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Beitrag vom 07.10.2024
Literatur und Publikationen zum 7. Oktober. Eine aktuelle Auswahl auf AVIVA-Berlin
Sharon Adler
Mit den Massakern am 7. Oktober 2023 und den Folgen in Israel und in der jüdischen Community weltweit beschäftigen sich mehrere Publikationen, darunter "7. Oktober. Stimmen aus Israel", herausgegeben von Gisela Dachs, "Deutschland und Israel nach dem 7. Oktober" von Fania Oz-Salzberger. "Israel, 7. Oktober. Protokoll eines Anschlags" von Lee Yaron. "Siebter Oktober Dreiundzwanzig", herausgegeben von Vojin Saša Vukadinović. "Judenhass im Kunstbetrieb. Reaktionen nach dem 7. Oktober 2023", herausgegeben von Matthias Naumann.
Seit dem 7. Oktober ist die Welt eine andere. Sie ist kleiner geworden, feindlicher, bedrohter. Antisemitischer.
Welche Folgen der 7. Oktober auf die Menschen in Israel hat, auf die Überlebenden des Massakers und ihre Familien, die bis heute für die Rückkehr ihrer verschleppten geliebten Menschen kämpfen, und in welchem Ausmaß die jüdische Community weltweit seit dem 7. Oktober das Ziel antisemitischer Attacken wurde, zeigen neben dem Blick in die Newsfeeds unter anderem der aktuelle Monitoringbericht vom Bundesverband der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS), dem Monitoring von RIAS Berlin und die Statistik der Anti-Defamation League (ADL).
Die Auswirkungen auf das Leben und Arbeiten von Jüdinnen und Juden sind sicherlich individuell verschieden, in jedem Fall aber gleich gravierend. Keine Frage: Der 7. Oktober war und ist eine Zäsur.
Literatur und Publikationen zum 7. Oktober. Eine aktuelle Auswahl auf AVIVA-Berlin
Zentralrat der Juden in Deutschland (Hg.)
Die Macht der Projektion und der 7. Oktober. Antiisraelische Obsessionen als Weltwahrnehmung

Renommierte Autorinnen und Autoren unterschiedlichen Alters und Herkunft setzen sich in diesem Sammelband mit den von ihnen analysierten "antiisraelischen Obsessionen als Weltwahrnehmung" und deren Konsequenzen für jüdische Lebensrealitäten heute in exzellenten Beiträgen auseinander.
Der Band versammelt diese Stimmen und macht individuelle Perspektiven auf Erfahrungen zum Leben in Israel und in Deutschland erfahrbar und sichtbar.
Unter anderem stellt er die Fragen danach: warum ist der Staat Israel seit Jahrzehnten und regelmäßig Ziel von Aggression und Hass? Schon vor dem Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 in Israel gab es in wissenschaftlichen, akademischen, in kulturellen oder feministischen Kreisen Boykottaufrufe gegen deren jüdische und israelische Mitglieder. Der jüdische Staat wird als Kolonialmacht dämonisiert und sein Existenzrecht infrage gestellt. Der Erinnerungskultur wird eine Fokussierung auf die Shoah vorgeworfen.
Seit dem 7. Oktober 2023 sind israelfeindliche Äußerungen und Handlungen weltweit an der Tagesordnung. Diese Form des Antisemitismus verkennt die eliminatorische Intention der Hamas und ihrer Verbündeten. Gleichzeitig durchlebt die israelische Gesellschaft eine Retraumatisierung. Das Gefühl der Ohnmacht, Wut und Schutzlosigkeit spiegelt sich auch in der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland. Die fehlende Anteilnahme von weiten Teilen der Öffentlichkeit gegenüber den Verbrechen der Hamas schürt die Angst vor einer wiederholten Ausgrenzung und Vertreibung.
Diese Entwicklungen um die Veränderungen im Verhältnis zwischen Angehörigen der jüdischen Gemeinschaft und den nichtjüdischen Deutschen unterziehen Expertinnen und Experten aus Deutschland und Israel einer Ursachenforschung. Zudem werden die vielfältigen Dimensionen, Hintergründe und Konsequenzen des 7. Oktober 2023 vorgestellt, analysiert und diskutiert.
