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Beitrag vom 03.02.2023
Das Tagebuch der Anne Frank. Gregori Frids Mono-Oper am 18. und 19.2.2023 in der UDK Berlin
AVIVA-Redaktion
Regisseurin und Autorin Susann Reck hat für die Inszenierung ihrer Doku-Oper einige der musikalischen Episoden durch Textpassagen aus dem Tagebuch ersetzt. Neben diesem einzigartigen Zeitdokument arbeitet ihre Inszenierung mit weiteren dokumentarischen "Splittern". Die beiden Werkstattabende finden mit Student*innen der Opernklasse statt.
Die Uraufführung von Gregori Frids Mono-Oper Das Tagebuch der Anne Frank fand 1972 in Moskau statt. Die Grundlage seiner 21 musikalischen Episoden sind Texte aus Anne Franks Tagebuch.
Das brutale Ende, mit dem Anne als Teenager aus dem Leben gerissen wird, ist in jedem Ton Anfang an spürbar, die Dramatik der Musik hat bis heute nichts an Kraft verloren.
Erinnern bedeutet, ein zurückliegendes Ereignis lebendig, spürbar, fühlbar zu machen, auch wenn es, so Regisseurin und Autorin Susann Reck "im Falle der Shoah, zumeist nicht einmal gelingt, Bruchstücke davon zu erfassen." Zudem veränderten sich die Mittel des Erinnerns im Laufe der Zeit. Susann Reck "Mittlerweile liegt der Zeitpunkt, zu dem sich Anne in dem Amsterdamer Hinterhaus versteckt hat, mehr als 80 Jahre zurück."
In Susann Recks Inszenierung von Gregori Frids Anne Frank wurden einige der musikalischen Episoden durch Textpassagen aus dem Tagebuch ersetzt. Annes Humor und Scharfsinn, ihr Optimismus und ihre Hoffnung, den nationalsozialistischen Terror zu überleben, "nimmt einem noch heute den Atem", so Susann Reck. Neben diesem einzigartigen Zeitdokument arbeitet ihre Inszenierung mit weiteren dokumentarischen "Splittern". Das gilt sowohl für die verwendeten Fotos als auch für die Radioansage zum D-Day, einer Originalaufnahme des BBC von 1944. Als Rahmenhandlung übernimmt eine Schauspielerin die Rolle von Anne Franks damaliger Freundin Hannah Goslar, die im Tagebuch das Pseudonym Lies Goosens trägt. Sie wird sowohl in Gregori Frids Libretto als auch in den Tagebuchauszügen erwähnt.
Hannah Goslar zählt zu den wenigen Überlebenden, die Anne im Frühjahr 1945 kurz vor ihrem Tod im Konzentrationslager Bergen- Belsen gesprochen haben. Als dokumentarische Figur verortet Hannah beziehungsweise Lies ihre Freundin Anne in unserer Gegenwart und hebt sie aus einem rein historischen Kontext heraus. Hannah Goslar ist 2022 in Israel gestorben.
Das Tagebuch der Anne Frank
Mono-Oper von Gregori Frid +
Textauszüge aus dem Tagebuch
18. und 19.02.2023
Werkstattabend
Gesang/ Musiktheater
Universität der Künste Berlin/ Probensaal
Bundesallee 1-12
10719 Berlin
Eintritt Frei
Ticketreservierungen unter
pretix.eu/udk/annefrank
Samstag, 18.02.2023
18.00-19.00 Besetzung Charlotte Khuner
20.00-21.00 Besetzung Lada Shornik
Sonntag, 19.02.2023
18.00-19.00 Besetzung Lada Shornik
20.00-21.00 Besetzung Charlotte Khuner
Regie/Konzept/Raum/ Kostüm
Susann Reck
Choreographie
Daniela Jordan
Maske
Destina Bektas
Gesang
Charlotte Khuner
Lada Shornik
Schauspiel
Nora Jensen
Ruiling Hu
Musikalische Einstudierung
Nòra Füzi, Sebastian Zinca
Klavier Nòra Füzi
Schlagzeug Arthur Bechet
Kontrabass Simone Krezpointner
Arrangement
Nòra Füzi
Sebastian Zinca
Dirigent
Sebastian Zinca
Technik/ Beleuchtung UDK Berlin
Malvine Kurella
Robert Priebs
Copyright Foto
UDK Berlin
Bundesallee 1-12
10719 Berlin
Foto©Patrick Reu