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Beitrag vom 21.01.2021
Belarus! Das weibliche Gesicht der Revolution. Save the date: February 7th, 2021, International Solidarity Day with Belarus. Internationaler Tag der Solidarität mit Belarus am 7. Februar 2021
Helga Egetenmeier
Mit Originaltexten und Gedichten von dreiundzwanzig Autorinnen (Wissenschaftlerinnen, Künstlerinnen, Journalistinnen und Schriftstellerinnen) gibt die "Flugschrift" der edition.foto_TAPETA einen Einblick in die Kämpfe um die Demokratie in Belarus aus der Sicht der Frauen. Ergänzt wird der Reader durch ausgewählte Internetbeiträge von der Plattform "Stimmen aus Belarus", und einer Chronik der Ereignisse zwischen dem 6. Mai und dem 26. Oktober 2020.
Mit Maria Kolesnikowa, Veronika Zepkalo und Swetlana Tichanowskaja stehen in Belarus drei Frauen an der Spitze einer aktiven Zivilgesellschaft, die den Kampf gegen die langjährige Willkürherrschaft im Land aufgenommen hat. Eine davon, Swetlana Tichanowskaja, trat am 9. August 2020 als Präsidentschaftskandidatin an. Sie kämpft gegen das gefälschte Wahlergebnis, durch das sich der autoritär regierende Langzeit-Präsident Lukaschenko weiterhin an der Macht hält. Für den Mut, für ihre und die Freiheit aller Belaruss*innen aufzustehen, nahm Swetlana Tichanowskaja am 16. Dezember 2020 stellvertretend für die demokratische Opposition den Sacharow-Preis des Europäischen Parlaments entgegen.
Sie lädt für den 7. Februar 2021 zur Teilnahme am Internationalen Tag der Solidarität mit Belarus ein und kündigt auf ihrer Webseitefür den 6. Februar eine Online-Solidaritätskonferenz an.
Die weibliche Opposition und die Wahlen im August 2020
Swetlana Tichanowskaja wurde im Juli als Präsidentschaftskandidatin zugelassen, nachdem dies ihrem Ehemann Sergej Tichanowski und zwei weiteren populären männlichen Kandidaten, Viktor Babariko und Valeri Zepkalo, von der zentralen Wahlkommission verweigert wurde. Für diese zwei traten Maria Kolesnikowa, die sich, wie die Politikwissenschaftlerin Olga Dryndova schreibt, als Weltbürgerin und Feministin versteht, und Veronika Zepkalo, Managerin bei Microsoft und Mutter, an. Am 17. Juli verkündeten die drei Frauen öffentlich ihre Zusammenarbeit gegen das Regime und nahmen als gemeinsame Forderung in ihr Wahlprogramm die Freilassung politischer Gefangener und die Initiierung neuer und freier Wahlen auf.
Die drei Frauen beschreibt Olga Dryndova in ihrem Beitrag "Corona, Selbstorganisation und Politisierung" als Vertreterinnen einer "Kombination von traditionellen und feministischen Werten". Dadurch erreichten sie unterschiedliche Bevölkerungskreise und gewannen breite Popularität. Neben Kundgebungen in dreizehn Städten innerhalb von drei Wochen gelang ihnen am 30. Juli 2020 in der Hauptstadt Minsk die bisher größte Wahlkundgebung in der belarussischen Geschichte, wo sie von sechzig- bis siebzigtausend Teilnehmenden gefeiert wurden.
Neben den widersprüchlichen Wahlergebnissen ist auch diese große Beliebtheit ein Grund dafür, dass seit dem Wahltag, dem 9. August 2020, Demonstrationen und Massenproteste stattfinden, gegen die Lukaschenko mit Gewalt und willkürlichen Verhaftungen vorgehen lässt. Neben den Demonstrierenden wurden seit der manipulierten Präsident*innenwahl auch mehr als 470 Journalist*innen zeitweise in Haft genommen, wie der Deutsche Journalisten-Verband in seiner Pressemitteilung vom 19.01.2021, "Schluss mit Verfolgung von Journalisten in Belarus" kritisiert. Bei den Stimmauszählungen beharren die pro-staatlichen Stellen weiterhin auf 79,9 Prozent für Lukaschenko, wogegen einige belarussische Wahlkommissionen und internationale Befragungen Tichanowskaja klar mit 79,7 Prozent vorn sehen. Die Opposition unterstützend, erklärten die Mitgliedstaaten der EU, das Wahlergebnis zugunsten von Lukaschenko nicht anzuerkennen.
