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AVIVA-BERLIN.de im März 2024 - Beitrag vom 17.02.2013


Das Schwein von Gaza. Ab 15. Februar auf DVD und Blu-ray. Verlosung
Sharon Adler

Der großartige und kraftvolle Film von Sylvain Estibal erzählt eine abstruse Geschichte auf humorvolle, intelligente Weise. Mit Sasson Gabay, ... AVIVA verlost 3 DVDs




... Baya Belal, Myriam Tekaïa, und Charlotte, dem Schwein.

Jafaar (Sasson Gabay) ist ein Pechvogel. Der Fischer aus Gaza hat es wirklich nicht leicht, denn statt ungleichen Paaren von Flip-Flops gehen ihm Fische selten ins Netz, und wenn, dann nur kümmerliche Exemplare. Von den übrigen Fischern verlacht, von den Käufern auf dem Markt nur mit Spott bedacht, durchschaut vor allem seine kluge und schöne Frau all seine Ammenmärchen von riesengroßen Fischen, die er angeblich gefangen hat. Schließlich ist es sie, die seine Gläubiger auf dem Hals hat, die auch nicht einmal davor zurückschrecken, eine Fensterscheibe in dem ohnehin schon armseligen, zerbombten Haus einzuwerfen. Zu allem Überfluss haben auf dem Dach seines Hauses auch noch zwei junge israelische Soldaten ihre Wachposten bezogen.

Doch Jafaars Unglück nimmt kein Ende: Denn plötzlich steckt ein großes, quiekendes vietnamesisches Hängebauchschwein in seinem Fischernetz. Damit hat er ein gewaltiges Problem, denn Schweine sind unreine Tiere – darin sind sich die jüdische und die palästinensische Bevölkerung ausnahmsweise einig Das Tier war in der letzten stürmischen Nacht von einem fernöstlichen Frachter gefallen. Der Unglücksrabe Jafaar verschanzt sich in seiner Kajüte und weiß beim besten Willen nicht, wie er das Tier wieder loswerden soll.

Er sucht Rat bei seinem Freund, dem Friseur, der ihm ein Gewehr besorgt, damit er es erschießen kann. Um doch noch aus seiner Misere einen Gewinn schlagen zu können, versucht der Fischer sein ´sehr schön-hässliches Schwein´ an den UN-Beauftragten zu verkaufen – aber der rastet aus, weil hier einfach alle verrückt sind". Bewaffnet mit der Kalaschnikow fährt Jafaar hinaus aufs offene Meer, um das Tier zu erledigen, doch als er Auge in Auge vor dem unschuldigen Schwein steht, bringt er es nicht übers Herz, es zu töten.

Zurück bei seinem Freund erfährt Jafaar, dass die Israelis Schweine züchten, auf Holzbrettern, damit die unreinen Tiere nicht den heiligen Boden betreten. Dadurch kommt Jafaar eine neue Idee, was er mit dem Schwein machen könnte. Er sucht ein Loch im Zaun einer israelischen Siedlung, wo er auf Yelena, eine russisch-jüdische Siedlerin, trifft, die Schweine züchtet und tatsächlich ein männliches Schwein gebrauchen kann. Einen Haken hat die Sache allerdings: Das Tier möchte sie auch nicht haben – sie braucht nur sein Sperma.

Aber wie soll Jafaar das nur von dem Tier bekommen, ohne es anzufassen? Nach einigen vergeblichen Versuchen gelingt es ihm und so bekommt er auch einen Lohn von Yelena. Endlich hat er etwas Geld. Dem Schwein hängt er eine kleine Pin-up-Galerie von rosigen Schweinedamen auf, füttert es mit Sardinen und Viagra und kann Yelena mehr Schweine-Sperma bringen, das gut bezahlt wird. Glücklich über den unverhofften Geldsegen beschenkt Jafaar in einer anrührenden Szene seine Frau mit einem neuen Kleid und Parfüm. Auch seine Schulden kann er endlich zahlen. Alles scheint für Jafaar ein glückliches Ende zu nehmen…