In ihren Beiträgen schreiben diese über den Status Quo des jüdisch-nichtjüdischen Verhältnisses nach dem 7. Oktober, über Entsolidarisierung, über Enttäuschungen, darüber, welche Verbindungen seitdem unwiederbringlich zerstört wurden. Sie stellen Fragen und Forderungen, im vollen Bewusstsein darüber, dass diese in den Augen einer nichtjüdischen Leser/-innenschaft unbequem aufgenommen werden, und in möglicherweise kontroverse Diskussionen münden könnten. Und sie machen eins deutlich: Davor haben sie keine Angst. Denn neben der Trauer, der Resignation zeigen sie vor allem eines: Resilienz. Nicht zuletzt rufen die Autorinnen und Autoren die Leser/-innenschaft dazu auf, sich nach der Lektüre selbst ein Bild zu machen und eigene Projektionen kritisch zu hinterfragen.
Mit Beiträgen von: Johannes Becke | Karma Ben Johanan | Julia Bernstein und Florian Diddens | Barbara Bišický-Ehrlich | Maria Coors | Gisela Dachs | Hannah Dannel | Ingo Elbe | Julie Grimmeisen | Carolin Heymann-Serota | Katharina von Kellenbach | Alexandra Krioukov | Yariv Lapid | Peter R. Neumann | Karoline Ritter | Esther Schapira | Richard C. Schneider | Susanne Urban | Sebastian Voigt
Mit einem Vorwort von Doron Kiesel und Christian Staffa
(Quelle: Hentrich & Hentrich Verlag)
Zentralrat der Juden in Deutschland (Hg.)
Die Macht der Projektion und der 7. Oktober
Antiisraelische Obsessionen als Weltwahrnehmung
Schriftenreihe der Bildungsabteilung des Zentralrats der Juden in Deutschland
344 Seiten, Hardcover
Sprache: Deutsch
EUR 27,00
ISBN: 978-3-95565-710-9
Hentrich & Hentrich Verlag Berlin Leipzig. Erschienen: 2025
Mehr zum Buch unter: www.hentrichhentrich.de
"7. Oktober. Stimmen aus Israel" (Hg. Gisela Dachs)

Der 7. Oktober 2023 stellt für die Israelis eine Zäsur ohnegleichen dar. Von nun an wird es in der Zeitrechnung nur noch ein Davor und ein Danach geben. Das schiere Ausmaß und die ungeheuerliche Brutalität der Angriffe der Hamas, die Geiselnahmen und ein Krieg, so lange wie noch keiner zuvor, haben die Nation traumatisiert. Die Grundfesten, auf denen man sich im eigenen Staat sicher fühlte, wurden zutiefst erschüttert. Wie kann hier ein Neuanfang gelingen?
Ein Jahr danach versucht der Jüdische Almanach einen Rückblick und eine Einordnung der Ereignisse. Die hier versammelten Texte, die diesmal alle aus Israel berichten, erzählen ganz persönliche Geschichten, es geht um Ortsbesichtigungen, Momentaufnahmen, Zustandsbeschreibungen, Zukunftsvisionen; es geht um den Zionismus, um Trauerarbeit, Erinnerung und Resilienz, um alte Bruchlinien und neuen möglichen Zusammenhalt.
Autor:innen unter anderem Etgar Keret, Smadar Sheffi, Andrea Livnat, Assaf Uni, Ayelet Gundar-Goshen.
Zur Herausgeberin: Gisela Dachs ist Publizistin, promovierte Sozialwissenschaftlerin und Professorin am Europäischen Forum der Hebräischen Universität Jerusalem. 2016 erschien der von ihr herausgegebene "Länderbericht Israel" im Auftrag der Bundeszentrale für politische Bildung. Seit 2001 ist sie die Herausgeberin des Jüdischen Almanachs. Sie lebt in Tel Aviv.
