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AVIVA-BERLIN.de im September 2025 -
Beitrag vom 15.09.2025
Der AVIVA-Kulturkalender - Kunst + Kultur in Berlin
AVIVA-Redaktion
Die AVIVA-Auswahl zu Ausstellungen und Vernisssagen von etablierten, noch unbekannten und unentdeckten oder zu Unrecht in Vergessenheit geratenen Künstlerinnen in und um Berlin.
Liebe Leser*innen, diese Seite wird regelmäßig aktualisiert, es lohnt sich also, öfter vorbeizuschauen! Zur Info - die Termine sind chronologisch nach dem Beginndatum der jeweiligen Ausstellung geordnet, scrollt/scrollen Sie daher am besten durch diese Seite um zu einem bestimmten Datum zu gelangen.
Ihre/eure AVIVA-Berlinerinnen
22. Mai 2025 bis 12. April 2026Gefühlsdinge. How to Listen to Objects
Eine Ausstellung der Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum JudaicumDie Schau widmet sich der Frage, wie Objekte Erinnerungen und Emotionen transportieren, welche Gefühle die jüdischen Gemeinschaften heute bewegen und welche Rolle Museen als Resonanzräume spielen können.
Im Mittelpunkt stehen Exponate aus der Sammlung der Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum, deren Geschichten durch die Shoah, durch die Wirren von Kriegen und Krisen in der Vergangenheit verschüttet wurden. Die Ausstellung basiert auf sechs Workshops, in denen Teilnehmende aus der jüdischen Stadtgesellschaft die historischen Erzählungen der Sammlungsobjekte wiederentdeckt, neue Perspektiven entwickelt und individuelle Erinnerungen miteinander verwoben haben.
Ein besonderes Highlight der Ausstellung ist der 360-Grad-Animationsfilm "Die Verwandlung", der eindrucksvoll entdeckt, wie Objekte Vergangenheit und Gegenwart, Generationen und Gemeinschaften miteinander in Verbindung bringen können. Die immersive Installation, die auch eine digitale Rekonstruktion des zerstörten Haupt-Gebetssaals umfasst, ermöglicht ein intensives und verkörpertes Eintauchen in die virtuelle Welt.
Gefühlsdinge folgt einem multisensorischen Konzept: Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, die Objekte nicht nur zu betrachten, sondern sie auch durch Hören, Riechen und Tasten zu erleben. Dieser interaktive Ansatz macht die bewegte jüdische Geschichte sowohl intellektuell als auch emotional erfahrbar. Dabei werden zentrale Fragen nach Erinnerung und Zugehörigkeit reflektiert.
Die Ausstellung macht deutlich, dass unser kulturelles Erbe nicht nur bewahrt, sondern immer wieder neu interpretiert werden muss. "Gefühlsdinge" zeigt das Museum als einen lebendigen Begegnungsraum, in dem Vergangenheit und Gegenwart miteinander in Dialog treten – und in dem Zuhören zu einer wichtigen Form der Verständigung wird.
Veranstaltungsort: Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum, Repräsentantensaal / Ausstellungsfläche 2. Etage
Mehr Infos: centrumjudaicum.de16. Mai 2025 bis 21. September 2025PhotonenSpur und Paragraphen
Was bleibt vom politischen Geschehen in der LangzeitbelichtungDie Schau zeigt großformatige Abbildungen politischer Prozesse des 20. Deutschen Bundestages, die von der Fotojournalistin Angelika Kohlmeier mit einer analogen Lochkamera aufgenommen wurden. In einem Zeitraum von über vier Jahren entstanden fotografische Unikate in Schwarz-Weiß auf Fotopapier – festgehalten mithilfe einer Blechdose.
Ergänzt wird die Ausstellung durch Zeitrafferaufnahmen, welche beim näheren Herantreten an die Fotografien auf dem eigenen Smartphone abgespielt werden können. So machte die Künstlerin den detailreichen Verlauf von Plenardebatten, Fraktionssitzungen und Ausschusssitzungen sichtbar.
Über ihre Ausstellung sagt Angelika Kohlmeier: "Das Projekt ist eine fotografische Auseinandersetzung mit der von uns wahrgenommenen Realität unserer Demokratie. Es ist mein Versuch, die Veränderung politischer Bilder und Debatten angesichts von Digitalisierung und Zeitdruck zu betrachten."
Die Ausstellung will demokratische Prozesse transparent machen, wird damit Teil derselben und wirft die Frage auf: Was darf parlamentarische Berichterstattung und was macht diese mit uns?
Angelika Kohlmeier knüpft mit ihrer Fotoreportage an ihre langjährige Arbeit im politischen Berlin an. Ihre künstlerischen Arbeiten, losgelöst von der Auftragsfotografie, sind Ausdruck ihrer auf Langzeitstudien angelegten Bildreportagen von Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft sowie ihrer Auseinandersetzung mit sozialkritischen Themen.
Eintritt frei | Ausweis erforderlich.
