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Beitrag vom 24.08.2011
Kim Wilde - Snapshots
Marie-Luise Wache
Nach einer einzigartigen Karriere, einer beruflichen Neuorientierung, einem Comeback und zwei neu erschienenen CDs widmet sich die einstige "Princess of Pop" in einem Coveralbum nun ...
... ihren persönlichen Klassikern aus dreißig Jahren Musikgeschichte.
Mit ihrer 1981 veröffentlichten Single "Kids in America" wird Kim Wilde, als Kimberly Smith 1960 in London geboren, über Nacht zu einem neuen Stern am Pophimmel. Einige Jahre später und um viel internationale Anerkennung reicher, folgt der Support für Michael Jacksons Bad-World-Tour im Jahr 1988. Im Jahr darauf begleitet die neue "Princess of Pop" David Bowie bei seinen Konzertauftritten in Europa und den USA. Gemeinsam mit Bruder Ricky und Vater Marty schreibt sie Hit um Hit, stürmt weltweit die Charts und festigt so ihr Bild als Popidol.
Nach einer aufregenden und erfolgreichen Zeit kehrt Wilde in den 90er Jahren der Popwelt den Rücken, widmet sich dem Musicalprojekt Tommy und lernt dabei die Liebe ihres Lebens, den späteren Vater ihrer zwei Kindern kennen. Die folgenden Jahre lebt die ehemalige Popprinzessin zurückgezogen mit ihrer Familie nahe Londons auf dem Land und arbeitet als Gartenarchitektin sowie als Radio- und TV-Moderatorin.
Durch die englische Neuvertonung von Nenas Klassikers "Irgendwie, Irgendwo, Irgendwann" findet die Britin schließlich ihren Weg zurück in die Popmusik und veröffentlicht im Jahr 2006 ihr von Fans lang ersehntes Comebackalbum "Never Say Never". Im Gegensatz zu ihren früheren Konzerten ist für Kim Wilde das Zusammenspiel ihres Gesangs mit der Band von größerer Bedeutung geworden. Mit "Come Out And Play" erschien im Jahr 2010 ein weiterer Longplayer Wildes, dem frau die Freude an der Instrumentalität allerdings weniger anhört, da die Sängerin im Studio weiterhin die für ihre Musik typischen, elektrischen Sounds verwendet.
Da sie als Kim Wilde die Popmusik der letzten drei Jahrzehnte maßgeblich geprägt hat und ihre Leidenschaft tief in dieser Musikrichtung verwurzelt ist, erweiterte die britische Sängerin auf Konzerten ihr Repertoire um Coverversionen der bekanntesten Hits ihrer MusikerkollegInnen. Nicht zuletzt dadurch entstand schließlich die Idee, ein Coveralbum aufzunehmen, welches ihre persönlich favorisierten Hits dieses Musikgenres vereint.
Mit "Snapshots" schlägt Wilde musikalisch eine Brücke zwischen Alt und Neu, dem synthetischen Pop der 80er Jahre und dem sensibleren Songwriting der jüngeren PoptitanInnen, aber auch zwischen ihrer ersten Karriere und einer gereifteren, zweiten Laufbahn als Sängerin.
Bekannten Titeln wie "It`s Alright" (East 17), "A Little Respect" (Erasure), "Wonderful Life" (Black) und "In Between Days" (The Cure) fügt sie auf ihrem neuen Album durch ihre berühmt-berüchtigten 80er Jahre Synthesizer eine eigene Note hinzu.
Dass sich ein Weltstar den Songs einer musikalischen Dekade, die er zum Großteil mitgeprägt hat, neu annimmt und so MusikerkollegInnen ehrt, ist kein wirklich innovatives, aber dafür ein Herzens-Projekt. Ob die Coverversionen dabei als solche gelungen sind oder Kim Wilde musikalisch den Stempel den 80er Jahre zu sehr auferlegt, ist allein dem Geschmack der Hörerin überlassen.
Kim Wilde
Snapshots
Label: Col S (Sony Music), VÖ: 26. August 2011
www.kimwilde.com
Weiterhören auf AVIVA-Berlin:
Kim Wilde - Come Out And Play
ARTE - Summer of Girls