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AVIVA-BERLIN.de im Oktober 2024 - Beitrag vom 25.11.2012


Alexander Granach - Da geht ein Mensch. Kinostart am 29. November 2012. Verlosung
Sharon Adler

Die Doku der Journalistin und Dokumentarfilmerin Angelika Wittlich ... AVIVA verlost großartige Literatur – die Autobiographien von Alexander Granach und Gad Granach




... zeichnet das Leben und Werk dieses außergewöhnlichen und von der Kunst beseelten expressionistischen Charakterdarstellers anhand von Interviews und auf der Autobiographie basierenden Informationen und persönlichen Briefen authentisch und behutsam nach.
In Alexander Granach - Da geht ein Mensch erzählt Angelika Wittlich die faszinierende Geschichte des jüdischen Schauspielers Alexander Granach, der, aus ärmsten Verhältnissen stammend, zu einem der größten Stars der Weimarer Republik aufstieg. Anders als viele andere seiner europäischen SchauspielkollegInnen, die an ihre Karriere nach ihrer Emigration nicht anknüpfen konnten, hatte er auch im amerikanischen Exil in Hollywood in den 1940er Jahren großen Erfolg.

Granach, der 1890 im galizischen Werbowitz als Jessaja Szajko Gronach als eines von neun Kindern einer frommen jüdischen Familie geboren wurde, geht schon früh eigene Wege. Inspiriert durch einen Besuch eines Stücks im Theater in Lemberg, will er fortan nur noch eins: Schauspieler sein. Mit nur 16 Jahren kommt er allein nach Berlin, arbeitet als Bäckergehilfe oder in einer Sarg-Werkstatt, nimmt Schauspielunterricht und wird schließlich an der Max Reinhardt Schule angenommen, wo er bald unter Vertrag genommen wird.

Jessaja Szajko Gronach fällt auf - durch seine Unerschrockenheit, sein wildes, ungestümes Temperament. Vor allem aber durch sein besonderes Talent, sich Rollen nicht nur intensivst anzueignen, sondern mit seiner revolutionären Umsetzung der Charaktere, des Spiels und damit des Theaters. Aus Jessaja Gronach wird Alexander Granach, dessen Kariere nicht mehr aufzuhalten war.
Er arbeitet mit Bertolt Brecht, Erwin Piscator und Elisabeth Bergner und wird durch seine Interpretation seiner Rolle in Murnaus "NOSFERATU – Eine Symphonie des Grauens" unsterblich.

Regisseurin Angelika Wittlich geht in ihrem Film auf eine akribische Recherche- und Zeitreise in und um das Leben dieses Ausnahmekünstlers. Sie beginnt mit seiner Kindheit in Galizien (heute Ukraine), wo sie mit ZeitzeugInnen spricht und den Geburtsort Granachs aufsucht. Sie folgt seinen Spuren und den vielen Stationen seines Lebens und Wirkens - in Berlin, in Polen, der UdSSR, wo er von den Stalinisten ins Gefängnis gesteckt wird. Nur durch die persönliche Intervention Lion Feuchtwangers bei Stalin kommt Granach frei und kann in die Schweiz emigrieren.

Wittlich zeichnet auch seine Zeit dort nach, wo Granachs "große ewige Liebe" lebt, die Schweizer Schauspielerin Lotte Lieven.
Juliane Köhler als seine Geliebte und Samuel Finzi als Granach lesen aus Granachs vielen Briefen aus dem Exil an die Freundin, die 2008 in Zusammenarbeit von Angelika Wittlich mit Hilde Recher unter dem Titel "Du mein liebes Stück Heimat" im Ölbaum Verlag erschienen sind. Lottes Briefe an Granach sind jedoch bis heute verschollen.
Schließlich begibt sich die Filmemacherin auf Granachs letzte Stationen, New York und Hollywood, wo Granach mit Lubitschs NINOTSCHKA an der Seite von Greta Garbo seine amerikanische Karriere startet. Er lernt englisch und tauscht sich mit anderen ExilantInnen aus, die aus Europa in das sichere Amerika flüchten konnten. Das Leben in Europa und die Verbrechen der Nazis blendet er auch in den USA nicht aus, ebensowenig verleugnet er je seine Herkunft.

