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AVIVA-BERLIN.de im März 2024 - Beitrag vom 25.09.2008


Wall.e
Tatjana Zilg

Ein technisch perfektes Vergnügen für Groß und Klein mit umweltpolitischen Hintergrund aus dem Hause Disney: Ein super niedlicher Roboter tummelt sich in ferner Zukunft ganz allein auf der Welt,...




... die nur noch aus Müllbergen besteht. Seine vorprogrammierte Aufgabe sieht er darin, das Chaos zu bewältigen, Schätze aus dem Müll zu bergen und die Abfallflut zu bändigen.

Ein Funken Liebe entzündet zwischen Trümmern

Unendlich viele Braun- und Blautöne, wie einem Gemälde Anselm Kiefers entlehnt, geben der Trümmerwelt eine Farbigkeit, die zwischen Melancholie und einer sanften Hoffnung auf neues Leben chargiert. Jeden Tag stellt sich der kleine Roboter Wall.e seinem Ziel, die Ordnung wiederherzustellen und so den Boden für ein Wiederaufblühen der Natur vorzubereiten. Etwas tolpatschig und doch sehr zielstrebig drückt er auf die genauen richtigen Knöpfe beim großen und kleinen Kinopublikum, um die Herzen anzurühren und ein Lächeln in die Gesichter zu zaubern.
Da ist die Freude groß, als er Gesellschaft bekommt. Plötzlich lädt ein Raumschiff die Roboterfrau Eve ab und während sich das Gefährt schnell entfernt, schwebt die weiße mechanische Dame neugierig und etwas verschreckt über die Müll-Arsenale. Wall.e ist erstaunt, aber ebenso schnell unsterblich verliebt, wie man es bei einem Roboter nie für möglich gehalten hätte. Und es geschieht ein zweites Wunder: Die Beiden entdecken den zarten Spross einer Pflanze, die sich in ihrem satten Grün aus den erdigen Brauntönen weit heraushebt. Aber Wall.e hat nicht lange Zeit, sich über dieses Glück zu freuen, denn seine neue Freundin fällt in einen komaähnlichen Zustand, nachdem sie den Spross an sich genommen hat.

Menschliche Trägheit im Universum und rebellische Roboter

Er versucht alles, um sie zu wecken, aber nichts hilft. Stattdessen holt sie das Raumschiff wieder ab. Es gelingt ihm, auch an Bord zu gelangen. Das Innere des Schiffes ist im Gegensatz zur Erde voller Menschen und von einer betriebsamen Hektik geprägt, die von Robotern in allen Varianten bestimmt wird. Die Menschen selbst sind träge geworden, lassen sich in allen Punkten bedienen und können sich kaum mehr ohne Hilfe der Roboter bewegen, die sie durch die langen Gänge und hohen hallenähnlichen Räume in steril wirkenden kühlen Weiß- und Silberfarben dirigieren, in denen sie recht luxuriös leben.
Wall.e will seine Eve wiedergewinnen und muss dazu einige Hindernisse überwinden, denn diese hat nun ihrerseits ihre Aufgabe im Programm, die auf dem Schiff zu einer Meuterei der anderen Roboter führt. Der trashige Wall.e und die engelhaft weiße Eve werden zu den treibenden Kräften, die alles wieder ins rechte Lot bringen und schließlich die Welt neu aufblühen lassen.

Als neunte gemeinsame Produktion von Disney und Pixar Animation Studios kann es "Wall.e" mit dem Vorgänger "Ratatouille" an Originalität, Farbigkeit, perfekter Animationstechnik und einem Humor, der auch kleinste Kinder in Verzückung versetzen wird, hundertprozentig aufnehmen. Regisseur Andrew Stanton war schon als Drehbuchautor an Publikumserfolgen wie "Toy Story", "Monsters, Inc." und "Finding Nemo" beteiligt.

AVIVA-Tipp: Ein visuelles Trost-Bonbon für die ganze Familie, das den frühen Einbruch der kalten Tage versüßt und zur Flucht in kuschelige Kinosessel aufruft: Leichtgängig und flott anzuschauen, wenn auch an mancher Stelle etwas mehr Erklärung der Zusammenhänge wünschenswert gewesen wäre. So erfährt man nicht, wie die Welt in diesen Zustand geraten ist, und am Ende bleibt die Frage offen, ob es denn wirklich sinnvoll ist, nach der Rückkehr auf der Erde wieder so zu beginnen wie am Anfang der Zeit anstatt die Chance zu nutzen, die Dinge anders zu machen.

Wall.e
USA 2008
Regie: Andrew Stanton
Produktion: Pixar Animation Studios
Verleih: Walt Disney Studios Motion Pictures Germany
Lauflänge: 98 Minuten
Kinostart: 25.09.2008

Weitere Infos zum Film unter: www.walle-derfilm.de.



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Beitrag vom 25.09.2008

AVIVA-Redaktion