(Quelle: Suhrkamp Verlag)
7. Oktober. Stimmen aus Israel
(Hg. Gisela Dachs)
Broschur, 200 Seiten, 23 Euro, Sprachen: Deutsch. ISBN 978-3-633-54333-5
Jüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag, erschienen am 23. September 2024
Mehr zum Buch unter: www.suhrkamp.de
"Israel, 7. Oktober. Protokoll eines Anschlags" von Lee Yaron

Auf Basis von zahlreichen Interviews mit Angehörigen und Überlebenden
Eindringlich und bewegend erzählt die israelische Journalistin Lee Yaron von den letzten Stunden der Menschen, die am 7. Oktober 2023 von den Hamas-Terroristen und ihren Helfern ermordet wurden. Die Chronik dieses eines Tages, der in die Geschichte Israels, des Nahen Ostens und der ganzen Welt eingehen wird, ist ein literarisches Denkmal für die Opfer.
Am Schabbat des 7. Oktober 2023 startet die Hamas einen Großangriff auf Israel: Zivilist:innen werden entführt, gefoltert, massakriert und verbrannt. Lee Yaron rekonstruiert den Tag der Katastrophe in 12 Kapiteln, jedes berichtet von einem einzigen Schauplatz der Attacke. Vom Musikfestival "Tribe of Nova" über ein Beduinendorf bis zum Kibbuz Kfar Aza führt uns Lee Yaron an die Orte der Trauer, um die unerhörte Gewalt, die sich an diesem Tag entlud, zu erfassen.
Deshalb lässt sie die Opfer selbst zu Wort kommen – in szenischen Dialogen erfahren die Leser:innen von ihrer Angst, ihrer Hoffnung und ihrem Mut. Für ihr Buch interviewte Lee Yaron Angehörige der Opfer und Überlebende der Angriffe, außerdem hatte sie Zugang zu Abschriften von Telefonaten und Nachrichten, die dem Tod dieser Menschen manchmal nur Sekunden vorausgingen. Auf dieser Basis zeichnet sie beeindruckende Porträts der ermordeten Frauen, Männer und Kinder, um die Erinnerung an sie zu bewahren.
Das Nachwort des Schriftstellers und Pulitzer-Preis-Trägers Joshua Cohen ordnet die Attacke historisch ein und zeigt, warum es eine Linie vom Holocaust zum 7. Oktober 2023 gibt und warum der Überfall ein Angriff gegen die Jüdinnen und Juden in aller Welt war.
Zur Autorin: Lee Yaron, geboren 1994 in Tel Aviv, ist Journalistin und war etwa zehn Jahre bei Israels ältester und renommiertester Zeitung "Haaretz" tätig. Sie ist bekannt für ihre investigativen Reportagen zu Themen wie Korruption, Armut oder Migration. Sie hat mehrere erfolgreiche Theaterstücke geschrieben und inszeniert, in denen sie auf marginalisierte Gruppen in Israel und dem Nahen Osten aufmerksam macht. Lee Yaron lebt abwechselnd in ihrer Heimatstadt und in New York.
(Quelle: S. FISCHER Verlag)
"Israel, 7. Oktober. Protokoll eines Anschlags"
Lee Yaron
Gebunden. Verlag: S. FISCHER, 26 Euro, Erscheinungstermin: 11.09.2024
Übersetzt von: Sigrid Schmid, Cornelia Stoll, Maria Zettner
Mehr zum Buch unter: www.fischerverlage.de
"Deutschland und Israel nach dem 7. Oktober" von Fania Oz-Salzberger

Der völkermordende Überfall der Hamas auf die israelische Bevölkerung hat einen furchtbaren Krieg nach sich gezogen. Die Geschehnisse vom 7. Oktober 2023 haben auch das traditionell enge Verhältnis von Deutschland und Israel verändert.
In einem leidenschaftlichen Appell geht die Historikerin Fania Oz-Salzberger, Tochter von Amos Oz, dieser Veränderung nach und ruft die deutsche Öffentlichkeit dazu auf, zu Israel zu stehen, was ihrer Meinung auch bedeutet, dessen Politik zu kritisieren, wenn es nötig ist.
"Deutschland und Israel nach dem 7. Oktober" benennt die gegenwärtigen Konflikte und Probleme und Fania Oz-Salzberger zeigt darin, ihrem Vater folgend, eine mögliche Zukunft von zwei Staaten, Israel und Palästina.
