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Beitrag vom 02.10.2007
Diana Krall – The very best of
Silvy Pommerenke
Zu Diana Krall braucht man wohl kaum noch etwas zu schreiben. Sie gehört zu den erfolgreichsten Jazzpianistinnen und –sängerinnen der Welt, jedes ihrer Alben aus den 2000er Jahren hielt sich...
...mehrere Wochen in den europäischen Charts und in nahezu zwei Dekaden hat sie mehr als ein Dutzend CDs aufgenommen. Das klingt nach olympiareifer Leistung, und das ist es denn auch!
Das Besondere an ihr ist, dass sie völlig lässig die Verbindung von Vergangenem und Moderne hinbekommt. Sie interpretiert Klassiker von George Gershwin, Cole Porter oder Irving Berlin und klingt ganz so, als würde Billie Holiday auf Shirley Horn treffen. Dabei hätte die auf der kanadischen Pazifikinsel Vancouver Island Geborene fast ihre Stimme gar nicht zum Instrument werden lassen, denn auf dem renommierten Berklee College of Music in Boston, wo Krall einen Teil ihrer Ausbildung erhielt, glaubte man, ihre Stimme sei zu hoch. Da kann man nur sagen: auch große Geister können irren! Ihr tiefes und laszive Timbre spottet den Bostoner Prognosen, und wurde zu einem Markenzeichen Kralls.
Die 42-jährige fing bereits mit vier Jahren an klassisches Klavier zu spielen, wuchs in einem extrem musikalischen Haushalt auf, in dem ständig private Hauskonzerte gegeben wurden, und wo scheinbar alle die Musik zum Beruf gemacht hatten. Mit nur siebzehn Jahren fing sie am oben genannten Berklee College zu studieren an, wechselte bald darauf nach Los Angeles und veröffentlichte nach ungefähr zehn Jahren Ausbildung (und ersten Gehversuchen in öffentlichen Auftritten) ihr Debutalbum "Stepping out". Dies blieb nicht lange ungehört und die steile Karriere nahm ihren Lauf. Ein Teil dessen ist nun auf diesem Best of Album nachzuhören, dabei wird sie von Christian McBride am Bass, Peter Erskine an den Drums und vielen, vielen anderen großartigen Musikern begleitet.
Anspieltipps: Wundervoll – im doppelten Wortsinn – ist "`S wonderful" von Gershwin interpretiert. Sie macht das so lässig, elegant und fröhlich, dass man sich nur all zu gerne auf diesen Höhenflug mitnehmen lässt. Eine weitere sehr gelungene Adaption ist "The look of love" vom legendären Burt Bacharach. Das wohl ungewöhnlichste Stück des Silberlings ist allerdings die Interpretation Kralls des populären Songs "The heart of saturday night" von Tom Waits, der bisher unveröffentlicht war und den Sessions zum Album "The girl in the other room" entnommen ist.
Weiterhören: Roberta Gambarini und Holly Cole
Diana Krall im Netz: www.dkrall.de
AVIVA-Tipp: Das Beste aus den letzten elf Jahren der kanadischen Pianistin und Sängerin ist auf satten fünfundsiebzig Spielminuten für die jazzbegeisterte Hörerin gebannt. Dazu gibt es obendrein noch drei bisher unveröffentlichte Songs – die Frau setzt Standards!
Diana Krall
The very best of
Label: Verve / Universal, VÖ September 2007