen, das die verschiedenen Facetten jüdischer Kultur zu einem spannungsvollen Ganzen zusammenfügt."
Das Motto der diesjährigen Jüdischen Kulturtage Berlin ist SHALOM BERLIN. Dieses Motto wurde gewählt als bekannter traditioneller Gruß und auch im Hinblick auf seine ursprüngliche Bedeutung: Frieden. Frieden impliziert ein Aufeinander-Zugehen: Sich dem Anderen zu nähern, ihn besser verstehen zu lernen und in der Folge auch in seiner Art zu akzeptieren.
Das Eröffnungskonzert der Jüdischen Kulturtage am Samstag, 5.11. widmet sich mit Andrej Hermlin & his Swing Dance Orchestra unter dem Motto "Bei mir bist Du schoen" dem Thema Jews in Jazz. Das Programm ist vielfältig und sorgfältig zusammengestellt: Balagan-Day, Filmfestival, Ausstellungen ("Robert Capa in Berlin – Bilder eines Neubeginns" und "Moshe Alembik – Altrosa"), die musikalische Lesung unter dem Motto "Lerne Lachen ohne zu weinen" zum Thema Jüdischer Humor und vor allem auch viel Musik.
Eine Podiumsdiskussion zum Thema "Was heißt Jüdisch sein in Berlin heute?" im Rahmen der Inforadio-Sendung "Das Forum mit Harald Asel" findet in der historischen Liebermann-Villa am Wannsee statt und wird in voller Länge von Inforadio aufgezeichnet. Die Ausstrahlung erfolgt am 13. November im Forum mit Harald Asel, RBB Inforadio. Eine gute Gelegenheit, sich das Refugium des großen Berliner Malers Max Liebermann anzuschauen.
Die Podiumsgäste sind: Klaus Wowereit, Juna Grossmann, Sara Nachama, Dimitrij Kapitelmann.
Die Gedenkveranstaltung zum 9. November findet um 19:30 Uhr im Jüdischen Gemeindehaus statt. Ab 9 Uhr werden vor dem Gemeindehaus 
die Namen der 55 969 ermordeten Berliner Juden 
und Jüdinnen aus dem Gedenkbuch des Landes Berlin gelesen. Dazu sind alle BerlinerInnen herzlich eingeladen.
"Who the Fuck Is Kafka" - Autorinnenlesung mit Lizzi Doron in der autorenbuchhandlung berlin am Savignyplatz. Die mehrfach ausgezeichnete Schriftstellerin erzählt in ihrem Memoir von einem arabisch-palästinensischen Journalisten, den sie auf einer Friedenskonferenz in Rom traf. Aus Vorurteilen entwickelte sich eine Freundschaft. Aus der deutschen Übersetzung liest die Theater- und Filmschauspielerin Inga Busch. Durch den Abend führt die Moderatorin Shelly Kupferberg.
Musik
Jewdyssee – The Yiddish way of life in der Synagoge Rykestraße
Die Berliner Band um die deutsch-israelische Sängerin Maya Saban hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Perlen jüdischer/jiddischer Kultur wieder zum Leben zu erwecken.
Ihre musikalischen Vorbilder reichen dabei von den legendären Barry Sisters über den französischen Funk à la Daft Punk bis hin zur musikalischen Handschrift einer M.I.A.. Mit ihrem einzigartigen Sound begeistern sie das Publikum in aller Welt regelmäßig, mal mit elektronischen, mal mit Big Band-Einflüssen.
Ebenfalls viel gute Musik verspricht die "Ballroom Swing Party" mit The Capital Dance Orchestra unter der Leitung von David Canisius mit Solisten, Gastauftritt Sharon Brauner im Gemeindehaus Fasanenstraße.
Die Tradition der großen Ballroom Partys entstand in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und erfährt in den letzten Jahren eine Renaissance. Gemeinsam zu essen, zu trinken, zu tanzen und zu singen verbindet alle Menschen!
An diesem Abend wird das Jüdische Gemeindehaus zum Ballroom: The Capital Dance Orchestra fordert zum Tanz auf, und wer gerade nicht tanzt, kann sich an exzellenten Büffets mit jüdischen Speisen und erlesenen Getränken neue Kraft holen. The Capital Dance Orchestra unter der Leitung von David Canisius wird Swing- und Dance-Titel (vorrangig der 20er bis 40er Jahre) spielen. Sharon Brauner hat schon oft mit The Capital Dance Orchestra zusammengearbeitet und ist an diesem Abend Special Guest. DJ Jürgen Jürgens.
Also: Let it swing!
Mehr Musik:
DJ-Night im Cosmic Kaspar
Club Sounds von Tel Aviv bis Berlin
Cosmic Kaspar, 22:00 Uhr
Die zwei angesagten israelischen DJs DJ Udisho und DJ Godes aus Tel Aviv bringen gemeinsam mit DJ Shicco aus Berlin auf zwei Dancefloors den Club zum Kochen!
Felix, der glückliche Mendelssohn
Moderiertes Kinderkonzert des Kammerorchesters Unter den Linden. Ein szenisches Komponistenportät von Felix (und Fanny!) Mendelssohn-Bartholdy
Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie
Das Abschlusskonzert bestreitet Daniel Hope und Sebastian Knauer in der Synagoge Rykestraße
Das Duo gestaltet in der für sie typischen musikalischen Bandbreite von Dvorák über Ravel und Eisler bis Gershwin und John Williams.
Film
"Wir sind Juden aus Breslau"
Berlin-Premiere des Kinodokumentarfilms "Wir sind Juden aus Breslau". Ein Film von Karin Kaper und Dirk Szuszies im Zeughauskino
14 ZeitzeugInnen stehen im Mittelpunkt des Films, sie waren jung, blickten erwartungsfroh in die Zukunft und fühlten sich in Breslau, der Stadt mit der damals in Deutschland drittgrößten jüdischen Gemeinde, beheimatet. Dann kam Hitler an die Macht. Ab diesem Zeitpunkt verbindet diese Heranwachsenden das gemeinsame Schicksal der Verfolgung durch Nazi-Deutschland.
Sie erinnern nicht nur an vergangene jüdische Lebenswelten in Breslau, ihre späteren Erfahrungen veranschaulichen eindrücklich ein facettenreiches Generationenportrait. Ein berührender Film, der auch den Wiederaufbau einer jüdischen Gemeinde in Wroclaw zeigt.
Weitere Informationen unter www.judenausbreslaufilm.de
Bundesweiter Kinostart 17. November 2016
Und noch: "Klezmer trifft Derwisch trifft Meister Eckhart" Ein jüdisch-islamisch-christlicher Dialog mit Nina Hoger & Ensemble Noisten im Kesselhaus der Kulturbrauerei.
Alle weiteren Informationen wie Veranstaltungsorte und -termine und mehr Infos zum Programm und den beteiligten Künstlerinnen und Künstlern sowie Autorinnen und Autoren und den MusikerInnen finden Sie unter:
www.juedische-kulturtage.org und www.facebook.com/juedischekulturtageberlin