Zur Autorin: Fania Oz-Salzberger, 1960 als älteste Tochter von Amos und NiIy Oz in Israel geboren, ist Historikerin und emeritierte Professorin für Geschichte an der juristischen Fakultät der Universität Haifa. Nach ihrer Promotion in Oxford über die deutsche Aufklärung war sie Fellow des Wissenschaftskollegs zu Berlin und Gastprofessorin an der Princeton University, der Monash University und der LMU. Sie erhielt das Bundesverdienstkreuz (2021), den Grimm-Preis (2021) und die Ehrendoktorwürde der Universität Uppsala (2020). Zu ihren Büchern gehören "Israelis in Berlin" (2001) und, zusammen mit Amos Oz "Juden und Worte", (2013). Fania Oz-Salzberger ist in der israelischen Pro-Demokratie-Protestbewegung aktiv und setzt sich seit dem 7. Oktober 2023 für die liberale Bewegung in Israel ein.
(Quelle: Suhrkamp Verlag)
Deutschland und Israel nach dem 7. Oktober
Fania Oz-Salzberger
Aus dem Englischen von Michael Bischoff
77 Seiten, 12 Euro, Sprachen: Deutsch. ISBN 978-3-518-47496-9
Jüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag, erschienen am 14. Oktober 2024
Mehr zum Buch unter: www.suhrkamp.de
"Gleichzeit. Briefe zwischen Israel und Europa" von Sasha Marianna Salzmann und Ofer Waldman

Unmittelbar nach dem Terroranschlag der Hamas auf Israel beginnen Sasha Marianna Salzmann und Ofer Waldman eine Korrespondenz über eine erschütterte Welt. In Briefen und Chats, mit Gedichten und Musik, die sie einander schicken, versuchen sich die beiden Autor:innen an einer Beschreibung und Benennung dessen, was sie gerade sehen und erleben – jenseits des tagespolitischen Geschehens. Ofer Waldman erzählt von seinem Alltag in Israel. Er sitzt Shiva, unterhält sich mit seinen Kindern, geht auf Mahnwachen, hört auf die Klänge des Krieges. Sasha Marianna Salzmann verdichtet ihre Erlebnisse und Beobachtungen in unterschiedlichen Städten Mitteleuropas. Sie sitzt am Mahnmal für die ermordeten Jüdinnen und Juden an der Donau in Budapest, streitet sich in Wiener Kaffeehäusern und schaut dem Blaulicht der Polizeikonvois am Berliner Hermannplatz zu.
Was ist noch übrig von alten Gewissheiten nach dem 7. Oktober, was hat Bestand im Strudel der Meinungen, Behauptungen und Positionierungen? Und was scheint in der Folge des furchtbaren Krieges im Nahen Osten unwiederbringlich verloren? Im Versuch, sich diesen Fragen erzählerisch zu nähern, entsteht ein Dialog, der immer mehr zum berührenden Dokument einer Freundschaft wird: Ich sehe dich, sagen diese Briefe, ich kann nichts tun, aber ich bin da.
Zur Autorin: Sasha Marianna Salzmann ist Theaterautor:in, Essayist:in und Dramaturg:in. Salzmanns Theaterstücke, die international aufgeführt werden, wurden vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Kunstpreis Berlin 2020 und dem Kleist-Preis 2024 und dem Ludwig-Mülheims-Theaterpreis 2024. "Außer sich", Salzmanns Debütroman, wurde 2017 mit dem Literaturpreis der Jürgen Ponto-Stiftung und dem Mara-Cassens-Preis ausgezeichnet und stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises. Er ist in sechzehn Sprachen übersetzt. Für den zweiten Roman, "Im Menschen muss alles herrlich sein", ebenfalls für den Deutschen Buchpreis nominiert, erhielt Salzmann den Preis der Literaturhäuser 2022 und den Hermann-Hesse-Preis 2022.
Zum Autor: Ofer Waldman, geboren in Jerusalem, zog 1999 als Mitglied des von Daniel Barenboim und Edward Said gegründeten West-Eastern Divan Orchestra nach Berlin. Er spielte in mehreren deutschen und israelischen Orchestern, darunter dem Rundfunk Sinfonieorchester Berlin und dem Israel Philharmonic Orchestra. Seit 2015 ist er als freier Autor und Journalist tätig. 2021 gewann er zusammen mit Noam Brusilovsky den Deutschen Hörspielpreis der ARD. Sein literarisches Debüt, "Singularkollektiv. Erzählungen", erschien 2023 im Wallstein Verlag. Waldman ist in mehreren zivilgesellschaftlichen NGOs aktiv. Er lebt in Israel und Deutschland.