Veranstaltungsort: Willy-Brandt-Haus
Stresemannstr. 28
10963 Berlin
www.fkwbh.de/ausstellung/photonenspur-und-paragraphen23. Mai – 12. Oktober 2025Lygia Clark. RetrospektiveEine Sonderausstellung der Neuen Nationalgalerie – Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Kooperation mit dem Kunsthaus Zürich
Die Neue Nationalgalerie zeigt die erste Retrospektive der brasilianischen Künstlerin Lygia Clark (1920–1988) in Deutschland. Die umfassende Schau in der oberen Ausstellungshalle präsentiert mit rund 120 Kunstwerken ihr gesamtes künstlerisches Schaffen von den späten 1940er- bis 1980er-Jahren, von geometrisch-abstrakten Gemälden über partizipativ angelegte Skulpturen bis hin zu performativen Arbeiten. Ziel der Retrospektive ist die internationale Bedeutung von Clark für die Entwicklung der Kunst des 20. Jahrhunderts herauszustellen und sie einem breiten Publikum in Deutschland vorzustellen.
Ein zentraler Aspekt der Ausstellung liegt auf dem interaktiven Ansatz in Clarks Werk. So können die Besuchenden mit einer Vielzahl von neu angefertigten Ausstellungskopien interagieren. Ein umfangreiches Veranstaltungs- und Vermittlungsprogramm rundet die Ausstellung ab.
Veranstaltungsort: Kulturforum Berlin, Neue Nationalgalerie
Potsdamer Straße 50, 10785 Berlin
www.smb.museum/ausstellungen/detail/lygia-clark-retrospektive11. Juli bis 23. November 2025Widerstände. Jüdische Designerinnen der ModerneDie Ausstellung würdigt erstmals das Schaffen deutsch-jüdischer Kunsthandwerkerinnen, die in einer von Ausgrenzung und Umbrüchen geprägten Zeit ihren eigenen Weg gingen. Sie stellt Leben und Werk von mehr als 60 jüdischen Designerinnen vor und zeigt, wie sie gesellschaftliche Hürden überwanden, um für Veränderung und Sichtbarkeit zu kämpfen und wie sie so anderen Frauen den Weg ebneten.
Veranstaltungsort: Jüdisches Museum Berlin
Lindenstraße 9–14, 10969 Berlin
www.jmberlin.de/ausstellung-widerstaende-juedische-designerinnen-der-moderne18. Oktober 2025–25. Februar 2026Up Close – Goldrausch 2025Das Goldrausch Künstlerinnenprojekt zeigt in einer Gruppenausstellung die Arbeiten der diesjährigen Teilnehmerinnen der 35. Ausgabe seines Weiterbildungs- und Förderprogramms.
Die fünfzehn in Berlin arbeitenden internationalen bildenden Künstlerinnen präsentieren aktuelle Werke – zu sehen sind Malerei auf Leinwand, Fotografie im Raum, multimediale und skulpturale Installationen, Performances, recherche-basierte Video-Arbeiten und Zeichnungen. Die präsentierten Arbeiten schärfen den Blick für neue und unerwartete Kontexte. In der Vielfalt der Motive und Medien wird Nähe – Up Close – als gemeinsame Herangehensweise auf unterschiedlichen Ebenen spürbar: Nähe zur eigenen Biografie, zu gesellschaftlichen Realitäten und politischen Kämpfen, bei Themen, die ein genaues Hinschauen brauchen.
Das Goldrausch Künstlerinnenprojekt fördert die Durchsetzung herausragender künstlerischer Positionen von Frauen bzw. FLINTA. Es ist ein unabhängiges berufliches Weiterbildungsprojekt für Bildende Künstlerinnen, in dessen Rahmen ein einjähriger, postgradualer Professionalisierungskurs sowie eine Ausstellung und öffentliche Veranstaltungen stattfinden. Jährlich können 15 Künstlerinnen teilnehmen.
2025 feiert das Künstlerinnenprojekt sein 35-jähriges Bestehen. Seit 1989 hat das Programm mehr als 525 Künstlerinnen auf ihrem beruflichen Weg begleitet und ein einzigartiges Netzwerk geschaffen, das den feministischen Austausch, gegenseitige Unterstützung und die öffentliche Präsenz der Werke von Künstlerinnen stärkt. Über die Jahre hinweg wurden zahlreiche Ausstellungen an vielen verschiedenen Orten realisiert – in acht von zwölf Berliner Bezirken, von Projekträumen bis hin zum Gropius Bau.
Die Gruppenausstellung ist eine Kooperation des Goldrausch Künstlerinnenprojekts mit dem Fachbereich Kultur des Bezirksamtes Neukölln von Berlin.
Veranstaltungsort: Galerie im Körnerpark
Schierker Str. 8
12051 Berlin
Verkehrsverbindung: S+U Neukölln oder S+U Hermannstraße
www.goldrausch.orggalerie-im-koernerpark.de/de/ausstellungen/up-close-goldrausch-2025