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AVIVA-BERLIN.de im März 2024 - Beitrag vom 29.07.2004


Die Berliner Geschichtswerkstatt bietet bis Ende September noch vier historische Stadtrundfahrten an
Sabine Grunwald

Ab durch die Mitte per Schiff - Erleben Sie die Geschichte Berlins vom Wasser aus. Thematisch interessante Reisen bringen Ihnen die Historie Berlins näher




Mit dem Schiff lässt sich vieles entdecken, ganz bequem und dazu amüsant und lehrreich erzählt die Dampfergruppe der Berliner Geschichtswerkstatt seit 1984 von den kleinen und großen Geschichten der Stadt(teile). Wir werden ZeugInnen des Berliner Alltags und seinen langsamen oder plötzlichen Veränderungen.

Am 15.08. um 15.30 geht es um Frauengeschichten

Varietéstars und Frauen in der Volkskammer. "Kesse Väter" und Konfektionsarbeiterinnen - auf dieser Fahrt geht es um Frauen. Von Rosa Luxemburg bis zur Regina Jonas, der ersten Rabbinerin Deutschlands, dreht sich alles um das Thema Frau.
Wir erfahren etwas über Zwangsarbeiterinnen in der Rüstungsindustrie und Frauen, die sich im Widerstand gegen die Nazis engagiert haben. Präsentiert werden historische und aktuelle Frauenbiographien und -Orte. Das Spektrum reicht von den Berliner Salons bis zu den Lebensbedingungen von Frauen, die in Wagenburgen wohnen. Wir hören von den ersten Wissenschaftlerinnen der Stadt bis zur Prostituierteninitiative "Hydra". Der politische Einfluss preußischer Königinnen wird uns ebenso nahe gebracht wie die Arbeiten zeitgenössischer Architektinnen.

Am 29.08. um 15.30 heißt es "Wir machen Musik"

Die Berliner Stadtgeschichte wird musikalisch beleuchtet. Es gibt jede Menge Musik von Klassik über Berliner Gassenhauer bis Punk. Wir hören die U-Bahn-Hymne aus der "Linie 1" des Grips Theaters und das Flötenkonzert des Preußenkönigs Friedrich II. In den 20er Jahren fordert Claire Waldoff "Männer raus aus dem Reichstag". Wolf Biermann besingt den "preußischen Ikarus" an der Weidendammer Brücke und "Rockhaus" feiert den Mauerfall mit dem Lied "Tanzen auf der Mauer". Präsentiert werden nicht nur zahlreiche Musikbeispiele, sondern auch die nötigen Informationen dazu. Wir erfahren wie die KomponistInnen und TexterInnen in Berlin gelebt und gearbeitet haben.

Am 29.9. um 15.30 erfahren wir etwas über "Krumme Touren"

Der Krimi ist ein beliebtes Genre. Berlin Thriller gibt es in Hülle und Fülle. Für Sie wurden die spektakulärsten Verbrechen an Spree und Landwehrkanal ausgesucht. Eine Leiche, in den Pfeiler eines neuen Regierungsbaus einbetoniert, eine weitere im Umzugsgut aus Bonn. Interessant sind nicht nur die Strafdelikte der Gegenwart, sondern auch historische Morde, wie sie in den "Preußenkrimis" zu finden sind. Die Fahrt wird vornehmlich mit fiktiven kriminellen Taten kommentiert, um die Gemüter zu schonen. Mit dabei sind die AutorInnen dieser Taten. Eine Fahrt für Alle, die das Gruseln lernen wollen.

Am 12.09. um 15.30 begeben wir uns auf das Emigrantenschiff

Die Nationalsozialisten vertrieben nach ihrer Machtergreifung im Jahre 1933 zahlreiche politische GegnerInnen und jüdische BürgerInnen aus ihrer Heimat. Viele der Exilierten verließen Deutschland mit dem Schiff in eine ungewisse Zukunft. Die Ozeandampfer liefen die Häfen der USA, Südamerika oder China an. Auf dieser Fahrt werden die einstigen Arbeitsplätze und Wohnungen von BerlinerInnen gezeigt, die dem Terrorregime entkamen. Mit dabei sind Kurt Tucholsky, Else Lasker-Schüler, Albert Einstein und Walter Gropius, Ernst Reuter, Friedrich Hollaender und viele andere. Ein Schauspieler liest Gedichte, Briefe und aus den Memoiren der Exilierten.

Die Fahrten dauern jeweils drei Stunden uns starten am Märkischen Ufer, Reederei Riedel.
Verkehrsverbindungen:
U/S-Bhf. Jannowitzbrücke, U-Bhf. Märkisches Museum (U2)
Schiff: Elfe
Ticket: 13 Euro, Mitglieder der BGW 10 Euro, Kinder bis 14 Jahre frei
Kartenverkauf direkt am Schiff, im Märkischen Museum und der Berliner
Geschichtswerkstatt e.V.
Goltzstraße 49
10781 Berlin
Tel. 030/215 44 12
www.berliner-geschichtswerkstatt.de


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Beitrag vom 29.07.2004

Sabine Grunwald