(Quelle: Suhrkamp Verlag)
Gleichzeit
Briefe zwischen Israel und Europa
Sasha Marianna Salzmann, Ofer Waldman
Suhrkamp Verlag, 1. Auflage erschienen 15.04.2024
Fester Einband, 140 Seiten, Sprachen: Deutsch
978-3-518-43213-6
20,00 € (D), 20,60 € (A), 28,90 Fr. (CH)
Mehr zum Buch unter: www.suhrkamp.de
Siebter Oktober Dreiundzwanzig, herausgegeben von Vojin Saša Vukadinović

Der Überfall der islamistischen Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023, bei dem 1200 Menschen ermordet und etwa 5000 weitere schwer verletzt wurden, war das brutalste antisemitische Pogrom seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Auf den Straßen der westlichen Welt wurde das Massaker, das der Zivilbevölkerung gegolten hatte, bisweilen unverhohlen bejubelt. Damit markiert dieses Datum auch eine Zäsur für die Debatten um Antizionismus und Identitätspolitik, denn das "progressive" Milieu, das unentwegt einen antirassistischen Anspruch einfordert, beschweigt nicht nur die Motive hinter dem Massenmord, sondern akzeptiert die unmittelbare Aufforderung zur Zerstörung des jüdischen Staates. An Demonstrationsaufrufen wie "Queers for Palestine" zeigt sich, dass der antiisraelische Konsens mittlerweile nicht mehr nur die Queer Theory, sondern weite Teile der Universitäten und des Kulturbetriebs dominiert. Dieser Sammelband führt erste Analysen zum Terrorangriff und den Folgen zusammen.
Mit Beiträgen von Ruşen Timur Aksak, Tamar Aphek, Soma M. Assad, Güner Balcı, Alessandro Barberi, Camila Bassi, Marco Antonio Cristalli, Niels Betori Diehl, Ioannis Dimopulos, Chantalle El Helou, Faika El-Nagashi, Emrah Erken, Cem Erkisi, Kirill Grebenyuk, Arash Guitoo, Anastasia Iosseliani, Žarko Janković, Fatma Keser, Aras-Nathan Keul, Sama Maani, Roni Fantanesh Malkai, Peshraw Mohammed, Armin Navabi, Ahmad A. Omeirate, Arye Sharuz Shalicar, Veronica Szimpla, Ali Ertan Toprak, Miro Verdel, Vojin Saša Vukadinović und Kathy Zarnegin.
(Quelle: Querverlag)
Siebter Oktober Dreiundzwanzig
Vojin Saša Vukadinović (Hg.)
456 Seiten, 20,00 Euro, ISBN: 978-3-89656-344-6
Querverlag, erschienen 2023
Mehr zum Buch unter: www.querverlag.de
Judenhass im Kunstbetrieb. Reaktionen nach dem 7. Oktober 2023", herausgegeben von Matthias Naumann

Seit dem Massaker der Hamas ist der Antisemitismus weltweit extrem angestiegen, so auch in Deutschland. Antisemitisches Sprechen, Denken und Handeln äußern sich dabei lautstark auch in sich als "progressiv, links und weltoffen" verstehenden Milieus des Kunst- und Kulturbetriebs. Die Reaktionen reichten von Schweigen bis zur Verkennung oder Verherrlichung der terroristischen Gewalt; sie sind insgesamt bis heute verstörend. Die Liste der Organisationen und Events, die einer antisemitisch bedingten Israelfeindschaft offen folgen, ist lang, daher wäre an dieser Stelle nur das documenta-Kurator:innenteam zu nennen. Auch die Boykotte gegen israelische Schriftsteller:innen und Kunst- und Kulturschaffende, aber auch die ignorante Haltung der Berlinale-Leitung lassen einen fassungslos zurück.