Doch dann erfährt er von Yelena, dass die Befruchtung nicht funktioniert hat: Jafaar muss das Schwein selbst bringen. Um das Tier unbemerkt transportieren zu können, baut er aus einer alten Waschmaschine einen Karren. Von nun an versteckt Jafaar das Schwein bei sich zu Hause in der Badewanne - doch natürlich findet seine Frau das Tier. Sie ist alles andere als begeistert. Von ihr erfährt der Fischer nach dem ersten Schreck, dass die Israelis die Schweine nur züchten, weil diese Sprengstoff aufspüren können.
Schnell bekommen auch die Islamisten mit, dass Jafaar ein Schwein hat und verdächtigen ihn, mit den Israelis zu kollaborieren. Jafaar rettet sich mit einer Notlüge: Er sei kein Verräter, vielmehr habe er geplant, das Schwein mit Sprengstoff auf die israelische Seite zu schmuggeln. Nun muss er den in seiner Panik erfundenen Plan umsetzen und wird dazu genötigt, sich in einem Bekennervideo als Selbstmordattentäter zu zeigen. Tags darauf wird er mit Sprengstoffgürtel und dem verkleideten Schwein im Schafspelz auf seine tödliche Mission geschickt. Bei der Siedlung trifft er auf Yelena, doch plötzlich rennt das Schwein in die Siedlung - bewaffnet mit dem Sprengstoffgürtel. Yelena läuft ihm hinterher, Jafaars Warnungen hört sie nicht mehr. In der Siedlung gibt es eine Explosion und Jafaar überquert die Grenze, um nach Yelena zu suchen. Glücklicherweise hat sie überlebt, doch Jafaar, der nun für einen Terroristen gehalten wird, muss fliehen. Das Bekennervideo läuft bereits auf allen Kanälen.

Jafaars Frau wird von den israelischen Soldaten aus ihrem Heim vertrieben. Hier wird die verfahrene Situation der Kriegsparteien besonders deutlich – der Soldat, mit dem sie immer die brasilianische Telenovela verfolgt hat, erzählt ihr das glückliche Ende der Soap: Am Ende leben alle friedlich gemeinsam unter einem Dach.
Dass Jafaar nicht gestorben ist, passt den radikalen Muslimen gar nicht – so sieht kein echter Dschihad aus!
Jafaar soll sich selbst erschießen, um der Jugend "ein gutes Beispiel" zu sein.
Wieder einmal gelingt es ihm zu entkommen. Jetzt sind alle auf der Flucht: Yelena flieht mit dem Schwein, das überlebt hat, vor den Soldaten, Jafaars Frau flieht mit ihrem zerschlissenen Koffer aus dem Dorf und Jafaar ist vor den Islamisten auf der Flucht. Mit Glück finden sie alle wieder zusammen und haben nun ein gemeinsames Ziel: das Meer. Nach einer langen Nacht, die sie gemeinsam mit dem Schwein in einem kleinen Boot auf dem Meer verbringen, gelangen sie schließlich in ein Land, das ihnen wie eine Oase des Friedens erscheint…

In den Hauptrollen sind der großartige Komödiant Sasson Gabay, der 2007 den Europäischen Filmpreis als Bester Darsteller für "Die Band von nebenan" erhielt, und Baya Belal ("Die Frau die singt", "München") als seine ruhige, aber resolute Ehefrau zu sehen.
Die belgisch-israelisch-deutsche Koproduktion "Das Schwein von Gaza" feierte seine Deutschlandpremiere auf dem Filmfest München und gewann den César für das beste Erstlingswerk.

