Ehrung der Trümmerfrauen von damals - Aviva - Berlin Online Magazin und Informationsportal für Frauen aviva-berlin.de Kultur



AVIVA-BERLIN.de im April 2024 - Beitrag vom 26.01.2006


Ehrung der Trümmerfrauen von damals
Stefanie König

Ab dem 28. Januar 2006 ist die neue Dauerausstellung "Immer Da! - Trümmerfrauen und Aufbauhelfer. Einst & Heute" des Berliner Unterwelten-Museums für die Öffentlichkeit zugänglich




"Berlin ist die Stadt der Warenhäuser - hier war´n Haus und da war´n Haus", so beschrieb die Journalistin Ursula von Kardorff einst das zerbombte Berlin.

Nachdem ihnen schon vor längerer Zeit ein Denkmal in der Hasenheide gewidmet wurde, werden die ehemaligen "Trümmerfrauen" aus Berlin nun mit einer Ausstellung geehrt.
Fast alle großen deutschen Städte lagen bei Kriegsende 1945 in Schutt und Trümmern. Der Wiederaufbau war notwendig, doch, wer sollte das tun? Die arbeitsfähigen Männer waren entweder im Krieg gefallen, in Konzentrationslagern ermordet oder aus der Kriegsgefangenschaft noch nicht heimgekehrt.

Die Hauptlast trugen somit die Frauen. Junge wie alte standen unter härtesten Bedingungen bei Wind und Wetter auf der Strasse, um Berlin für einen Hungerlohn wieder aufzubauen. Die Enttrümmerung des schwer zerstörten Berlin zog sich in beiden Hälften der inzwischen geteilten Stadt bis in die Anfänge der 60er Jahre hinein.
Rund 65 Millionen Kubikmeter Schutt waren zu beseitigen. Unter schwersten körperlichen Strapazen machten die "Hilfsarbeiterinnen im Baugewerbe", so ihre damals offizielle Bezeichnung, den Wiederaufbau der Stadt überhaupt erst möglich. Über 60.000 dieser "Powerfrauen" gab es allein in Berlin.

Neun dieser ehemaligen Trümmerfrauen haben als Zeitzeuginnen maßgeblich an der Ausstellung "Immer DA!" - Trümmerfrauen und Aufbauhelfer. Einst &, Heute mitgewirkt.
Für den Berliner Unterwelten e.V. konzipiert und realisiert wurde die Ehrung auf rund 80 Quadratmetern von der Diplompädagogin Adelheid Schardt.
Unterstützt wurde sie dabei von dem Fotojournalisten Gunter Klötzer und der Ausstellungsgestalterin Dorothee Hübner.

Zur 19. "Langen Nacht der Museen" am Samstag, 28. Januar 2006, wird die Ausstellung erstmals der Öffentlichkeit gezeigt.


Berliner Unterwelten e.V.
Gesellschaft zur Dokumentation und Erforschung unterirdischer Bauten
Brunnenstraße 108a, 13355 Berlin, im U-Bhf. Gesundbrunnen
Telefon: (030) 49 91 05 17

Weitere Informationen erhalten Sie unter:
www.berliner-unterwelten.de



Kultur

Beitrag vom 26.01.2006

AVIVA-Redaktion