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Beitrag vom 04.01.2009
Kunstsammlerinnen. Peggy Guggenheim bis Ingvild Goetz
AVIVA-Redaktion
Private Kunstsammlungen erhalten in Zeiten der Finanzkrise an Bedeutung. 15 AutorInnen geben einen ausführlichen Einblick in das Kunstengagement von Sammlerinnen des 20. und 21. Jahrhunderts.
Peggy Guggenheim, die am 26. August 2008 110 Jahre alt geworden wäre, war die wohl einflussreichste US-amerikanische Kunstsammlerin, -händlerin und Mäzenin des 20. Jahrhunderts. 1898 kam sie als Marguerite Guggenheim zur Welt. Sie war die Tochter des New Yorker Geschäftsmanns Benjamin Guggenheim, der an Bord der Titanic starb, und dessen Frau Florette Seligman, sowie die Nichte von Solomon R. Guggenheim, dem Stifter des gleichnamigen New Yorker-Museums. Bereits als Kind wurde Peggy Guggenheims Kunstinteresse in dem Umfeld einer wohlhabenden, kunstinteressierten jüdischen Familie geweckt. Ihr weiteres Leben war geprägt von Reisen und Wohnsitzen in Paris, New York und London, wo sie ihre erste Galerie für surrealistische Malerei eröffnete. Guggenheim förderte unzählige Künstler/innen wie Berenice Abbot, Mina Loy, Wassily Kandinsky, Marcel Duchamp, ihren späteren Ehemann Max Ernst, Jackson Pollock und Yves Tanguy.
Mit dem Ankaufen von Kunst und dem Kuratieren von Ausstellungen ermöglichte sie vielen Künstler/innen die Flucht vor den Nationalsozialisten und wahrte gleichzeitig deren Werke. Nachdem auch Guggenheim als Jüdin ins Visier der nationalsozialistischen Regierung fiel, floh sie mit ihrer Gemäldesammlung nach New York. Ihre dort gegründete Galerie "Art of the Century" umfasste bedeutende Werke des Surrealismus, wodurch die spätere Entwicklung zum Abstrakten Expressionismus gewährleistet war. Nachdem sich die Kunstsammlerin in Venedig niedergelassen hatte, erwarb sie 1948 den Palazzo Venier dei Leoni. Dieser beherbergte ihre einmalige Großsammlung expressionistischer und surrealistischer Kunstwerke im Wert von mehr als drei Milliarden Dollar. Wenige Jahre später rief sie die "Salomon-Guggenheim-Stiftung" ins Leben. In ihrer Autobiografie "Ich habe alles gelebt. Die Memoiren der Femme Fatale der Kunst" beschrieb Guggenheim ihre Erlebnisse, Erfahrungen und ihre Kunstsammlung en detail. Die Kunstmäzenin starb am 23. Dezember 1979 in Venedig, wo sie sich im Garten des Palazzo, der später in eines der bedeutendsten Kunstmuseen Europas umgewandelt wurde, beerdigen ließ.
Bürgertum – Emanzipation – Gegenwart
Privatsammlungen zeitgenössischer Kunst gewinnen angesichts der schwierigen finanziellen Situation der öffentlichen Museen immer mehr an Bedeutung. Doch trotz des stetig wachsenden Interesses sind die Sammlungsstrategien selbst einer so bekannten Persönlichkeit wie Peggy Guggenheim bisher wenig erforscht.
Die Sammlerinnen: Adele Wolf, Thea Sternheim, Helene Kröller-Müller, Hedy Hahnloser, Gertrud Osthaus, Ida Bienert, Rosa Schapire, Katherine Dreier, Galka Scheyer, Peggy Guggenheim, Maja Sacher, Tatiana Kolodzei, Erika Hoffmann, Ingvild Goetz und Patrizia Sandretto Re Rebaudengo. (Verlagsinfos)
Zu der Herausgeberin: Dorothee Wimmer, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Romanistik in Freiburg i. Br., Paris und Berlin, Lehraufträge an der Universität Bremen, seit 2003 Wissenschaftliches Volontariat mit anschließendem Werkvertrag am Neuen Museum Weserburg Bremen, Veröffentlichungen zur Kunst und Kultur der Moderne und der Gegenwart.
Dorothee Wimmer, Christina Feilchenfeldt und Stephanie Tasch (Hrsg.)
Kunstsammlerinnen. Peggy Guggenheim bis Ingvild Goetz
Reimann Verlag, erschienen im Dezember 2008
284 S. m. 16 Farb- u. 65 sw-Abb., mit Namensregister, Hardcover
ISBN: 978-3-496-01367-9
39,00 Euro
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