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AVIVA-BERLIN.de im März 2024 - Beitrag vom 06.08.2016


Die Olympischen Spiele 2016 in Rio sind angepfiffen
Sylvia Rochow

Schon vor der offiziellen Eröffnung kommen Favoritinnen des Fußballturniers zu Auftaktsiegen. Athletinnen und Athleten aus 206 Ländern am Start. Whistleblowerin Stepanova darf nicht teilnehmen. Mit dabei: das Team Refugee Olympic Athletes




Bereits vor der offiziellen Eröffnungsfeier zu den Spielen der XXXI. Olympiade am 5. August im Estádio do Maracanã in Rio de Janeiro starteten als erste die Fußballerinnen in die Medaillenmission. Dabei gaben sich weder die brasilianischen Gastgeberinnen (3:0 gegen China), noch die favorisierten Teams aus Deutschland (6:1 gegen Simbabwe), Frankreich (4:0 gegen Kolumbien) und den USA (2:0 gegen Neuseeland) in ihren Auftaktspielen eine Blöße.
Nach der Vorrunde erreichen die drei Gruppensiegerinnen und -zweiten sowie die beiden besten Gruppendritten das Viertelfinale. Die Verliererinnen der Halbfinals spielen am Fr., 19. August 2016, um 18:00 Uhr (MESZ) in São Paulo um die Bronzemedaille. Das Finale findet um 22:30 Uhr (MESZ) im Estádio do Maracanã statt, das mehr als 74.000 Fans Platz bietet.

Bis zum 21. August kämpfen in Brasilien voraussichtlich insgesamt mehr als 11.000 Sportlerinnen und Sportler aus 206 Ländern in 306 Wettbewerben um Medaillen. Das größte Aufgebot stellen die USA mit 554 TeilnehmerInnen, gefolgt von Brasilien (465) und Deutschland (425). Israel schickt 25 Frauen und 22 Männer nach Rio. Erstmals bei Olympischen Spielen startberechtigt sind das Kosovo und der Südsudan. Für die südosteuropäische Republik wird die Judo-Weltmeisterin von 2013 und 2014, Majlinda Kelmendi, die Flaggenträgerin bei der Eröffnungsfeier sein. Neben ihr sind mit Nora Gjakova (ebenfalls Judo), Vijona Kryeziu (Leichtathletik), Urata Rama (Schießen) und Rita Zeqiri (Schwimmen) vier weitere Frauen sowie drei Männer qualifiziert.
Für den Südsudan tritt neben zwei Leichtathleten die Sprinterin Margret Rumat Rumar Hassan an.

Zwei Sportlerinnen, die ebenfalls aus dem jüngsten Staat der Welt stammen, die Mittelstreckenläuferinnen Rose Lokonyen und Anjelina Lohalith, starten für das "Team Refugee Olympic Athletes" (ROA). Ihr offizielles Gastland ist Kenia. Ebenfalls für das Team ROA treten Judoka Yolande Mabika aus der Demokratischen Republik Kongo (Gastland Brasilien) und Schwimmerin Yusra Mardini aus Syrien (Gastland Deutschland) sowie sechs Sportler aus Äthiopien, der DR Kongo, dem Südsudan und Syrien an.
Im März 2016 hatte das Internationale Olympische Komitee (IOC) entschieden, als Zeichen der Solidarität ein Team aus Geflüchteten zuzulassen, die nicht für ihr Heimatland antreten können. Die zehn Athletinnen und Athleten laufen bei der Eröffnungszeremonie vor dem Gastgeberland Brasilien ein, die olympische Flagge und die olympische Hymne werden als Symbole verwendet. Finanziert wird das Team vom IOC.

Nicht startberechtigt ist hingegen die russische Leichtathletin Yuliya Stepanova. Sie hatte in einer ARD-Dokumentation 2014 detailliert über systematisches Doping im russischen Sport Auskunft gegeben und weitere Untersuchungen ins Rollen gebracht. Das IOC hatte Ende Juli dennoch eine Sperre des gesamten russischen Teams abgelehnt und mit der Entscheidung über die Zulassung zu den Olympischen Spielen die jeweiligen Fachverbände beauftragt. Lediglich den 68 qualifizierten russischen Leichtathletinnen und Leichtathleten
wurde die Starterlaubnis pauschal entzogen
.
Stepanova hatte beantragt, als neutrale Athletin bei Olympia teilnehmen zu dürfen. Der Leichtathletik-Weltverband IAAF erteilte ihr eine Starterlaubnis für die Europameisterschaften Anfang Juli in Amsterdam, das IOC lehnte eine Ausnahmeregelung jedoch ab. Man begrüße zwar den Beitrag der Whistleblowerin im Anti-Doping-Kampf, da sie aber selbst mehrere Jahre Teil des Systems gewesen sei erfülle sie nicht die ethischen Anforderungen an eine olympische Athletin.

Weitere Infos unter:

www.olympic.org

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Beitrag vom 06.08.2016

Sylvia Rochow