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AVIVA-BERLIN.de im April 2024 - Beitrag vom 27.04.2006


Veras Tochter - Elke Schmitter
Meike Bölts

Katharina Meininger weiß, dass ihre Mutter sie nie geliebt hat, aber erst das Blättern in einem Frauenmagazin führt sie auf die Fährte... AVIVA-Berlin verlost 1 Buch




Mit den Gedanken an ihre Mutter stößt Elke Schmitter uns direkt in das Konfliktfeld von Veras Tochter: "an die Person also, die mich beherrscht hat, bevor ich überhaupt wissen konnte, was ich denn wollen würde, wenn ich denn wollen dürfte. Von der ich das Fühlen lernte. Und das Nichtfühlen da, wo es weh tun könnte. Beispielsweise daß sie mich niemals liebte." Mit voller Wucht beginnt Schmitter, um dann mäandernd und auf Nebenwegen Katharina Meiningers Leben - vor allem ihr Liebes- und Familienleben in seiner Kompliziertheit auszubreiten.

Eine Kindheit und Pubertät in der deutschen Provinz, geprägt von Langeweile, Cliquengeschichten und einer lähmenden Familie, in der die Mutter die Tochter nicht wahrnimmt. Der glühende und geheimnisvolle Che Guevara-Politanarcho ändert alles: Durch Robert führt Katharina ein Doppelleben für einen gefühllosen, aber erfahrenen und daher anbetungswürdigen Mann. Dieser verschwindet plötzlich, Katharinas Leben bricht zusammen. Im Internat, in Berlin oder später in Köln wird sie nie wieder so lieben und sich immer fragen, warum Robert sie verlassen hat. Bis sie - und nun sind wir am Anfang des Romans - ihre und die Geschichte ihrer Mutter in dem Roman Frau Sartoris wieder erkennt. Chapeau!

Frau Sartoris aus der Sicht von Veras Tochter. Schmitter hat ihren Erstling von 2000 elegant als Grundlage für ihren Drittling genommen. Kann es sein, dass Katharinas Mutter Schuld an Roberts Verschwinden - an seinem Tod - ist, ebenso wie Frau Sartoris, wie sie oft vollkommen in Gedanken, einen Mann anfährt, der später stirbt? Eine befreundete Anwältin soll Licht ins Dunkle bringen und am Ende kommt die Autorin selbst zu Wort.

AVIVA-Tipp: Auch in Veras Tochter gelingt es Elke Schmitter wieder, die LeserInnen in das Leben ihrer Protagonistin zu verfangen. Ganz nebenbei flicht sie noch die nicht uninteressante Diskussion um Urheberrechte in den Roman ein. Den Vorwurf der Konstruiertheit muss sie sich gefallen lassen, aber gilt dieser nicht generell bei Romanen?


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Veras Tochter
Elke Schmitter

Berlin Verlag, erschienen März 2006
ISBN: 3-8270-0642-2
176 Seiten, geb.
16 Euro90008115&artiId=5181773"



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Beitrag vom 27.04.2006

AVIVA-Redaktion