Regisseurinnen - Aviva - Berlin Online Magazin und Informationsportal für Frauen aviva-berlin.de Kultur



AVIVA-BERLIN.de im März 2024 - Beitrag vom 31.03.2005


Regisseurinnen
AVIVA-Redaktion

Vom 12. bis zum 28. April 2005 zeigt das Kino Arsenal in Berlin im Rahmen des "Festival International de Films de Femmes" in Créteil/Paris eine Filmreihe asiatischer Filmemacherinnen.




In Zusammenarbeit mit dem weltweit größten Frauenfilmfestival "Festival International de Films de Femmes" im französischen Créteil bei Paris stellen das Arsenal zehn Filme von Regisseurinnen aus verschiedenen Ländern Asiens vor, deren Dokumentar- und Spielfilme die Bandbreite des Filmschaffens dieses Kontinents spiegeln.

Dienstag, 12. April, 19 Uhr
RILES
Life on the Tracks
Ditsi Carolino, Philippinen 2002, OmE 69 min.
Der Film porträtiert ein Paar, Eddie und Pen Renomeron, das wie viele andere zwischen Eisenbahnschienen in Manila lebt. In diesem unwirtlichen Zuhause richten sie sich ein, so gut sie es können, und bewahren trotz widriger Umstände ihre Würde und einen Sinn für die Gemeinschaft. Die Schienen sind Wohn- und Aufenthaltsort, hier spielen Kinder, treffen sich Frauen zum Gespräch und Männer zum Kartenspiel. Nähert sich ein Zug, gehen alle für einen Moment zur Seite, um sogleich wieder ihren Platz auf den Schienen einzunehmen. Regisseurin Carolino bringt uns nahe an die Menschen heran, ohne sie der Kamera auszuliefern.
In Anwesenheit von Ditsi Carolino

Donnerstag, 14. April, 19 Uhr
YURISAI
Sachi Hamano, Japan 2001, OmE 100 min.
YURISAI basiert auf dem Roman von Momotani und ist eine liebenswerte Komödie über Liebe und Sex im Alter. In ein Wohnhaus, in der sieben Frauen zwischen 69 und 91 wohnen, zieht der 75jährige attraktive Herr Miyoshi ein, der sofort beginnt, die alten Damen zu charmieren. Alleinstehende Männer in dieser Altersgruppe sind rar und bald beginnt eine kleine sexuelle Revolution unter den Frauen.
In Anwesenheit von Sachi Hamano

Samstag 16. April, 21 Uhr
PASIR BERBISIK
Whispering Sands
Nan T. Achnas, Indonesien 2001, OmE 106 min.
Erzählt wird vom schwierigen Verhältnis zwischen einer Mutter und ihrer Tochter, die gemeinsam in einem kleinen Dorf auf Java leben. Berlian, die Mutter, lebt vom Verkauf medizinischer Pflanzen und führt heimlich Abtreibungen durch. Die Tochter Daya versucht sich in einer erfundenen Welt einzurichten und träumt vom abwesenden Vater. Gleichzeitig versucht sie, sich von der erstickenden Fürsorge ihrer Mutter zu befreien und zu einer eigenen Identität zu finden.

Sonntag, 17. April, 21 Uhr
I-SAN SPECIAL
Mingmongkol Sonakul, Thailand 2002, OmE 112 min.
I-SAN SPECIAL heißt ein Bus, der von Bangkong aus nach Nong Bua im Nordosten Thailands fährt. Eine Gruppe von Reisenden fährt in ihr Heimatdorf zurück, doch unter dem Einfluss des Vollmonds ist einiges anders als sonst. Die Realität und mit ihr die Reisenden verwandelt sich unmerklich in die surreale Welt einer thailändischen Soap Opera. Der Film erforscht den Stellenwert von Fernsehen im Alltag und den Konflikt zwischen echtem und dem gespieltem Leben.

Donnerstag, 21. April, 19.30 Uhr
HO YUK
Let´s Love Hong Kong
Yau Ching, Hong Kong2003, OmE 87 min.
MCC ("Made-in-China-Chan") arbeitet als Stripperin. Die reiche Nicole ist auf sie angewiesen, um in der Nacht Ruhe und Schlaf zu finden. Zero hat nichts, weiß aber, was sie will und ist entschlossen, es zu kriegen. Die drei Frauen sind auf verschiedenartige Weise miteinander verbunden. Sie jagen, verführen, widerstehen sich gegenseitig und fantasieren über die andere. Der Film spielt im Hong Kong der Zukunft. Das echte wie falsche Bild der Metropole bildet die perfekte Folie für ihre Spiele, Geheimnisse und Tränen.