Der Kampf der Zivilgesellschaft um einen neuen Gesellschaftsvertrag
Die in der Flugschrift versammelten Analysen und Essays beschreiben eine kraftvolle Zivilgesellschaft, die um die Einführung der Demokratie kämpft. Gleich der erste Text, "Die Kraft des Unwissens", der Übersetzerin und Kulturmanagerin Iryna Herasimovich verweist auf die Suche nach dem Weg in einen neuen Gesellschaftsvertrag. Pointiert schreibt sie über die unbekannten Wege in die Zukunft, die wichtig sind, um nicht "auf dem gefährlichen Feld der einfachen und eindeutigen Antworten, die auch Lukaschenko seinerzeit der Gesellschaft angeboten hatte", zu landen. Sie kommt zur Erkenntnis, dass die Menschen in Belarus etwas Wichtiges gewagt haben, "eine Bewegung, ohne genau zu wissen, wohin sie führt", für die jedoch Gewalt und Lügen als politisches Mittel nicht in Frage kommen.
Daran anschließend stellen mehrere Beiträge die Frage, weshalb es gerade jetzt zu einem Bruch mit dem alten Gesellschaftsvertrag kommt. Lukaschenko, seit 1994 im Amt, setzte seinen Regierungsstil zwar autoritär und rigoros durch, sorgte aber zugleich für einen "relativ stabilen Wohlstand und für Sicherheit", erklärt Olga Dryndova. Doch bereits die letzten Jahre wuchs die Unzufriedenheit in weiten Teilen der Bevölkerung, da sich die wirtschaftliche Situation für die Einzelnen verschlechterte. Die Corona-Pandemie sieht die Politikwissenschaftlerin als aktuellen Auslöser, gerade jetzt einen neuen Gesellschaftsvertrag einzufordern. Denn dem arroganten Umgang des Präsidenten und seiner Staatsbeamt*innen mit den Auswirkungen des Covid-19-Virus stehen die gemeinschaftsbildenden Erfahrung von Selbstorganisation und Solidarität der Mehrheit der Bevölkerung gegenüber. Das brachte die Menschen unter dem Motto "Jede*r außer einem" zusammen, so Dryndova.
Auch die Philosophin Tatiana Shchyttsova beschreibt in ihrem Artikel "Der traumatische Weg zum Neubeginn" das Ende des alten und die Entstehung eines neuen Gesellschaftsvertrag. Dieser sei von einem neuen "Wir"-Gefühl getragen, der generationenübergreifend wirke und sowohl nationale, wie auch solidarische Vorstellungen vereine. Die Journalistin Simone Brunner führt in "Mit Cyber-Partisanen gegen Lukaschenko" aus, wie der bedeutende belarussische IT-Sektor für einen neuen, der Demokratie verpflichteten, Gesellschaftsvertrag eintritt. Und das Gefühl, über alternative Online-Medien an reale Informationen zu gelangen, habe den Menschen Mut gegeben für politische Aktivitäten.
Diskussionen um Identitäten - Gibt es "Das weibliche Gesicht der Revolution"?
Auch wenn in allen Beiträgen und Essays "Das weibliche Gesicht der Revolution" der Blick auf das Geschlechterverhältnis ganz selbstverständlich thematisiert wird, nehmen nur drei Artikel die Stellung der Frauen explizit in den Fokus. So schreibt Marina Scharlaj in "Belarus als Frau und die Frauen von Belarus. Ein Selbstbild der Nation" über die Veränderung der Wahrnehmung und Darstellung von Frauen im öffentlichen Raum. Nach der Wahl stellten sich weiß gekleidete Frauen aus allen Schichten der Bevölkerung mit Blumen in den Händen auf den Straßen gegen die schwarz-vermummte Spezialeinheit der Polizei. Erstmals wurde eine große Anzahl von Frauen als politisch Handelnde wahrgenommen und zu Symbolfiguren des Widerstands. Ihre Gesichter wurden auf Plakaten, Flugblättern, T-Shirts und in den sozialen Netzwerken abgebildet. Zu den Farben des Protests, abgebildet auch auf den Werken belarussischer Künstlerinnen, darunter von Anna Redko wurden Weiß und Rot, ein Bezug auf die seit 1995 existierende weiß-rot-weiße Flagge der belarussischen Opposition.
