Aline De Lima - Acai - Aviva - Berlin Online Magazin und Informationsportal für Frauen aviva-berlin.de Music



AVIVA-BERLIN.de im April 2024 - Beitrag vom 11.07.2008


Aline De Lima - Acai
Silvy Pommerenke

Das Zauberwort heißt BPM. Dies steht nicht etwa für Beats per minutes sondern für Brazilian Popular Music. Was einst mit Astrud Gilberto eingeläutet wurde, ist mittlerweile vom...




...europäischen Musikmarkt nicht mehr wegzudenken.

Südamerikanisches Lebensgefühl, das von einer Leichtigkeit und gleichzeitigen Melancholie gekennzeichnet ist, wird durch vielerlei MusikerInnen auch in unseren kälteren Regionen vertrieben und sorgt dadurch für beschwingte Stunden. Wahlweise im Park beim Grillen, im Club beim Tanzen oder in der Bar beim Cocktail schlürfen.

De Lima ist eine dieser Samba- und Bossa-Nova-Musikerinnen, die zeitlos schöne Musik machen und dabei nichts an Individualität einbüßen. Auf dem aktuellen Album "Açai" gibt es neben zehn portugiesischen Songs auch einen auf Französisch ("Marin-Pêcheur") und zudem einen auf Schwedisch ("Som Om Ingenting Har Hänt"), was auf den ersten Blick ein wenig erstaunt. Die Antwort auf dieses Phänomen ist jedoch schnell gegeben, denn De Lima hat – bevor sie ihre Zelte in Paris aufschlug – zwei Jahre lang in Stockholm gelebt. Dabei hat sie in den letzten zehn Jahren nichts von ihrem brasilianischen Verve verloren, denn sie vergisst ihre Wurzeln nicht. Dies verrät allein schon der Ablumtitel "Açaí", der für eine Palmenart des unteren Amazonas steht. De Lima bleibt ihrer Heimat verbunden, und lässt sich nach wie vor davon inspirieren: "Ich, Aline, eine Frucht aus Maranhão, werde immer Aline bleiben, verwurzelt in der roten und ockerfarbenen Erde dieses feurigen Landes, auch wenn [...] meine Stimme über das Internet erklingt, am Telefon oder auf Tour ...".

Geboren 1978 in Maranhão, einem Bundesstaat im Nordosten von Brasilien, wuchs Aline De Lima bei ihren Eltern – einem Bankangestellten und einer Lehrerin – auf, und begann erst eine Ausbildung als Webdesignerin, bevor sie sich ganz der Musik verschrieb. 2006 debutierte sie mit dem Album "Arrebol" auf dem französischen Label Naïve und stellte danach den Kontakt zum japanischen Produzenten und Trompeter Jun Miyake her, der mit ihr die aktuelle zweite CD produzierte und unter anderem mit Pina Bausch zusammen arbeitete. Die meisten der Songtexte und Kompositionen stammen aus der Feder der Musikerin. Tatkräftige Unterstützung holte sie sich beim Song "Som Om Ingenting Har Hänt" vom schwedischen Sänger und Komponisten Johan Christher Schütz, der in Zusammenarbeit mit ihm entstanden ist. Außerdem konnte sie Alfredo Ricardo do Nascimento und Gilberto Gil für sich gewinnen, so wie sie bei "Ladeira Da Preguiça" auf den bekannten Literaten Fernando Pessoa zurückgriff und einen Vers aus dem Gedicht "Horizontes" integrierte.

Aline De Lima im Netz: auf MySpace

Weiterhören: Sara Tavares und Bê

AVIVA-Tipp: Sommerfrische, beschwingte und manchmal ein wenig melancholische Töne verbreitet Aline De Lima durch brasilianische Rhythmen, urbanes Lebensgefühl (entlang an kilometerlangen einsamen Sandstränden) und vor allem einer wunderbar lässigen Stimme, die unmittelbar an Astrud Gilberto erinnert. Wohlfühlfaktor garantiert!

Aline De Lima
Açaí

Label: Naïve / Indigo, VÖ: Juli 2008


Music

Beitrag vom 11.07.2008

Silvy Pommerenke