Freitag, 22. April, 19 Uhr
RABUN
My Failing Eye Sight
Yasmin Ahmad, Malaysia 2002, OmE 90 min.
Die Protagonisten sind ein älteres Ehepaar, Pak Atan und Mak Inom. Nach Jahrzehnten in der Stadt ergreifen sie die Chance, in ein geerbtes Haus in ihrem Heimatdorf zu ziehen. Zu Beginn sieht das neue Leben des etwas exzentrischen und sehr liebevollen Paares rosig aus, doch nach einer Weile nehmen unerwartete Ereignisse ihren Lauf. Yasmin Ahmad: "Ich habe diesen Film für meine Eltern gemacht, um ihnen zu sagen, dass ich sie mit all ihren verrückten Seiten liebe. Diese Geschichte ist ihnen tatsächlich vor einigen Jahren passiert und ich glaube, dass sie es wert ist, erzählt zu werden."

Samstag, 23. April, 19.15 Uhr
ARISAN
The Gathering
Nia Dinata, Indonesien 2004, OmE 129 min.
Die in Indonesien und auf vielen internationalen Filmfestivals erfolgreiche satirische Komödie beschreibt das Leben einiger befreundeter Thirtysomethings in Jakarta. Sakti ist schwul, verbirgt dies aber vor seiner Mutter und seinen zwei besten Freundinnen, Meimei und Andien. Die haben ebenfalls ihre Probleme: Meimei möchte gerne ein Kind haben, doch ihr Mann zeigt wenig Interesse dafür, Andiens Mann gesteht ihr, fremd zu gehen. Als Sakti eine Affäre mit dem Fernseh-Produzenten Nino beginnt, wird es immer schwieriger, den Hetero-Mann zu mimen. Das titelgebende "Arisan" ist ein thailändischer Brauch, bei dem Frauen sich gegenseitig unterstützen, der sich hier aber bald in aufgestauten Gefühlen und Boshaftigkeiten entlädt.

Sonntag, 24. April, 21 Uhr
THE CONCRETE REVOLUTION
Xiaolu Guo, China 2004, OmE 61 min.
Der Dokumentarfilm zeigt die umfassenden Änderungen in der chinesischen Ökonomie und Gesellschaft und deren Auswirkungen auf die Bevölkerung. Tausende von arbeitslosen Bauern strömen nach Beijing, wo sie Arbeit auf einer der zahlreichen Baustellen zu finden hoffen. Sie bauen ein neues China, in dem sie jedoch keinen Platz haben.

Montag 25. April, 19Uhr
LIM POH HUAT
Lee Wong, Singapur 2004, OmE 23 min.
Kurzfilme von Tania Sng, 1999-2004, OmE 70 min.
Lim Poh Huat besitzt kaum Konsumgüter und lebt allein. Was er hingegen besitzt, sind Humor, Stärke und Bescheidenheit. "Das Tagebuch eines einfachen Menschen und eine Würdigung dieser Einfachkeit, da man nicht an großartigen Orten großartige Taten vollbringen muss, um das Leben lebenswert zu machen", so beschreibt die Regisseurin ihren Film. Dazu zeigen wir eine Reihe von Kurzfilmen von Tania Sng aus Singapur. NO WOMEN, NO LOVE, NO ONE, NO HOME (1998), HUO SHUI (1999), LITTLE GIRL SHOES (2001) und ONE TRACK VISION (2002) sind kurze Experimentalfilme, in THE SLIPPER FRAME (2003) erkennt eine Frau, dass der perfekte Rahmen keine Grenzen hat, SINGAPORE DREAM (1999) ist eine persönliche und meditative Erforschung der singapurischen Identität. AH GUAI PUO (2002) handelt von einer der vielen Frauen, die aus Samsui in China nach Singapur kamen, um das Land mit aufzubauen.
In Anwesenheit von Tania Sng

Donnerstag, 28. April, 19 Uhr
…ING
Eon-hee Lee, Korea 2003, OmE 102 min.
Der Film erzählt von der Schülerin Mina, die mit ihrer Mutter zusammenlebt. Aufgrund ihrer Krankheit hat sie einen großen Teil ihres Lebens im Krankenhaus verbracht und kämpft nun gegen die Einsamkeit und für ein normales Leben. Als der Fotograf Young-Jae in dasselbe Haus einzieht, beginnt er um sie zu werben. Allmählich entdeckt die schüchterne Mina die Liebe und mit Young-Jaes Hilfe erlebt sie Dinge, von denen sie bisher nur geträumt hat. Der Titel des Films bezieht sich auf die englische Zeitform des "present continuous" (und somit die Gegenwart), der für todkranke Menschen die wichtigste Bedeutung zukommt.



Regisseurinnen aus Asien

Kino Arsenal 1 & 2
im Filmhaus am Potsdamer Platz
10785 Berlin
Tel.: 030-269 55-100

Ausführliche Informationen zum Programm unter www.fdk-berlin.de



Kultur

Beitrag vom 31.03.2005

AVIVA-Redaktion