Dass in Belarus keine feministische Revolution stattfindet, sondern weiterhin ein "heteropatriarchales Frauenbild" dominiert, beleuchtet Irina Solomatina, Leiterin der Organisation "Working Woman", in ihrem Artikel "Die Revolution hat kein feministisches Gesicht". Angelehnt an die Thesen der Genderwissenschaftlerin Anne McClintock warnt sie vor der Angleichung der Struktur des Nationalstaates an die der Familie, denn das sei "das zuverlässigste Mittel, um heteropatriarchale Werte zu verbreiten, die der Frau vorschreiben, für den Mann zu leben." In ihrer detailreichen Analyse zeigt sie, dass Frauen in Belarus zwar gebildeter seien als Männer, aber auch stark auf ihre Mutterrolle festgelegt sind. Das war - was auch bei Swetlana Tichanowskaja und Veronika Zepalko zu sehen, die auch ihre Rolle als Mutter und Ehefrau auf ihren Wahlkundgebungen betonten. Solidarität und der Zugang zu Wissen wären für Irina Solomatina der Schlüssel dazu, dass Frauen eine Gender-Agenda entwickeln, um sich "mit Gewalt jeglicher Herkunft" auseinander zu setzen.
Wer kenne schon die Belarussinnen, fragt Diana Siebert in ihrem Beitrag "Keine Lust mehr, Gattinnen von Partisanen zu sein". Die nationale Identität von Belarus sei wenig ausgeprägt, die Menschen hätten sich innerhalb der patriarchal geprägten russischen Identität gesehen. Frauen wurden dadurch als Protestierende so wenig ernst genommen, dass sie zunächst weder ins Gefängnis kamen, noch verprügelt wurden. Sie fragt sich, wie es dazu kommen konnte, dass nun drei Frauen an der Spitze der belarussischen Gesellschaft stehen. Die Antwort sieht sie auch im Fehlen eines belarussischen Nationalismus und in dem frauenfeindlichen "Alt-Langzeitpräsidenten Lukaschenko". Indem die drei Frauen in der Zivilgesellschaft für Gleichberechtigung und Demokratie stehen, verkörpern sie auch die Erneuerung in der Politik.
Politische Gedichte - Unterstützung und Ausdruck der Protestbewegung
Für den Einstieg in die Flugschrift wählten die Herausgeberinnen das vierseitige Gedicht "My European Poem" der Dichterin Julia Cimafiejeva.. Sie wendet sich darin an die Staaten der EU und bittet um Unterstützung für Belarus. Es folgen weitere sechs Gedichte von Autorinnen, die sich als Teil der Protestbewegung verstehen. Darunter zwei von Julia Cimafiejeva, sowie je ein Gedicht der Lyrikerin Volha Hronskaya und der Dichterinnen Hanna Komar, Vera Burlak und Volha Hapeyeva. Sie alle vermitteln in lyrischer Sprache, wie untrennbar in der belarussischen Kultur und Protestbewegung Politik mit Privatem verbunden ist.
Das unten zitierte Gedicht von Volha Hronskaya entstand am 11. September, gut einen Monat nach dem offiziellen Wahltag. Kurz zuvor, am 7. September, wurde Maria Kolesnikowa in Minsk von Unbekannten entführt. Am 8. September wurden 120 Teilnehmer*innen einer Kundgebung zur Unterstützung von Gefangenen festgenommen. Am gleichen Tag sollte Maria Kolesnikowa von belarussischen Sicherheitskräften in die Ukraine verschleppt werden, sie zerriss jedoch ihren Pass und verhinderte damit ihren Grenzübertritt. Am 9. September gab es eine Kundgebung zu ihrer Unterstützung. Und am 11. September bat die Literaturnobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch, die als letztes Mitglied des Präsidiums des Koordinierungsrates in Belarus noch frei im Land war, die Vereinten Nationen darum, eine Überwachungsmission nach Belarus zu entsenden.
