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AVIVA-BERLIN.de im März 2024 - Beitrag vom 27.04.2006


Wu Ji - Die Reiter der Winde
Tatjana Zilg

Material Arts-Märchen über die tiefsten Sehnsüchte, die den Menschen vorantreiben. Die bildschöne Qingcheng wurde als kleines Mädchen von einer Zauberin vor eine schwere Wahl gestellt.




Reichtum oder wahre Liebe? - Eine komplizierte Entscheidung, vor allem, wenn die Befragte noch ein Kind ist und sehr arm.

Als Qingcheng (Cecilia Cheung) in einem Schlachtfeld die verstreuten Leichen nach etwas Geld oder Nahrung durchsucht, wird sie von einem Jungen in edler Rüstung ertappt. Er schimpft sie aus, bietet ihr dann unter der Bedingung, dass sie ihm als Sklavin dienen wird, etwas zu essen an. Sie geht nur zum Schein darauf ein, stößt ihn im günstigsten Moment weg, schnappt den Proviant und rennt davon.

Aber sie ist nicht so robust, wie es zunächst aussieht. Das Essen fällt ihr in das tiefe Wasser eines Sees und sie bricht verzweifelt in Tränen aus. Da erscheint ihr eine Zauberin, die ihr mitteilt, dass die Mutter gestorben ist. Zum Trost bietet sie ihr einen machtvollen Handel an: Wenn sie auf die wahre Liebe und das echte Glück lebenslang verzichtet, wird sie eine wunderhübsche, begehrte Prinzessin werden. Ohne lange zu überlegen, willigt das verängstigte Kind ein.

Die Fantasy-Welt des Filmes ist von großen Klassenunterschieden geprägt.
Die männlichen Gegenspieler zu Qingcheng sind der General Guangming (Hiroyuki Sanada) und der Sklave Kunlun (Jang Don-Kun). Um eine Schlacht erfolgreich zu gewinnen, setzte der General eine riesige Menge kurz zuvor gekaufter Sklaven ein, um sie als lebende Barrikade gegen die vorstürmenden Barbaren zu verwenden. Kunlun hat aufgrund seiner Fähigkeit, in Windeseile zu rennen, als Einziger überlebt.

Die Beiden begegnen Qingcheng, als der General den Auftrag erhält, in die Kaiserstadt zu eilen, um den König zu retten. Qingcheng ist indessen die Königin, aber die Ehe ist lieblos und der König ist gerade dabei, seine Frau den Feinden zu opfern.
Da Kunlun und Guangming die Kleidung getauscht haben, damit der Sklave anstelle seines verwundeten Herren handeln kann, kommt es zu einigen Verwicklungen. Kunlun wird mit seiner wahren Identität konfrontiert, denn er ist einer der wenigen Nachkommen des magisch-begabten Volkes aus dem Schneeland.

Ein Anti-Protagonist kommt mit der Person des Fürst des Nordens Wuhuan (Nicholas Tse), ins Spiel, der Qingcheng mit allen Mitteln für sich gewinnen will.

Mit "Bawang Bieji" (Lebewohl, meine Konkubine) gewann der Regisseur Chen Kaige 1993 als erster Chinese die Goldene Palme des Filmfestivals in Cannes. Der Film wurde von der Kritik gefeiert, für den Oscar nominiert und erwies sich weltweit als Kassenerfolg. Seine Folgewerke waren unter anderen "Feng yue" (Verführerischer Mond, 1996), "Jin ke zu qin wang" (Der Kaiser und sein Attentäter, 1999) und "He ni zai yi qi" (Xiaos Weg, 2002).

AVIVA-Tipp: Ein Fantasy-Epos auf asiatische Art und Weise, der in Welten voller farbenprächtiger Kostüme, wilder Natur und riesiger Paläste entführt. Zugleich eine Fabelparabel auf die menschlichen Abgründe von Habgier, blindem Besitzergreifen, Neid und dem mühevollen Weg zu Vertrauen und Erkennen wahrer Werte.


Wu Ji - Die Reiter der Winde
Hongkong/China/USA 2005
Regie: Chen Kaige
Drehbuch: Chen Kaige
DarstellerInnen: Jang Dong-Kun, Hiroyuki Sanada, Cecilia Cheung, Nicholas Tse, Ye Liu, Hong Chen, Cheng Qian
Verleih: Warner Bros
Kinostart: 27.04.2006

Der Film im Web:
www.wuji-film.de



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Beitrag vom 27.04.2006

AVIVA-Redaktion