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AVIVA-BERLIN.de im April 2024 - Beitrag vom 07.04.2005


Utopie und Wirklichkeit - Ostdeutsche Fotografie 1956-1989
Sabine Grunwald

Die Aufnahmen von 30 FotografInnen geben einen interessanten Einblick in das Alltagsleben der DDR und einen Ãœberblick der letzten 50 Jahre Fotografiegeschichte. Bis 24.4. 2005 im Willy-Brandt-Haus




Die Ausstellung mit dem Titel Utopie und Wirklichkeit präsentiert mit 200 Werken 30 FotografInnen der ostdeutschen Fotoszene seit 1956. Neben bekannten FotografInnen wie Ursula Arnold, Tina Bara, Sybille Bergeman, Arno Fischer, Gundula Schulze Eldowy, Ute Mahler, Evelyn Richter, und Ulrich Wüst werden auch bisher weniger beachtete Künstler wie Barbara Berthold-Metselaarm, Konrad Hoffmeister, Stefanie Ketzscher und Katja Worch ausgestellt.

Ein Markenzeichen der ostdeutschen Fotografie war die sachliche künstlerische Bildsprache, mit der sie den realen Sozialismus einfing. Ungeschönt und realistisch werden die negativen Seiten des sozialistischen Realismus gespiegelt. Die verfallenden Altbauten, von Gundula Schulze Eldowy wenige Jahre vor der Wende in Prenzlauer Berg aufgenommen, erinnern an die Zeit kurz nach dem Krieg.

Ein großer Teil dieser Alltagsmotive ist nach 1989 verschwunden.
Mit 200 Arbeiten stellt die Ausstellung die offizielle Wirklichkeit der Arbeitswelt neben den privaten Traum vom häuslichen Glück.

In der Ausstellung sind größtenteils hervorragende Fotografien zu sehen, die einen Mikrokosmos der DDR-Realität ohne Schönfärberei zeigen. Gezeigt wird ein Schwermut in grau und grau, die durchaus realistisch den Zustand der damaligen DDR widerspiegelt.

AVIVA-TIPP: Die Ausstellung ist sehenswert. Nur schade, dass man sich mit der Platzierung der Bilder und den Beschriftungen so wenig Mühe gegeben hat.

Zur Ausstellung ist ein Katalog im Kettler Verlag erschienen.
ISBN 3-937390-35-9
34,80 Euro


Willy-Brandt-Haus
Stresemannstr. 28
10963 Berlin, Kreuzberg
Dauer der Ausstellung:
Bis 24.4. 2005
Öffnungszeiten:
Di-So 12-18 Uhr. Ausweis erforderlich.
www.willy-brandt-haus.de



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Beitrag vom 07.04.2005

Sabine Grunwald