"Wir haben jetzt seit einem Monat jeden Tag: Wahltag.
Wir wählen zwischen Angst und Gewissen, Angst und Scham, Angst und Würde...
Die Liste lässt sich fortsetzen. Rausgehen oder nicht. Etwas sagen oder nicht.
Unterschreiben oder nicht.
Sein oder nicht sein.
Philologen wissen, das Hauptwort in dieser Phrase ist ´oder´.
Wir haben die Wahl.
Jeder für sich, jeden Tag.
Ohne Stimmzettel und ohne Wahlbeobachter."
Hoffnung auf Unterstützung des Demokratisierungsprozesses
Mit vier Artikeln, die die Möglichkeiten einer demokratischen Zukunft diskutieren und dabei Russland, die EU und Deutschland in den Blick nehmen, rundet der Band seine breitgefächerte Analyse der demokratischen Revolution in Belarus ab. Julia Smirnova betrachtet in "Ein Spiegel für Russland" das zwiespältige Verhältnis der beiden Länder und die Hoffnungen der russischen Jugend auf die belarussische Opposition, da sie "sich nicht mehr mit dem Sowjetmuff abfinden wollen".
Die Kulturwissenschaftlerin Maria Davydchyk setzt sich in "EU und Belarus - Nebenan in Europa" dafür ein, "die Ereignisse in Belarus als innereuropäische Angelegenheit [zu] sehen." Sie plädiert dafür, dass die EU sich weniger "auf die Regierungsebene und auf ihre Handlungsinteressen fokussiert", sondern die Zivilgesellschaft bei ihrer demokratischen Revolution unterstützen solle. Daran knüpft Hanna Stähle mit ihrem Artikel "Warum Europa eine umfassende Belarus-Strategie braucht" an. Sie kritisiert die jahrelange Tolerierung des autoritären Regimes durch die EU, sieht aber auch die positiven Auswirkungen von EU-Programmen, die seit einigen Jahren erfolgreich die Zivilgesellschaft fördern. Die EU solle jetzt ihre Stärke und ihren Einfluss nutzen und die Menschen in Belarus beim Übergang in eine Demokratie unterstützen.
"Und Deutschland? Sind die Frauen in Belarus nicht cool genug?" fragt Elke Schmitter mit der Überschrift ihres Artikels, der die Flugschrift abschließt. Für sie steht fest, dass die demokratische Revolution generationenübergreifend von Frauen aus jeder Bildungsschicht getragen wird. Es fehlt ihr jedoch die "lautstarke Unterstützung feministischer Akademikerinnen" aus dem Westen, die sie bei den russischen Pussy-Riot-Aktionistinnen gesehen hat. Deshalb befürchtet sie, dass der westliche Feminismus schon zu sehr im Establishment angekommen ist, um Frauen, die keine "krasse Performance" anbieten, bei ihrem Kampf um Freiheit zu unterstützen. Sie fordert Solidarität und feministischen Beistand von den Frauen in Deutschland und dem demokratischen Westen ein.
AVIVA-Tipp: Die belarussische Gesellschaft steht zwischen patriarchaler Diktatur und einer Demokratie, die vor allem von mutigen Frauen eingefordert wird. Mit ihrer Vielfalt an Texten belegen die Autorinnen der Flugschrift, dass internationale Solidarität von Feminist*innen und Demokratien nötig ist, um die Menschen im Kampf um eine demokratische Gesellschaft zu unterstützen. Gleichzeitig sind sie ein Appell an die demokratische Welt, die Bewohner*innen von Belarus nicht an eine Diktatur zu verlieren.
Die Autorinnen: Yaraslava Ananka, Tania Arcimovich, Simone Brunner, Vera Burlak, Julia Cimafiejeva, Maria Davydchyk, Olga Dryndova, Volha Hapeyeva, Iryna Herasimovich, Volha Hronskaya, Gun-Britt Kohler, Hanna Komar, Marina Naprushkina, Iryna Ramanava, Maryna Rakhlei, Marina Scharlaj, Elke Schmitter, Tatiana Shchyttsova, Diana Siebert, Julia Smirnova, Irina Solomatina, Hanna Stähle
Zu den Herausgeber*innen:
Andreas Rostek, Autor und Journalist, Verleger der Berliner edition.fotoTapeta, den er 2007 gemeinsam mit seiner Frau Dagmar Engel gründete.
