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AVIVA-BERLIN.de im April 2024 - Beitrag vom 11.08.2005


Grocery Shopping - A history of Daily Needs
Karin Effing

Einkaufen! Eine Geschichte des täglichen Bedarfs. Im Freilichtmuseum Domäne Dahlem sind verschiedene Exponate dieser alltäglichen Handlung zu sehen. Vom sprechenden Kiosk bis zum raren Ostprodukt.




Sind Sie eine durchschnittliche/r deutsche/r BundesbürgerIn? Dann nehmen Sie im Laufe Ihres Lebens voraussichtlich 78.840 Mahlzeiten zu sich - nur die klassischen drei großen am Tag, Snacks nicht mitgerechnet. Und wie kommen Sie zu diesem gewaltigen Berg an Nahrungsmitteln? Ganz einfach, werden Sie sagen, ich kaufe die Sachen in den Geschäften meiner Wahl. Richtig.

Der uns heute so banal erscheinende Akt des Lebensmitteleinkaufs ist ein relativ junges Phänomen. Auf ihrer "Zeitreise" begegnen die BesucherInnen der Ausstellung unterschiedlichsten Handelsformen, dem Siegeszug der Lebensmittelindustrie und dem Wandel der Menschen von SelbstversorgerInnen zu: SelbstbedienerInnen. Vor 200 Jahren lebte noch ein Großteil der Bevölkerung auf dem Land, viele Lebensmittel wurden im Eigenanbau produziert, der Handel diente

© Foto: EHI-Euro-Handelsinstitut, Köln
nur der Ergänzung. Im 19. Jahrhundert setzte die Revolution im "Nahrungserwerb" ein. Die neu entstehende Lebensmittelindustrie revolutionierte mit zahlreichen Innovationen unser Ess- und somit auch Einkaufsverhalten. Nicht mehr reine Agrarprodukte, sondern verarbeitete Industrieprodukte werden gekauft und verkauft. Aber nicht nur die Produkte, sondern auch die Einkaufsorte änderten sich: So wurden die Kolonialwarenläden von kleinen Selbstbedienungsläden abgelöst, Supermärkte und Discounter eroberten den Markt. Für die VerbraucherInnen stand vor zwei Jahrhunderten die Sorge um das tägliche Brot im Vordergrund - heute bezahlen wir unsere Lebensmittel und sind uns der Abhängigkeit von Industrie und Handel selten bewusst.

Auf 450 Quadratmetern mit über 500 Exponaten will "Einkaufen!" den Blick für das Phänomen schärfen. Herzstück der Ausstellung ist das Labyrinth des Handels. Zu erleben sind ein sprechender Kiosk, stumme Verkaufsautomaten, historische Werbung, absurde Erzeugnisse aus den 1960er Jahren, ein "intelligenter" Einkaufswagen mit Bordcomputer, rare Ostprodukte mit der obligatorischen Einkaufstasche, eine Galerie der Einkaufstüten uvm. Man wird ferner von künstlerischen Umsetzungen, von Interviews, verschiedenen Einkaufstypen und Geräuschkulissen begleitet und darf einiges auch "selbst in die Hand nehmen", was besonders für Familien, Kinder und Schulklassen interessant ist. Ein spezielles Kinder-Führungsangebot mit Einkaufsspielen und Erkundungs-Quiz ergänzt das Programm.

Die Ausstellung ist vom Freilichtmuseum Domäne Dahlem konzipiert und gestaltet worden und dort ab dem 18. August 2005 zu besichtigen.



Veranstaltungsort:

Freilichtmuseum Domäne Dahlem
Stiftung Stadtmuseum Berlin
Königin-Luise-Straße 49
14195 Berlin
Tel. 030/6663000

Informationen im Netz:
www.einkaufen-ausstellung.de
www.domaene-dahlem.de
www.stadtmuseum.de



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Beitrag vom 11.08.2005

AVIVA-Redaktion