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AVIVA-BERLIN.de im März 2024 - Beitrag vom 09.12.2008


Tintenherz, nach der Trilogie von Cornelia Funke
Jana Muschick

Mo und Meggi ist die Gabe gegeben, aus Büchern Dinge heraus zu lesen. Leider machen sie sich den größten Bösewicht der Tintenwelt zum Feind. Ein Kampf um Lesen und Tod beginnt. Start: 11.12.2008.




Der wandernde Bücherarzt

Die 14-jährige Meggi (Eliza Bennet) reist mit ihrem Vater Mo (Brendan Fraser) durch halb Europa, um dem Leder und den vergilbten Seiten alter Bücher neuen Glanz zu verleihen. Neben dem verarzten von Büchern ist Mo auf der manischen Suche nach einer Ausgabe des Buches "Tintenherz".

Das Geheimnis

Meggi weiß nicht, dass ihr Vater Dinge und Wesen aus Büchern heraus lesen kann, denn für jedes herausgelesene Wesen verschwindet im Austausch ein Mensch oder ein Gegenstand aus dieser Welt – ein Prozess, dessen Auswahl Mo nicht beeinflussen kann. Er hat Meggi nie verraten, dass er auch ihre Mutter Resa durch das Vorlesen in eine andere Welt verbannt hat – in die Welt von "Tintenherz".

Machtgier

Die Wesen aus der Tintenwelt bezeichnen Mo als "Zauberzunge" , da er für sie eine Art Gott ist, der alles herbeizaubern kann. Dem nach Macht und Geld dürstenden Bösewicht Capricorn (Andy Serkis) gelang es durch Mo vor Jahren, in die Welt der Menschen zu kommen. Seitdem sucht er mit Hilfe seiner SpitzelInnen nach Zauberzunge, damit dieser ihm das größte Ungeheuer aus der Welt von Tintenherz herbei liest... den Schatten.

Vererbte Gabe

Es gelingt den HäscherInnen von Capricorn, Mo und Meggi, zu fangen und für ihre machthungrigen Wünsche zu missbrauchen. Auch Meggi beherrscht die Kunst ihres Vaters, kann aber darüber hinaus auch Worte erfinden, aus denen sie selbst heraus liest, was sie möchte.

Buch und Film

Der Plot des Filmes "Tintenherz" hält zum größten Teil an den Details des Buches fest. Allerdings tritt durch die extreme Raffung des Buchstoffes auch eine "Abkühlung" in der Ausgestaltung der Figuren ein. Die zynische Büchernärrin Elinor (Helen Mirren) wird zu einer spleenigen Großmutter minimalisiert und der perplexe aber liebenswerte Mo zu einem viel zu charismatischen Vater stilisiert.

AVIVA-Fazit: Der Stoff der Tintenwelten verliert durch den Film an Glaubwürdigkeit. Zu viele Effekte zerstören die Subtilität, mit der Cornelia Funke ihre Tintenwelt-Trilogie geschrieben hat. Die Figuren entbehren einen großen Teil ihres Charmes und es scheint, als würde das zauberhafte Buch "Tintenherz" zu einem marktorientierten Abklatsch verfilmt worden sein. Wer sich der Welt von "Tintenherz" hingeben möchte, sollte sich in die Buchstaben vertiefen, in die drei Bände, die von Cornelia Funke mit soviel Liebe und Phantasie geschrieben wurden.

Zur Autorin: Cornelia Funke, 1958 in Westfalen geboren, ist eine der beliebtesten KinderbuchautorInnen der Welt. Schon mit 28 Jahren arbeitete sie als freischaffende Autorin und Illustratorin und hat bis heute über 40 Bücher geschrieben. Der erste Band ihrer "Tintenwelt-Trilogie", "Tintenherz", erschien im September 2003 und wurde auf dem deutschsprachigen Markt über 850.000 mal verkauft. Die Filmrechte an Tintenherz hat Cornelia Funke 2004 an New Line, eines der großen amerikanischen Filmstudios, verkauft und sich selbst als Co-Produzentin Mitspracherecht eingeräumt. Sie war es auch, die sich für den Produzenten Mark Ordesky entschied, der den Film "Herr der Ringe" produzierte. 2005 wurde Cornelia Funke vom Magazin TIME in die Liste "Die einflussreichsten Personen des Jahres" aufgenommen.
(Quelle: Presseinformationen Cecilie Dressler Verlag)

Weitere Informationen zu Cornelia Funke und Tintenherz erhalten Sie unter:
www.corneliafunke.de
www.cecilie-dressler.de

Tintenherz
Original. Inkheart
Deutschland, Großbritannien, USA 2008
Buch und Regie: Ian Softley, Cornelia Funke
DarstellerInnen: Eliza Bennett, Brendan Fraser, Paul Bettany, Jim Broadbent, Helen Mirren, Kathy Bates, Rafi Gavron, Jamie Foreman, Lesley Sharp
Verleih: Warner Bros. Pictures
Lauflänge: 106 Minuten
FSK: Ab 12 Jahren
Kinostart: 11. Dezember 2008
www.tintenherz-derfilm.de


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Beitrag vom 09.12.2008

AVIVA-Redaktion