In dem Essay-Band Judenhass im Kunstbetrieb. Reaktionen nach dem 7. Oktober 2023, herausgegeben von Matthias Naumann, untersuchen Jakob Baier, Ole Frahm, Jonathan Guggenberger, Stella Leder, Matthias Naumann, Benno Plassmann, Alexander H. Schwan, Esther Slevogt, Dana von Suffrin und Lea Wohl von Haselberg die Geschehnisse nach dem 7. Oktober und ihre Folgen in Literatur, Bildender Kunst, Musik, Theater, Tanz, Film, Comic sowie in der Kulturpolitik. Die Ursachen und Äußerungsformen dieses Antisemitismus werden analysiert, Gegenpositionen beleuchtet und mögliche Konsequenzen diskutiert.
Zum Herausgeber: Matthias Naumann ist Autor, Übersetzer und Verleger. 2006–2008 mit Stefanie Plappert wissenschaftliche Leitung der Erstellung des Wollheim Memorials. 2011 Gründung und seitdem Leitung des Neofelis Verlag, Berlin. Übersetzt hebräische Theatertexte ins Deutsche.
(Quelle: Neofelis Verlag)
Judenhass im Kunstbetrieb. Reaktionen nach dem 7. Oktober 2023
Herausgegeben von Matthias Naumann
Autor:innen: Jakob Baier, Ole Frahm, Jonathan Guggenberger, Stella Leder, Matthias Naumann, Benno Plassmann, Alexander H. Schwan, Esther Slevogt, Dana von Suffrin und Lea Wohl von Haselberg
Neofelis Verlag, Erscheinungstermin: 07.10.2024
Relationen. Essays zur Gegenwart, Bd. 19
Softcover, 214 Seiten, mit 5 Farbabbildungen
ISBN: 978-3-95808-452-0
18,00 €
Mehr zum Buch unter: www.neofelis-verlag.de
AVIVA-Tipp Mit ihren Beiträgen in den hier vorgestellten Publikationen haben die Autorinnen und Autorinnen nicht nur ihre jeweilige persönliche Perspektive und berufliche Expertise verschriftlicht, sondern sorgen auch dafür, dass die Opfer nicht vergessen werden. Unbedingte Leseempfehlung für all diejenigen, die in ihrer Arbeit auf die Expertisen der Autorinnen und Autoren unterschiedlicher Disziplinen zurückgreifen möchten, aber auch für all diejenigen, die bis heute die Verbrechen vom 7. Oktober ignorieren, leugnen, verharmlosen oder verhöhnen, und eine Opfer-Täter-Umkehr praktizieren.
Dieser Beitrag wird auf AVIVA-Berlin zu Neuerscheinungen zum Thema aktualisiert.
Hinweis
Um dem Vergessen, der Entsolidarisierung, dem Schweigen und Verschweigen etwas entgegenzusetzen, finden im Umfeld des 7. Oktober 2024 zahlreiche Veranstaltungen, darunter Kundgebungen, Mahnwachen, Lesungen und Fachtagungen statt.
Infos zu den Terminen (keine Gewähr auf Vollständigkeit) finden sich u.a. hier: calendar.google.com und www.amadeu-antonio-stiftung.de/termine sowie www.instagram.com/feminism.unlimited
Weiterlesen auf AVIVA-Berlin:
trotzdem sprechen – Herausgegeben von Lena Gorelik, Miryam Schellbach und Mirjam Zadoff
Trotzdem sprechen? Ja, Massaker machen sprachlos. Aber als Leserin dieses Buches gewinnt man den Eindruck, dass es den Herausgeberinnen in erster Linie nicht darum geht, sondern vielmehr um die Empörung über eine Gesellschaft, die vermeintlich Denkverbote erlässt. Eine fundierte Rezension von Dr. Nikoline Hansen (2024)
Der 7. Oktober 2023. Der 7. Oktober 2024. Believe Israeli Women. Veranstaltungen, Mahnwachen und Kundgebungen zum 7. Oktober in Berlin und bundesweit
Berlin, September 2024. Bis zum 7. Oktober sind es gefühlt nur noch wenige Tage. Der erste Jahrestag des Massakers gegen die Menschen in Israel rückt unweigerlich näher und mit ihm die Sorge, was er auslösen wird. Der Gedanke daran, was seitdem in Israel, in der jüdischen Welt in der Diaspora und in den Tunneln geschieht und geschehen könnte, ist omnipräsent. Bring them home now. All of them.
