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AVIVA-BERLIN.de 9/10/5784 - Beitrag vom 20.12.2007


Elija Avital, Erzähler biblischer Geschichten
Sharon Adler

Der Israeli Elija Avital performt in Berlin "Lieder aus der Seele und Geschichten aus dem Herzen". Emotionales Erzähltheater mit Elementen von Hebrew- und Ethno-Soul.




Die Geschichte Hannas und Peninas
Erfüllte... unerfüllte Wünsche...

Zwei Frauen eines Mannes, die in Bedrängnis sind, wenden sich an ihre Ahnmütter, die zu ihrer Zeit sich in einem ähnlichen, inneren Kummer befanden.
6 Frauen aus 4 biblischen Geschichten, die zu verschiedenen Zeiten und in unterschiedlichen Umständen lebten, doch vereint sind durch die Wünsche und Hoffnungen, Enttäuschungen, Schmerz und Sehnsucht ihrer Herzen, treffen sich am Scheideweg zwischen Resignation und Zuversicht und reden über ihre erfüllten...unerfüllten Wünsche...
Rachel und Leah, Sarah und Rivka treffen in die Geschichte Hannas und Peninas ein.

Jede/r, die oder der Elija Avital einmal zugehört und erlebt hat, ist tief berührt. Die Sicht auf die Dinge verändert sich, die Reise in die phantastischen Geschichten vergangener Welten ist meditativ und energetisierend zugleich.
Elija Avital wurde in Haifa, Israel. Geboren und lebt seit 1985 in Berlin. Warum? "Ich wollte Siddharta auf Deutsch lesen".
In Berlin unterrichtet er das alte Testament und seit 1986 Hebräisch für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Das gestaltet er so spannend, dass die SchülerInnen manchmal freiwillig auf die große Pause verzichten, um ihm weiter zuhören zu können.


Dem Erzählen biblischer Geschichten gilt seine Liebe. Und offenbart sein großes Talent.
"Ich sehe meine Geschichten und als ihr Seher erzähle ich sie. Geschichten ergeben sich oder sind die Frucht der Dissonanzen im Leben: Gut & Böse, Schwarz & Weiß, Richtig & Falsch..."
Jahrtausendealte Geschichten werden von Elija Avital frei erzählt und interpretiert, geben Raum für persönliche Assoziationen und Interpretationen.
"Die Bibel bietet ein unendliches Feld für unsere Phantasie. Sie hat viele Stimmen und viele Farben."
Diese Atmosphäre fängt Elija Avital mit Akkordeon und Trommel ein. Die Geschichten werden auf Deutsch erzählt und die Lieder auf Hebräisch gesungen - für das bessere Verständnis vorab von Eli deutsch übersetzt.


"Die Musik stammt von israelischen Künstlern, die zu verschiedenen Zeiten und an unterschiedlichen Orten lebten. Aber alle waren von derselben Quelle inspiriert - dem Alten Testament."


Raum geben will Elija Avital auch den Frauen in seinen besonderen Geschichten des Alten Testaments von Neomi und Ruth, Sara, oder Hanna, Frauen, die versucht haben, ihr Schicksal aktiv zu verändern. Dies zu Zeiten, in denen die Frauen absolut den Männer untergeordnet waren.
Doch, so Elija Avital: "Das sind die Ausnahmen und es wird Vieles verschwiegen: Die Bibel stellt oft die Frauen als schwache Wesen dar, ohne die Facetten, die diese Frauen sicher auch hatten. In der Bibel hat die Frau häufig die Rolle derer, die zur Gehorsamkeit verpflichtet ist, selten die der Denkerin."


Die biblischen Geschichten wurden ursprünglich mündlich überliefert. Elija Avital setzt diese Tradition fort. Wie ein Minnesänger, wie ein Erzähler am Lagerfeuer erzählt er den Menschen Geschichten über sich selbst, über ihre Sehnsüchte, ihre Schwächen, ihre Tugenden.


Lassen Sie sich inspirieren und erleben Elija Avital an einem oder mehreren Abenden in Berlin.
Das Programm zu Geschichten und den Chansonabenden "Lieder aus der Seele und Geschichten aus dem Herzen" ist auf seinen Internetseiten veröffentlicht unter:
www.frei-erzaehlt.de
und
www.myspace.com/elijaavital

Die Geschichte Neomis und Ruths (1. Teil): Verlassen und geschlagen!?
Zwei Frauen müssen mit dem frühen Tod ihrer Männer und dem Verlust all ihrer Habe und Sicherheit allein fertig werden. Die eine sieht dies als Schicksalsschlag und G´ttes Zorn. Die andere stellt diese Auffassung in Frage. Sie versucht es anders zu begreifen, von ihrer inneren Weisheit und Jugend ermuntert. Die beiden Frauen verbindet eine reine, liebevolle Freundschaft, in der sich Erfahrung und Mut, Verstand und Hoffnungskraft zusammen taten...
Die Gespräche der beiden Frauen greift Elija Avital auf, macht ihre starken Gefühle erfahrbar.


"Ich erzähle nicht, was war, ich erzähle, was ist, aus einem bestimmten Blickwinkel.
Die Geschichten sind für mich wie Wege, auf denen man wandern kann. Sie führen in Landschaften, die einen verführen, sie zu erforschen. Die Worte des Urtextes sind wie Pflastersteine dieser Wege. Die Liebe zu Geschichten verleiht meiner Fantasie Beine und Flügel, die mich durch diese Landschaften tragen. Dies möchte ich weiter schenken, weil das, was nur gehortet wird, ungenutzt bleibt und verdirbt."



Die Geschichte Neomis und Ruths (2. Teil): "Ich weiß,was ich will"
Die junge Ruth liegt zu Füßen eines Mannes und wartet, dass er erwacht und sie bemerkt. Sie liebt ihn. Sie hat ihn gewählt und will es ihm sagen, ehrlich und vertrauensvoll wie sie ist, direkt und allein. Unter freiem Nachthimmel, seinem Atem lauschend, spricht sie in ihrem Herzen zu ihm:


"Ich liege hier
zu Deinen Füßen
nicht wie eine Sklavin
sondern
wie die Erde
vor dem Regen
wie die Blume
vor dem Sonnensegen
im Vertrauen
auf den Frühling..."



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Beitrag vom 20.12.2007

Sharon Adler