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Beitrag vom 14.09.2011
Oh Land - Oh Land
Lisa Erdmann
Von der "Königlich Dänischen Ballettschule" auf die Electro-Pop-Bühnen der Welt. Nanna Øland Fabricius hat aus ihrer Not eine Tugend gemacht, die sich eindeutig hören lassen kann. Bereits ...
..."Sun Of A Gun", die erste Singleauskopplung ihres selbstbetitelten Longplayers, avancierte zum Ohrwurm und auch die restlichen Songs des Debütalbums haben erhöhtes Suchtpotential.
Spätestens seit Aronofskys "Black Swan" kennt frau die Schattenseiten einer Ballettkarriere. Auch für Nanna Øland Fabricius endete der Traum von der Prima Ballerina im Alter von 19 Jahren - jedoch nicht, weil eine Rolle sie so sehr einnahm, dass sie daran zerbrach, sondern aufgrund einer schweren Rückenverletzung.
Nachdem die aus Kopenhagen stammende Tochter einer Opernsängerin und eines klassischen Komponisten den ersten Schock überwunden hatte, orientierte sie sich neu und entdeckte ihr musikalisches Talent. Sie zog nach New York - wo sie schnell zu den "most stylish New Yorkers" zählte - und begann, eigene Songs zu schreiben und zu komponieren. In 2008 präsentierte sie ihre ersten Werke auf dem Debütalbum "Fauna". Diese waren so gut, dass der Musiker und Produzent Pharell Williams auf die mittlerweile 26-Jährige aufmerksam wurde.
Auf ihrem selbstbetitelten zweiten Album "Oh Land" kann sich frau nun erneut selbst von dem Talent der Elektro-Pop-Prinzessin überzeugen und wird staunen, denn nicht nur die erste Single "Sun Of A Gun" hat dank Synthie-Beats und 4/4-Takt erhöhtes Hit- und Ohrwurmpotential, auch die anderen 10 Titel klingen äußerst vielversprechend.
Da scheppert und stampft es bei "Voodoo", wird mit "Human" und "White Nights" sogar äußerst tanzbar und trifft bei "Wolf and I", "Perfection" und "Helicopter" einen leicht mystischen Einschlag, ohne jemals das Synthie-Pop-Feld zu verlassen.
Vor allem der autobiografische Track "Break The Chain" beweist, dass hinter dem filigranen Chartgewand mehr steckt, als bloß gute Arrangements. "He said Sorry, but you`re never gonna dance again / But my feet just keep me movin" beschreibt den schrecklichen Moment der Diagnose, welche Sängerin Nanna bis heute nur schwer verarbeiten konnte. "Oh Land" präsentiert ihren Hörerinnen eben ein Popalbum mit Tiefgang.
Oh Land im Netz: www.ohlandmusic.com
AVIVA-Tipp: Zwischen Sängerinnen wie Lykke Li, Björk und La Roux findet Oh Land getrost ihren Platz und geht überzeugend ihren eigenen Weg. Der gleichnamige Longplayer ist genau das richtige für graue Stunden und verleiht jedem noch so fahlen Tag eine gehörige Portion Farbe.
Oh Land
Oh Land
Label: Sony Music, VÖ: August 2011
Weiterhören auf AVIVA-Berlin:
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