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Beitrag vom 02.05.2008
Rappende Frauen Mit Kopftuch
AVIVA-Redaktion
Im Rahmen eines Workshops des Mädchencafés "Schilleria" in Neukölln lernen junge Frauen sich mit Raptexten zu artikulieren und so über Tabuthemen zu reden. Aufführungen sollen in und um Berlin…
…stattfinden.
Neukölln, der Berliner Bezirk, der wie kaum ein anderer in Deutschland für Multikulturalität steht - aber auch als "sozialer Brennpunkt" gilt. Das spiegelt sich auch im Mädchentreff "Schilleria" wider, das Café und Kulturtreffpunkt in einem ist.
Armut, Gewalt und Arbeitslosigkeit bestimmen häufig den Alltag der Mädchen, die im Treff einen Teil ihrer Freizeit verbringen. Die meisten jungen Frauen haben einen türkischen, kurdischen oder arabischen Background oder kommen aus dem ehemaligen Jugoslawien. "Schilleria" steht seit 2002 für Mädchenarbeit mit emanzipatorischem Charakter. Mädchen und Frauen - alle zwischen 12 und 23 Jahren - werden ermutigt, ihre politische Meinung frei zu äußern.
Im Rahmen eines Rap-Workshops erhalten die jungen Teilnehmerinnen erstmals die Chance, über Religion, Gewalt in der Familie oder Rassismus zu sprechen. "Die Mädchen sollen dazu ermutigt werden, über Tabuthemen zu reden und sich gegen rassistische und sexistische Äußerungen zu wehren", so Ingrid Neunhöffer, Leiterin der "Schilleria".
Diese Begründung fand die Amadeu Antonio Stiftung für eine Förderung überzeugend und unterstützt das Projekt mit 2.000 Euro aus Spendenmitteln.
Aufführungen sind auch außerhalb Berlins geplant, da die Mädchen ihren Bezirk nur selten verlassen. Das soll sich mit dem Projekt ändern. Geplant sind Kooperationen mit der "Kreuzberger Musikalischen Aktion" und dem Brandenburger Projekt "Bands auf festen Füßen".
Weitere Informationen unter: www.amadeu-antonio-stiftung.de