Sylvain Estibal (Buch und Regie) ist Drehbuchautor, Regisseur und Journalist, Schriftsteller und Fotograf. Seit 2007 arbeitet er als Leiter der Fotoredaktion für die lateinamerikanische Abteilung der Agence France-Press. 2004 hat Estibal in Hebron, Israel, als Fotojournalist über Ähnlichkeiten und Unterschiede einer palästinensischen und einer jüdischen Einwandererfamilie berichtet. Sein Roman ''Le Dernier Vol de Lancaster'' wurde 2009 mit Marion Cotillard in der Hauptrolle verfilmt. "Das Schwein von Gaza" ist sein Spielfilmdebüt als Regisseur.
Der Spielfilm lief auf renommierten Filmfestivals, u.a. auf dem "Tokyo International Film Festival" und gewann 2012 den wichtigsten französischen Filmpreis, den "César", in der Sparte bester Debütfilm.

Sasson Gabay (Jafaar) ist israelischer Schauspieler mit irakischen Wurzeln, der international durch den preisgekrönten Spielfilm "Die Band von nebenan" bekannt wurde. Die israelische Filmakademie zeichnete diesen Film mit acht Filmpreisen aus, u.a. für den besten Film, für die beste Regie und für den besten Hauptdarsteller, Sasson Gabay. Für seine Rolle wurde er auch mit dem "Europäischen Filmpreis" als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet.

Baya Belal (Fatima) spielte in "Die Frau die singt" mit, der eine Oscar-Nominierung erhielt oder auch in dem Politthriller "München" von Steven Spielberg, der 2006 für fünf Oscars nominiert wurde. "Les Derniers Jours du Monde" feierte seine Weltpremiere auf dem "Locarno Film Festival".

Myriam Tekaïa (Yelena) wurde in Italien geboren, ihre Familie stammt aus Tunesien. Sie wuchs in Kanada und Indien auf.

AVIVA-Tipp: "Das Schwein von Gaza" ergreift keine Partei und liefert ein skurriles und dabei authentisches Bild zweier Länder, das im Fall eines vietnamesischen Hängebauchschweins die komplizierte Situation ad absurdum führt. Der Film funktioniert nicht zuletzt durch das großartige Spiel der DarstellerInnen, die, jede/r für sich, in ihrer Rolle über sich hinauswachsen und demonstrieren, wie Machtlosigkeit, das Ausgeliefertsein in einer Situation, umgekehrt werden kann in Dialog und den Willen, zu überleben.


AVIVA-Berlin verlost 3 DVDs. Bitte senden Sie uns den AVIVA-Tipp aus unserer Rezension zu "Die Band von nebenan" bis zum 30.04.2013 per Email an folgende Adresse: info@aviva-berlin.de


Das Schwein von Gaza
Land / Jahr: Frankreich, Deutschland, Belgien / 2011
Originaltitel: When Pigs Have Wings
Regie: Sylvain Estibal
Künstlerische Mitarbeit: Myriam Tekaïa
DarstellerInnen:
Jafaar: Sasson Gabay
Fatima: Baya Belal
Yelena: Myriam Tekaïa
Friseur: Gassan Abbas
Hussein: Khalifa Natour
Junger Polizist: Lotfi Abdelli
UN-Beamter: Ulrich Tukur
Händler: Khaled Riani
Netsah: Uri Gabai
1.Soldat auf Terrasse: Ido Shaked
2. Soldat auf Terrasse: Thierry Lopez
Soldat in der Kolonie: Zohar Wexler
Und die Schweine Charlotte & Babe
Extras: Audiokommentar mit Sylvain Estibal und Myriam Tekaïa Making of, Musikvideo, Trailer
Filmlänge: 76 Min
DVD Blu-ray
Label: Alamode Filmdistribution OHG
Vertrieb: Alive Alive
Sprachen: Deutsch, Arabisch / Hebräisch, Untertitel: Deutsch
FSK 12
VÖ 15.02.2013
Bestell-Nr.: 6413458 6413459
EAN 4042564134582 4042564134599

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Weiterlesen auf AVIVA-Berlin:

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(Quelle: Alamode Film)





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Sharon Adler