Nina Weller ist promovierte Literaturwissenschaftlerin und arbeitet an der Europa-Universität in Frankfurt/Oder zu belarussischen, russischen und ukrainischen Kulturen.
Thomas Weiler schloss ein Übersetzerstudium in Leipzig, Berlin und Sankt-Petersburg ab und arbeitet seither in unterschiedlichen Bereichen als Übersetzerin aus dem Russischen, Polnischen und Belarussischen.
Tina Wünschmann studierte Slawistik in Dresden, Krakau und Minsk, arbeitet für Jugend- und Kulturaustauschprogramme in Mittel- und Osteuropa und ist Übersetzerin für Weißrussisch, Polnisch und Russisch.
Andreas Rostek, Thomas Weiler, Nina Weller, Tina Wünschmann (Hrsg.)
Belarus! Das weibliche Gesicht der Revolution
edition.fotoTapeta_Flugschrift, erschienen: November 2020
Taschenbuch, Broschur, 272 Seiten
ISBN-13: 978-3-940524-99-7
15,-- Euro
www.edition-fototapeta.eu
Weitere Infos unter:
Twitter-Account von Swetlana Tichanowskaja, dort weist sie auf den Tag der Solidarität mit Belarus am 7. Februar 2021 hin: www.twitter.com
Informationen zu dem Tag der Solidarität mit Belarus am 7. Februar 2021 auf: StandWithBelarus
Auf der Facebook-Seite "Pray for Belarus" werden regelmäßig aktuelle Informationen zu den Protesten veröffentlicht: www.facebook.com
Auf der Facebook-Seite der "Stimmen aus Belarus" sind Texte veröffentlicht, die teilweise in die Flugschrift aufgenommen wurden, sowie regelmäßig aktuelle Informationen: www.facebook.com/Belarusstimmen
Der Deutsche Journalisten-Verband fordert das Ende der systematischen Verfolgung kritischer Journalist*innen in Belarus. In ihrer Pressemitteilung vom 19.01.2021 verlangt er die sofortige Freilassung der Gründerin des belarussischen Presseclubs Yulia Slutskaya, die am 22. Dezember 2020 in Minsk verhaftet wurde. www.djv.de
Pressemitteilung des Auswärtigen Amtes zur Verleihung des "Sacharow-Preis für geistige Freiheit" des Europäischen Parlaments an die demokratische Opposition in Belarus, stellvertretend übergeben an Swetlana Tichanowskaja. www.auswaertiges-amt.de
Ein Gespräch über Belarus und das Buch, initiiert und aufgezeichnet vom Maxim Gorki-Theater in Berlin am 6. Dezember 2020, mit Tina Wünschmann, Yaraslava Ananka, Marina Naprushkina und Julia Cimafiejeva. www.gorki.de
Videokanal der Heinrich-Böll-Stiftung mit der Online-Buchvorstellung und einem Gespräch von Robert Sperfeld mit den Autorinnen Olga Shparaga, Iryna Herasimovich und Julia Cimafiejeva, sowie mit Viola von Cramon, Mitglied des Europäischen Parlaments und dem Mitherausgeber Thomas Weiler. www.youtube.com
www.filia.org.uk
Interview "Women and Feminism in Belarus: The Truth behind the "Flower Power" (englisch), geführt von Luba Fein im September 2020 mit Irina Solomatina für "FiLiA", einer Women-led Volunteer Organisation, die sich als Teil des Women´s Liberation Movement versteht, ihr Sitz ist im Women´s Resource Centre in London.
"Razam" ist der belarussische Name für eine Webseite und einen Verein, der am 9. August 2020, dem Tag der Präsidentschaftswahl in Belarus in Deutschland gegründet wurde und übersetzt "gemeinsam" heißt. Der Verein will die Menschen "bei ihrem Streben nach freien Wahlen und einem Ende der staatlichen Gewalt" unterstützen und versteht sich als "erste Interessenvertretung von und für in Deutschland lebende Belaruss*innen". www.razam.de
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