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Beitrag vom 27.10.2014
Ilona Orthwein - Crowdfunding. Grundlagen und Strategien für Kapitalsuchende und Geldgeber. Verlosung
Daniélle Aderhold
Umfassend beschäftigt sich die Unternehmensberaterin mit dem populären PrivatanlegerInnentrend des Crowdfundings. Ist es eine alternative... AVIVA verlost 3 Bücher
... Investmentmöglichkeit oder doch unsichere Geldanlage?
Eine bekannte Situation: Ein Unternehmen kann sich die Realisierung eines neuen Projekt nicht leisten und findet keine GeldgeberInnen. Ein Umstand, der noch vor wenigen Jahren das Ende für eine Geschäftsidee bedeutet hätte. Heutzutage gibt es eine neue Finanzierungsalternative aus den U.S.A., die auch in Deutschland immer mehr AnhängerInnen findet. Denn hinter dem Begriff des "Crowdfundings" verbirgt sich die Möglichkeit, Produkte oder Unternehmen durch die Gemeinschaft, also durch einzelne Beträge vieler verschiedener Menschen, finanzieren zu lassen. Die Projekte, die so unterstützt werden, reichen von Videospielen über Filme bis hin zu Firmengründungen.
Dabei ergeben sich jedoch auch viele neue Fragestellungen für potenzielle InvestorInnen, etwa nach den Grundsätzen, auf denen das Crowdfunding basiert. Was ist der Unterschied zwischen Crowdinvesting, Crowdlending und Crowdsponsoring? Und wie sicher ist Geld angelegt, das auf diese Art und Weise investiert wird?
Die ehemalige Bankerin und selbständige Unternehmerin Ilona Orthwein widmet sich in diesem Buch, nach Veröffentlichungen zu Themenbereichen wie Social Media, viralem Marketing und Frauen in Wirtschaftspositionen, eingehend diesen Fragen und zeigt dabei EinsteigerInnen Vorteile, aber auch Risiken auf.
Wie bereits der Titel des Buches andeutet, legt die Autorin besonderen Fokus auf die Grundlagen des Crowdfundings. Es richtet sich dementsprechend besonders an LeserInnen, die bis dato nur wenig Berührungspunkte mit der Thematik hatten. Praktischerweise werden so viele Begrifflichkeiten, die Finanz-LaiInnen nur selten geläufig sind, unkompliziert erklärt. Auch findet sich eine ausführliche Übersicht von deutschen Crowdinvesting-Plattformen wieder, die sich sowohl als Anlaufstellen für InvestorInnen als auch für Kapitalsuchende anbieten. Zudem werden weitere Finanzierungsalternativen vorgestellt und Kriterien entworfen, die eingrenzen sollen, welche der verschiedenen Crowdfunding-Modelle sich für wen eignen.
Richtigerweise betont Frau Orthwein in ihrem Buch allerdings auch, dass alle Crowdfundingprojekte stets einen gut ausgearbeiteten Businessplan benötigen und Kontakt mit den "Backern", also den GeldgeberInnen, gehalten werden sollte. Mögliche Schwierigkeiten während und nach Kampagne sollten so, unter anderem durch Social Media, kommuniziert werden. Dies beugt späteren Konflikten bei möglichen Komplikationen vor.
Rechtliche Konsequenzen werden von der Autorin ebenfalls umfassend eingeschätzt. Jene sind besonders wichtig für zukünftige GeldgeberInnen, da diese Art der Finanzierung immer ein gewisses Grundrisiko eines Misserfolges mit sich bringt. Da jedoch Mikrofinanzierung durch Crowdfunding in Deutschland noch immer relativ neu ist, werden oftmals die genauen (steuer)rechtlichen Reglungen nicht entsprechend kommuniziert und bleiben in einer juristischen Grauzone. Aussagen zu dieser Problematik können so nur unter Vorbehalt getroffen werden. Präzedenzfälle und -urteile, die mehr Klarheit schaffen, stehen noch aus.
Dank des breiten Spektrums, das in diesem Buch abgedeckt wird, eignet es als praktische erste Übersichtshilfe für EinsteigerInnen. Diejenigen, die mit den Möglichkeiten der "Schwarmfinanzierung" bereits vertraut sind und nach konkreten Anleitungen zum Ablauf und Leitung einer eigenen Fundraising-Kampagne suchen, werden ausführlichere Erläuterungen auf den Websites der entsprechenden PortalbetreiberInnen finden. Dort werden auch nähere Details zum Bewerbungsablauf genannt. Weitere Informationen zur Gründung und gelungenen Führung eines Start-up-Unternehmen finden sich unter anderem auch auf www.starting-up.de. Ein sechsstufiges "Gründernavi" gibt dort Hilfestellung, angefangen von der Ideenentwicklung bis hin zur Überprüfungsphase, in der anfängliche Erwartungen mit der Realität überprüft werden.
Wie ein erfolgreich durch Crowdfunding finanziertes Projekt aussehen kann, zeigt der Dokumentarfilm AHAWAH - Kinder der Auguststraße. Dessen Dreharbeiten wurden von der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" gefördert. Die Postproduktion, sowie die Veröffentlichung auf DVD wurden jedoch erst durch die Plattform Startnext.de und 50 UnterstützerInnen möglich, die gemeinsam die benötigten 3.500 Euro beisteuerten. Sie erhielten verschiedene Goodies und werden auch im Abspann des Filmes noch einmal namentlich erwähnt.
AVIVA-Tipp: Ilona Orthweins Handbuch zum Thema Crowdfunding bietet einen umfassenden und stets verständlichen Ein- und Überblick in einen jungen und dynamischen Finanzbereich. Es eignet sich so besonders gut für diejenigen, die sich für neue Investmentmöglichkeiten und die Verwirklichung vielseitiger Projekte interessieren.
Zur Autorin: Ilona Orthwein ist ausgebildete Kauffrau und Sozialwissenschaftlerin. Nach einem Aufbaustudium in Betriebswirtschaften war sie zwölf Jahre im internationalen Bankengeschäft tätig, ehe sie 2003 eine eigene Unternehmens- und Organisationsberatung gründete. Dort berät sie mittelständische Unternehmen und soziale Organisationen zu Finanzierungsfragen, Marketing und Organisationsentwicklung. Zudem schreibt und referiert Ilona Orthwein zu Themen wie Marketing 2.0, Crowdfunding, Enterprise 2.0, sowie zu wirtschaftsethischen Fragen und der Rolle von Frauen in der Wirtschaft. Sie betreibt seit Juni 2005 die Internetplattform unternehmerinnen.org, welche 2012 von der Initiative Mittelstand mit dem Innovationspreis-IT in der Kategorie "Web 2.0 und Social Media" ausgezeichnet wurde.
(Quelle: Verlagsinformationen)
Ilona Orthwein
Crowdfunding
Grundlagen und Strategien für Kapitalsuchende und Geldgeber
Igel Verlag RWS 2014, Hamburg, Erstauflage 2014
Broschiert, 64 Seiten
ISBN 978-3-95485-102-7
24,99 Euro
www.diplomica-verlag.de
Weitere Informationen zur Autorin:
www.unternehmerinnen.org und www.orthwein-beratung.de
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