All the Boys love Mandy Lane - ein Film von Jonathan Levine - Aviva - Berlin Online Magazin und Informationsportal für Frauen aviva-berlin.de Kultur



AVIVA-BERLIN.de im März 2024 - Beitrag vom 17.06.2008


All the Boys love Mandy Lane - ein Film von Jonathan Levine
Anna-Lena Berscheid

"Nicht noch ein Teenie-Horrorfilm" möchte frau denken - doch dieser Streifen ist anders, denn er bietet mehr als das sinnlose Schlachten perfekt gestylter Jugendlicher. Ab 26.06.2008 im Kino.




Mandy Lane (Amber Heard) ist das beliebteste Mädchen der Schule: Sie ist wunderschön, die Männer reißen sich um sie, alle möchten ihr näher kommen. Doch sie lehnt stets höflich, aber bestimmt, ab. Als sie Red (Aaron Himelstein) und seinen FreundInnen zusagt, am Wochenende mit auf dessen Ranch zu kommen, können die Jungs ihr Glück kaum fassen. Ein Wochenende im gleichen Haus wie Mandy Lane -da muss einer sie doch rumkriegen.

Ausgelassen fahren die sechs Jugendlichen sorglosen Tagen voller Alkohol, Drogen und Sex entgegen. Kaum angekommen, ist der Wettkampf um die Gunst Mandy Lanes eröffnet: Bird (Edwin Hodge) versucht es zuerst, kommt aber nicht weit, da die beiden vom Ranch-Aufseher Garth (Anson Mount) gestört werden. Auch Birds Kumpel Jake (Luke Grimes) scheitert später, seine Annäherungsversuche lehnt sie ungerührt ab.

Am Abend trinken die Jugendlichen, koksen und spielen Wahrheit-oder -Pflicht. Dabei eskaliert ein Scherz der Mädels und Jake verlässt wütend das Haus. Marlin (Melissa Price) folgt ihm und kann ihn besänftigen. Doch sie kommt nicht mehr zurück...

Wie viele andere Teenie-Slasher auch, funktioniert "All the Boys love Mandy Lane" nach dem "10 Kleine Negerlein"-Prinzip: Nach und nach bringt der unheimliche Killer die Jugendlichen um, bis am Ende die "Female-Heroine", zumeist die sexy Hauptdarstellerin, übrig bleibt. Zunächst scheint es auch, als würde der Film nach genau diesem Schema ablaufen - doch Drehbuchautor Jacob Forman belehrt die ZuschauerInnen eines Besseren, indem er den Grundton des Filmes wesentlich ironischer und die Story trickreicher gestaltet.

Das besondere an diesem Film ist der Look. Im Gegensatz zu vielen glatt gebügelten Hollywood Produktionen wurde "All the Boys love Mandy Lane" eine spezielle Optik mit grobkörnigen Bildern und natürlichem Licht verpasst, die wesentlich rauer und realistischer wirkt.

Zur Hauptdarstellerin: Amber Heard besitzt die warme Ausstrahlung und den Charme eines Mädchens vom Lande und die atemberaubende Schönheit eines aufstrebenden Kinostars. Als nächstes wird man sie in Kevin Williams´ neuer Serie "Hidden Palms" sehen können.

Zuletzt spielte sie in Nick Cassavetes´ hartem Jugenddrama "Alpha Dog -Tödliche Freundschaft" (2006) mit Emile Hirsch, Justin Timberlake und Bruce Willis. Davor spielte Amber Heard in "Kaltes Land" (2005), in dem sie in Rückblenden die von Charlize Theron gespielte Figur in Jugendtagen darstellte.

2008 stand sie für die Marco Weber Produktion "The Informers" vor der Kamera.

Zum Regisseur: Jonathan Levine gibt mit "All the Boys love Mandy Lane" sein Debut im Regiestuhl einer Kinofilmproduktion. Zuvor war Jonathan Levine zog im Jahr 2002 nach Los Angeles, um am American Film Institute Conservatory Regie zu lernen. Sein Abschlussfilm "Shards" über einen Hip Hop DJ, der verzweifelt versucht, seine Crystal Meth Sucht unter Kontrolle zu bekommen, wurde auf Filmfestivals auf der ganzen Welt aufgeführt und gewann den Preis als bester Kurzfilm beim American Black Film Festival. Als Auszeichnung für "Shards" überreichte das AFI Levine den renommierten Richard P. Rogers Spirit of Excellence Award.

Levine ist in New York City geboren und aufgewachsen. Er macht Filme, seitdem er zwölf Jahre alt ist. Nach seinem Abschluss in Kunst und Semiotik an der Brown University arbeitete er in New York als persönlicher Assistent des renommierten Regisseurs und Drehbuchautors Paul Schrader.

AVIVA-Tipp: "All the Boys love Mandy Lane" unterscheidet sich deutlich von anderen Filmen des Genres. Er thematisiert neben dem üblichen Gemetzel auch typische Teenager-Probleme wie unerfüllte Liebe oder mangelndes Selbstbewusstsein und wirkt so wesentlich authentischer. Neben dem sonnigen Look und vielen schönen Bildern weiß zudem der sommerliche Soundtrack zu überzeugen, der bisweilen an die Kultfilme Quentin Tarantinos erinnert. Obwohl es eigentlich schon zu viele Teenie-Horrorfilme gibt, sollte frau "All the Boys love Mandy Lane" eine Chance geben - gute und kurzweilige Unterhaltung sowie ein hohes Maß an Spannung sind garantiert.

All the Boys love Mandy Lane
im Verleih von Senator/Autobahn
USA, 2008
Dauer: 90 min.
Kinostart: 26. Juni 2008
Regie: Jonathan Levine
Drehbuch: Jacob Forman
DarstellerInnen: Amber Heard, Anson Mount, Michael Welch, Whitney Able, Edwin Hodge, Aaron Himelstein, Luke Grimes, Melissa Price

Weitere Informationen zum Film unter: www.senator.de


Kultur

Beitrag vom 17.06.2008

AVIVA-Redaktion