Gegen das Vergessen, gegen das Schweigen und Verschweigen
"I Believe Israeli Women" is a global movement standing in solidarity with Israeli women and fighting the denial of and disinformation about the sexual violence of October 7.
www.jwi.org und www.instagram.com/ibelieveisraeliwomen
Support: Whether supporting survivors in Israel or gifting a symbol of support for a loved one, each piece carries the power to connect, uplift and strengthen. 100% of profits support JWI´s work on behalf of Israeli women. www.jwi.org/store
@HamasRapedMeTooMvM is a digital campaign led by the media advisor Avishag Avinoam. The campaign was born following the October 7th deadly terror attack, leaving an unbearable reality of sexual abuse committed against women, men, and children. Its work focuses on monitoring the online activity of prominent human, women, and children´s rights organizations that have failed to condemn the atrocities and advocate for Hamas´s victims.
www.instagram.com/hamasrapedmetoomvt und www.instagram.com/p/DDFBTp6I6rn
Bring them home now. Let them go now!
101 Menschen, darunter Frauen, Kleinkinder, Männer, Ältere und Menschen, die aufgrund chronischer Erkrankungen auf Medikamente angewiesen sind, wurden aus ihren Häusern in den Kibbuzim im Süden Israels und vom Nova Musikfestival verschleppt und sind noch heute in den Händen von Terroristen. Sie alle sind Hunger, Bedrohungen und sexualisierter Gewalt ausgesetzt. Sie alle müssen endlich zu ihren Familien nachhause kommen! Urgent Call for Immediate Action: Release of Hostages. The Hostage and Missing Families Forum invites you to support them. Share their stories and take action. Speak Up, donate, sign the Petition!
Unter folgendem Link kann gespendet werden: stories.bringthemhomenow.net/donate
Auf die fehlende Solidarität von UN Women mit den Frauen in Israel macht die Kampagne # #MeToo_UNless_UR_a_Jew aufmerksam, die von der Menschenrechtsaktivistin Danielle Ofek und einer Gruppe israelischer Aktivist:innen initiiert wurde.
"When it comes to being a ´global champion for gender equality´ and raising awareness of human rights violations against women, it is very clear that for UN Women, and the UN as a whole, Jews simply do not count."
Dokumentiert wurden die Verbrechen in dem 21.2.2024 veröffentlichten Bericht "Sexual Crimes in the October 7 War. Silent Cry", Special Report of the Association of Rape Crisis Centers in Israel" unter: www.humanrightsvoices.org
"The October 7th Geo-visualization Project. Mapping the Women´s Massacre"
One week after the events of October 7th, three Israeli siblings took on a mission to preserve the memories of the victims and promote a deeper understanding of the tragic events by creating an interactive map. AVIVA-Berlin was reaching out to the oct7map team: to support and to make their important work and the victims and survivors of the massacre visible.
More info: oct7map.com, oct7map.com/women, www.instagram.com/oct7map
Screams Before Silence. A documentary film on the sexual violence committed by Hamas on October 7, 2023.
During the October 7 attacks on Israeli towns and at the Nova Music Festival, women and girls were raped, assaulted, and mutilated. Released hostages have revealed that Israeli captives in Gaza have also been sexually assaulted.
Despite the indisputable evidence, these atrocities have received little scrutiny from human rights groups and international organizations. Many leading figures in politics, academia, and media have attempted to minimize or even deny that they occurred. In "Screams Before Silence", a 60-minute, presenter-led documentary film, Sheryl Sandberg, former COO of Meta and founder of LeanIn.org, interviews multiple eyewitnesses, released hostages, first responders, medical and forensic experts, and survivors of the Hamas massacres.
More info: www.screamsbeforesilence.com and www.instagram.com/screamsbeforesilence
Ein Anfang Oktober 2024 veröffentlichter umfassender Beitrag auf der Onlineplattform für Antisemitismuskritik und Bildungsarbeit beim Trägerverein Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus e.V., (KIgA): www.anders-denken.info