Copyright: Zorro Filmverleih. Alexander Granach und Rabbiner Emil Bernhard Cohen.


Granach, der Besessene, der Workaholic, bricht auf der Bühne eines Theaters zusammen. Er stirbt am 14. März 1945 an einer Lungenembolie durch eine nicht rechtzeitig behandelte Blindarmentzündung.

Seine Autobiographie erschien erst nach seinem Tod.

In seiner Autobiographie mit dem Titel "Da geht ein Mensch", erschienen im btb-Verlag, beschreibt Alexander Granach sein bewegtes Leben.
Die Geschichte von Alexander Granach spiegelt auch die seines Sohnes, Gad, wieder. Wie sein berühmter Vater emigrierte auch er, 1936 ging er nach Palästina und lebte bis zu seinem Tod im Jahr 2011 in Jerusalem.
Die Autobiographie von Alexander Granachs Sohn Gad Granach "Heimat Los!: Aus dem Leben eines jüdischen Emigranten", ist ebenfalls im btb-Verlag erschienen. Gad Granach liefert nicht nur ein wunderbares Portrait seines Vaters, sondern berührt als humorvoller Geschichten-Erzähler mit seinen Lebenserinnerungen.

Copyright: Zorro Filmverleih. Alexander Granach und Sohn Gad (Gerhard) 1925 in Alexander Granachs Wohnung in Berlin.


AVIVA-Tipp: Der Weg des Bäckergehilfen aus Galizien, der vom armen Schtetl Juden zum großen Schauspieler, wird in der Dokumentation von Angelika Wittlich lebendig nachgezeichnet. Ganz besonders Gad Granach, den die Filmemacherin in seiner Wohnung in Jerusalem getroffen hat, trägt mit seinen persönlichen Erinnerungen dazu bei, denn ebenso wie sein Vater war auch er ein Mensch.


AVIVA-Berlin verlost großartige Literatur – je 2 x die Autobiographie "Da geht ein Mensch" von Alexander Granach sowie 2 x die Autobiographie "Heimat Los!: Aus dem Leben eines jüdischen Emigranten" von Gad Granach. Bitte nennen Sie uns fünf weitere jüdische KünstlerInnen der 1920er/1930er Jahre, die aus Galizien (heute Ukraine) stammten und senden uns Ihre Antwort bis zum 20.02.2013 per Email an folgende Adresse: info@aviva-berlin.de


Alexander Granach – Da geht ein Mensch
Ein Film von Angelika Wittlich
Mit Samuel Finzi als Alexander Granach, Juliane Köhler als Lotte Lieven und Gad Granach, Thomas Langhoff, Halyna Petrosanyak, Jurij Shapoval, Jurko Prochasko, Boris Dorfman, Ivan Baran, Martin Pollack, Reinhard Müller, Julia Stiefel, Jan-Christopher Horak u.a.

Sprachen: Deutsch, Englisch, Ukrainisch, Russisch, Jiddisch, Hebräisch
gedreht in: Deutschland, Schweiz, Ukraine, Russland, USA, Israel, Österreich
105 Min.
Kinostart: 29. November 2012
Verleih: Zorro Filmverleih


www.zorrofilm.de

Weiterlesen unter:

www.youtube.com, Nosferatu (1922)

"Der Mann, der Iris Berben heiraten wollte". Ein Nachruf von Henryk M. Broder in der Welt

Das Leben – eine Anekdote. Zum Tod von Gad Granach: www.juedische-allgemeine.de


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Beitrag vom 25.11.2012

Sharon Adler