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AVIVA-BERLIN.de im April 2024 - Beitrag vom 02.09.2008


Lada Lusina – Die Hexen von Kiew
Jana Muschick

Schnell, rasant und prickelnd ist der Hexen-Roman der ukrainischen Autorin Lada Lusina. Drei Frauen werden in Kiewizinnen verwandelt, ihr Leben verändert sich schlagartig. Zauberhaft.<




Die Hexen von Kiew

Die erfolgreiche Geschäftsfrau Katja, die lebenslustige Nachtclubsängerin Dascha und die in ihrer Literatur schwelgende Studentin Mascha haben wenig gemeinsam. Durch einen Zufall werden die drei Frauen in Hexen verwandelt und nur langsam gewöhnen sie sich an ihre neue Identität. Ihr Haarkleid wächst über Nacht weit über ihre Schultern hinaus und sie beginnen, sich mit ihren neuen magischen Fähigkeiten zu beschäftigen.

Die drei Frauen wurden nicht nur in Hexen verwandelt – sie sind zu Kiewizinnen geworden, die den Auftrag haben, ihre Stadt Kiew vor dem Untergang durch das Böse zu beschützen. Sie sind keine "bösen" Frauen, die sich dem Satan verschreiben, sondern gute Zauberinnen, die zum Wohle ihrer Stadt spirituelle Kräfte geschenkt bekommen haben.

Verfehltes Zaubern und Wünschen

Die Karrierefrau Katja arbeitet daran, unliebsame geschäftliche Konkurrenz außer Gefecht zu setzen. Sie zerstört mit einem Fingerzeig das gesamte Bürogebäude ihres ärgsten Konkurrenten. Ihr Denken ist egoistisch, ihr Handeln voller Narzissmus. Erst, bevor es fast zu spät ist, erkennt die Einzelgängerin ihren Fehler.

Tänzerin Dascha bemächtigt sich eines Liebeszaubers, der ihr mehr Aufmerksamkeit unter den Männern zukommen lässt, als ihr lieb ist. In ihrer Art ist sie sehr direkt und oft verletzend. Stets versucht sie, auf zwei Hochzeiten zu tanzen, ohne zu erkennen, dass sie dadurch beinahe ihre einzige Freundin Mascha verliert.

Auch Studentin Mascha benutzt die Vorzüge ihrer neuen Identität zu ihrem eigenen Zweck. Als sie durch die Zeit reist, findet sie sich in der Phantasiewelt ihrer Bücher wieder und möchte am liebsten nie mehr zurück. Sie weiß, dass sie die Vergangenheit nicht verändern, nicht in ihr zurück bleiben darf. Mascha muss als stärkste und moralischste Kiewiza zur Retterin der Gegenwart werden.

AVIVA-Tipp: Selten wurde ein Roman sprachlich so wunderbar ausgestaltet. Die drei Damen ziehen die Leserin durch ihre unterschiedlichen Ambitionen und den unschlagbaren Wortwitz schnell in ihren Bann. Sei es die schüchterne Mascha, die extrovertierte Dascha oder die herrschsüchtige Katja – jede für sich hat ihre Qualitäten. Die Autorin Lada Lusina versteht es hervorragend, in einem Kiew aus Vergangenheit und Zukunft eine exzentrische und rasante Geschichte zu schreiben. Absolut bezaubernd und absolut lesenswert!

Zur Autorin: Lada Lusina wurde 1972 in Kiew geboren und lebt dort bis heute. Sie studierte an der Hochschule für Bauwesen und an der Theaterhochschule, arbeitete als Restaurateurin von Kiewer Architekturdenkmälern, als Theaterkritikerin bei der Zeitung ´Bulwar Gordona´ und moderierte ihre eigene Sendung im 1. Kanal des ukrainischen Fernsehens. Sie wurde zur "Besten Journalistin und besten Schriftstellerin der Ukraine" gekürt und erhielt von der dortigen Presse das Kompliment, eine der schönsten Frauen ihres Landes zu sein.
Weitere Infos zu "Die Hexen von Kiew" finden Sie unter: www.die-hexen-von-kiew.de

Lada Lusina
Die Hexen von Kiew

Ãœbersetzerin Christine Blum
Originaltitel: Kievskie ved´my – meè i krest
dtv premium Verlag, erschienen Mai 2008
Taschenbuch, 528 Seiten
ISBN: 978-3-423-24669-9
16,90 Euro


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Beitrag vom 02.09.2008

AVIVA-Redaktion