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Beitrag vom 03.05.2009
Flow. Wasser ist Leben
Britta Leudolph
Ohne Wasser ist kein Leben möglich. Durch den Klimawandel und Umweltverschmutzung wird diese wichtige Ressource immer knapper. Irena Salina zeigt die verheerenden Auswirkungen der Wasserknappheit...
... und ihre Folgen für die Menschheit.
Wasser ist der Ursprung allen Lebens auf der Erde, über siebzig Prozent der Erdoberfläche sind von Wasser bedeckt. Doch während in Deutschland das Trinkwasser ganz selbstverständlich jederzeit aus dem Wasserhahn fließt, ist es in anderen Teilen der Welt bereits ein knappes Gut. Neuere Studien gehen davon aus, dass bereits mehr als 30 Prozent der Menschheit unter den Folgen der Wasserknappheit leiden. Und nicht nur das, auch die zunehmende Wasserverschmutzung hat verheerende Folgen, jährlich sterben mehr als eine Million Menschen - die meisten davon Kinder unter fünf Jahren - weltweit an Krankheiten, die durch verschmutztes Wasser hervorgerufen wurden.
Die Regisseurin Irena Salina ist für ihre Dokumentation "Flow – Wasser ist Leben" fünf Jahre um den Globus gereist um das Ausmaß und die Auswirkungen der Wasserknappheit zu untersuchen. Was sie auf den verschiedenen Kontinenten dokumentiert, ist erschreckend. Auch in den Industrieländern ist das Trinkwasser verschmutzt, denn Industriechemikalien, Raketentreibstoff, Pestizide, pharmazeutische Präparate oder Medikamente, die von großen Tierbetrieben abgeführt werden, bleiben im Wasserkreislauf und werden zum Beispiel auch beim Duschen vom Körper aufgenommen.
Eines zeigt die Dokumentation ganz deutlich: Die Menschheit geht mit ihrer kostbarsten Ressource verschwenderisch und unvernünftig um. So wird der Zugang zum Wasser ein immer stärkerer Machtfaktor: europäische Großkonzerne haben damit begonnen, viele Teile der Welt auf profitorientierter Basis mit Wasser zu versorgen. Sie zwingen arme Staaten, die Wasserversorgung in profitorientierte Hände zu geben. Für die Bevölkerung hat dies katastrophale Folgen: wer nicht für seinen Wasserzugang zahlen kann, ist gezwungen, verschmutztes Wasser aus den Flüssen oder Seen zu trinken, und so seine Gesundheit zu gefährden.
Die Wasserknappheit ist das dringendste Problem der Zukunft, jedoch scheint dies in den Köpfen der Menschen noch nicht angekommen zu sein. Irena Salinas Dokumentation könnte ein alarmierender Weckruf sein, wenn er denn gehört wird.
"Flow – Wasser ist Leben" gewann den "Internationalen Preis der Jury" des "Mumbay Film Festivals", den Preis als "Bester Dokumentarfilm" des "United Nations Associations Film Festivals" und den "Vail International Film Festivals 2008".
Zur Regisseurin: Irena Salina, geboren 1968 in Frankreich, arbeitete als Schauspielerin an französischen Theatern bevor sie in New York am Actors Studio studierte. Ihr erster Dokumentarfilm "Ghost Bird: The Life and Art of Judith Deim" (2000) gewann den "Best Documentary Award" des Fort Lauderdale Film Festivals sowie den "President´s Award" des Ajijic Internation Film Festivals in Mexico.
AVIVA-Tipp: Irena Salina thematisiert in ihrer Dokumentation eines der schwierigsten Probleme der Zukunft. Wasser ist das kostbarste Gut der Welt und es wird immer knapper. Die Verteilungskämpfe haben bereits begonnen und es trifft wie immer zuerst die Schwächsten. "Flow – Wasser ist Leben" ist ein eindringlicher Film, der zum Nach- und Umdenken anregt.
Flow – Wasser ist Leben
Oringinaltitel: Flow: For love of Water
USA 2008, 81 Minuten
Regisseurin: Irena Salina
ProduzentInnen: Steven Nemeth, Caroleen Feeney, Lee Jaffe, Augusta Brown Holland, Brent Meikle, Cornalia Meikle, Hadley Meikle, Steven Starr, Gill Holland, Yvette Tomlinson
Tonformat: Dolby Digital 2.0
Bildformat: 16 :1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Extras: Audiokommentar der Regisseurin Irena Salina
FSK: ab sechs Jahren
DVD-Start: 03. April 2009
www.flowthefilm.com