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AVIVA-BERLIN.de im November 2024 - Beitrag vom 09.04.2009


1000 und eine Frau - Inszenierung von Nadja Tenge
AVIVA-Redaktion

Krieg, Gewalt und die brutale Unterdrückung der Frauen – das sind die Themen der Performance. Am 23., 24., 25. April und am 6. Mai 2009 zeigt das Theaterhaus Mitte die Collage aus Bewegung,...




... Musik und Schauspiel, die auf Texten der Schriftstellerin Assia Djebar basiert.

In eindringlichen Berichten von jungen Frauen, Müttern und Gefangenen, vorgetragen von fünf jungen Künstlerinnen, thematisiert die Berliner Produzentin und Schauspielerin Tenge die ungebrochene Diskriminierung vieler Frauen.

Die Darstellerinnen erzählen die Entstehungsgeschichte des Märchens "1001 Nacht" und verwandeln dieses in sinnliche Weltliteratur, sprudelnd vor Kraft und Stärke der Sheherazade. Die Geschichte zeigt den Ausweg: Entweder die Frauen gehen an Verzweiflung zugrunde oder sie besinnen sich gemeinsam auf ihre Stärke und Lebenskraft. Mit List und Humor, mit Solidarität und Sinnlichkeit können die verletzten Frauen ihre Würde wieder herstellen.

Unterbrochen werden diese Erzählungen von improvisierten Gesängen der Deutsch-Perserin Elena Rezai, die mit einer eigenwilligen Mischung aus orientalischen Liedern, Klassik und Soul ankündigt, dass der Grat zwischen Verzweiflung und daraus resultierendem Aufbegehren schmal ist. Der Schlusspunkt der Performance ist eine fulminante Session aus Gesang, Rap (Idyl Baydar) und Tanz, die die ZuschauerInnen in die Gegenwart entlässt, in der die Frauen selbst über das Geschehen bestimmen.

Die Heldinnen der zeitlich weit voneinander entfernten Texte verbindet ihr außergewöhnlicher Mut und ihre Überzeugung. Sie brechen mit Regeln und Traditionen, um ein selbstbestimmtes Leben zu wagen.

Die Inszenierung erinnert an die Frauenverehrung in der arabischen Tradition und setzt sich zugleich mit der Radikalisierung der Unterdrückung auseinander. "1000 und eine Frau" ist eine Hommage an die Selbstbestimmung der Frauen. Das authentische Spiel der Darstellerinnen resultiert auch aus eigenem Erleben: alle haben familiäre Bindungen an die islamische Tradition.

Die Collage, die aus einer Zusammenarbeit von Nadja Tenge und der Regisseurin I. Zarypow entstand, bringt zum Ausdruck: Die Konsequenz aus anhaltender Unterdrückung der Frauen in der Gegenwart ist Solidarität und Aufbegehren.

1000 und eine Frau
23. April (Premiere), 24., 25. April und 6. Mai 2009, jeweils um 20 Uhr
Mit: Nadja Tenge (D/Irak), Idil Baydar (Türkei), Nadja Hamami (D/Irak), Elena Rezai (D/Iran), Nora Hofmann (D/Österreich)
Regie: I.C. Zarypow
Bühnenbild: Berit Schweska
Kostümbild: Monika Bersch
Eintritt: 12 / ermäßigt 8 Euro
Theaterhaus Mitte
Koppenplatz 12
10115 Berlin
Tickets unter: 030-28 04 19 66 oder unter info@thbm.de
Weitere Informationen unter:
www.thbm.de
www.nadja-tenge.de



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Beitrag vom 09.04.2009

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