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Beitrag vom 26.03.2008
Frida Kahlo - farbiges Band um eine Bombe
AVIVA-Redaktion
Offensiv und sensibel wird die mexikanische Malerin von Regisseurin Anja Gronau im Theater unterm Dach in das Bild ihres emotionalen, künstlerischen und politischen Schaffens gerückt.
"Sobald sie mich wieder auf die Straße hinauslassen, gehe ich zu ´El Universal´ und gebe eine Anzeige auf: Spannende lang anhaltende Beziehung gesucht. Junger Künstlergroupie mit abenteuerlicher Krankengeschichte sucht beeindruckenden Mann. Alt genug um nicht zu langweilen… ohne äußerliche Verblendung – ausdauernd. Lust am Fremdgehen, Leben, Liebe, Arbeit und Kunst ungetrennt und unermüdlich im Mittelpunkt bewahren. Hobbies: Präkolumbianisch.
Wenn du der bist den ich suche, gebe ich dir mein ganzes Leben. Treffen unter Stalin Büste (Punkt). Ich habe ein Portrait von mir dabei (Punkt). F (Punkt)."
Frida lässt sich das Leben nicht nehmen. Nur mit Glück überlebt sie einen schweren Unfall, trotz gebrochenen Körpers begehrt die Kahlo immer wieder auf. Ihr eiserner Lebenswille ist stärker als ihr Stahlkorsett. "Holzbein Frida", wie sie bereits zu Schulzeiten genannt wurde, bleibt aufrecht. Die Künstlerin, heute längst Legende und Mythos, malte um ihr Leben: Leid, Schmerz, Liebeskummer und Lebensüberdruss bannte Frida mit bedingungsloser Aufrichtigkeit in ihre Bilder. Zerrissenheit und Qual werden mit farbenprächtiger Schönheit und tiefer Hingabe an die Seele des Menschen verbunden. Als Künstlerin hat sich Frida Kahlo dagegen gewehrt, dem Surrealismus zugeordnet zu werden.
"Ich male meine eigene Wirklichkeit".
Und das ist gerade das Besondere an dieser Frau, die immer im Kampf war um das Bezwingen ihres versehrten Körpers, um politische Ideale und Freiheit und um eine größere Idee der Liebe.
Die Regisseurin Anja Gronau widmet sich nach der "Trilogie der klassischen Mädchen" - Monologe (Käthe-Johanna-Grete), nun einer "Trilogie der starken Frauen", in der jeweils drei Schauspielerinnen eine reale, epochale Persönlichkeit im politischen Raum des 20. Jahrhunderts erspielen (bisher entstand dazu: LENI – eine Riefenstahl Subjektive).
"Wenn ich mir eine Aussage für den Abend FRIDA wünsche, dann wäre diese erreicht, wenn er zeigt, wie Leiden zu Kraft, Mangel zu Fülle und Dysfunktion zu Triumph werden kann. FRIDA als Mutmacherin für die Kunst, aber auch für jeden Menschen, der glaubt an seinem persönlichen Leid nicht anders als zerbrechen zu können." (Anja Gronau)
Termine von FRIDA [KAHLO] - farbiges Band um eine Bombe
Premiere: Donnerstag, 03. April 2008 um 20 Uhr
Weitere Vorstellungen: 04. - 06. und 18.- 20. April, 31. Mai, 01., 19. - 21. Juni, 05. und 06. sowie 12. und 13. Juli 2008, immer 20 Uhr
Im Theater unterm Dach, Danziger Straße 101, 10405 Berlin
Karten: 030 - 902 953 817
Kartenpreise: 8 Euro, ermäßigt 5 Euro
Regie und Konzept: Anja Gronau
Mit: Katharina Eckerfeld, Kristina van Eyck, Martina Schiesser
Künstlerische Mitarbeit und Dramaturgie: Sabrina Glas
Bühnenraumidee: Mechthild Feuerstein
Kostüme: Olaf Habelmann
Technik & Licht: Dirk Lutz
Regiehospitanz: Angela Rottensteiner
Produktion: Björn Pätz
Zur Regisseurin: Anja Gronau studierte an der Fachhochschule für Gestaltung in Hamburg Kostümdesign und assistierte im Bereich Ausstattung am Schauspielhaus Hamburg und an den Münchner Kammerspielen. Anschließend studierte Anja Gronau Regie am Institut für Theater, Musiktheater und Film der Universität Hamburg bei Jürgen Flimm und Christof Nel und Schauspiel bei Hildegard Schmahl. Sie inszenierte u. a. auf Kampnagel, an den Hamburger Kammerspielen, am Thalia Theater, am Staatstheater Stuttgart, am Berliner HAU und bei den Wiener Festwochen. Für ihre Inszenierung "Grete" nach Goethes Faust aus ihrer Trilogie klassischer Mädchen erhielt sie den Friedrich-Luft-Preis für die beste Berliner Aufführung des Jahres 2004. Bei der RuhrTriennale 2007 inszenierte Anja Gronau die Uraufführung "Corpus delicti" von Juli Zeh.
FRIDA [KAHLO] ist eine Koproduktion des Theater unterm Dach Berlin, Societaetstheater Dresden, Forum Freies Theater Düsseldorf.
Gefördert durch den Fonds Darstellende Künste e.V. und das Amt für Kultur und Denkmalschutz der Stadt Dresden.
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Foto-Credits zu FRIDA [KAHLO]: Marc Engenhart