Der Lietzensee in Charlottenburg: Ein unerwartetes Naturerlebnis in der Großstadt Berlin - Aviva - Berlin Online Magazin und Informationsportal für Frauen aviva-berlin.de Unterwegs nah



AVIVA-BERLIN.de im April 2024 - Beitrag vom 28.10.2002


Der Lietzensee in Charlottenburg: Ein unerwartetes Naturerlebnis in der Großstadt Berlin
Meike Burgard

Sie sind sonnenhungrig, wollen sich entspannen, Freunde treffen, die Natur erleben, Sport treiben, abschalten vom Großstadtrummel? Dann ist der Lietzenseepark genau der richtige Ort für Sie!




Die 10,2 ha große Grünfläche rund um den Lietzensee wird begrenzt durch den Stadtring im Westen, den Kaiserdamm im Norden, die Windscheidstraße im Osten und die Bahnstraße im Süden. In den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts erwarb General von Witzleben das Gelände und ließ auf der Westseite einen großen Park nebst Landhaus und eine Badeanstalt anlegen.

Im Laufe der Jahre wurde der Park immer wieder umgestaltet, so auch 1919 durch Erwin Barth, Gartendirektor von Charlottenburg, der gewachsene Vegetation mit Gartenkunst vereinte.

Bereits 1904 wurde der Park durch die notwendige Dammaufschüttung zur Verlängerung der Kantstraße zweigeteilt. Heute führt ein Brückenbauwerk aus rotem Sandstein die Neue Kantstraße über den See. Die beiden Parkteile werden durch eine Fußgängerunterwegung unter der Lietzenseebrücke miteinander verbunden.

Im Lietzenseepark gibt es sehr alte Bäume, die historischen Parktore sind rekonstruiert worden, rosenumsäumte Wege entzücken das Auge. Denkmäler und Skulpturen, wie zum Beispiel die Bronzeskulptur ?Sandalenlösender Knabe? von Fritz Röll, prägen das Bild rund um den See. Und natürlich die Tiere: Besonders süß ist in diesem Jahr eine Schwanenfamilie, die mit drei noch dunkelgefiderten Jungen geruhsam ihre Runden über den See dreht. Es gibt auch sehr viele Enten, verschiedene Vogelarten, Mäuse und sogar einen Fuchs.

?Lietzen? hießen die Ureinwohner des im Übrigen nicht künstlich angelegten, sondern hier natürlich sprudelnden Gewässers: Die schwarz-weißen Blässhühner gaben dem See seinen Namen.

Besonders beliebt bei Familien ist der große Kinderspielplatz vor dem Parkwächterhaus: Während die Eltern bei leckerem Milchkaffee oder einer kühlen Erfrischung im Café (alles allerdings mit Selbstbedienung) entspannen können, erfreuen sich die Kinder an der unbeschwerten Spielatmosphäre.

An der nördlichen Seeseite gibt es noch ein Café direkt am Wasser: Auch hier sitzt man in rustikaler, idyllischer Atmosphäre und hat bei Dämmerung einen wunderbaren Blick auf den beleuchteten Funkturm, der aus der Ferne fast ein bisschen an den Eiffelturm erinnert...

Rund um den See entstehen in lauen Sommernächten gemütliche Lager bei Kerzenschein und bis spät in die Nacht wird geplaudert und gelacht...

Tagsüber, besonders in den frühen Morgen- und Abendstunden, sieht man vor allem Jogger und andere Sportfreaks, die auf der Flucht vor dem Stadtverkehr ihre Bewegung im Park suchen. Von Federball und Frisbee, über Tischtennis und Boule, bis hin zu Fußball und Basketball ist hier alles möglich. Und zum Ausruhen danach laden die großzügigen Rasenflächen zum Hinlegen und lesen oder Musik hören ein. Nur die nasse Abkühlung im See ist nicht unbedingt empfehlenswert, zum Schwimmen ist das Gewässer leider nicht geeignet.

In unglaublicher Ruhe gibt es viele Holzbänke und gemütliche, zurückgezogene Ecken, in denen man sich fast wie im Urlaub fühlt...

Apropos Urlaub: auch ein sehr schönes Hotel gibt es direkt am Lietzensee ? das ?Hotel Seehof Berlin?. Nur wenige Gehminuten vom ICC und Messegelände entfernt, zentral und doch ruhig gelegen, bietet es die optimale Verbindung von Großstadt und Erholung.

Bei schönem Wetter kann man den Seeblick von der Terrasse des Hotels genießen.

Ob Familien, Singles oder Pärchen ? wer heute hier spazieren geht, ist mit der Großstadt ausgesöhnt.


Unterwegs > nah

Beitrag vom 28.10.2002

AVIVA-Redaktion