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AVIVA-BERLIN.de im April 2024 - Beitrag vom 01.03.2007


Maria Taylor – Lynn Teeter Flower
Tatjana Zilg

Mit einer College-Freundin entdeckte sie die Welt der Musik, gemeinsam erspielten sie sich als Azure Ray die Herzen vieler Musikfans. Auch solo besticht sie mit ihrer anmutig samtenen Stimme...




... und leicht dahinschwebenden Melodien, oft mit Akustik-Essenzen, hin und wieder mit Electro-Funkeln, nuancenreich und anspruchsvoll.

Ein klein wenig Melancholie schwingt auch mit in den teils balladesken Rhythmen und den erspürten Folk- und Nu Country Einflüssen. Da erstaunt es nicht, dass Maria Taylor zu ihrem musikalischen Freundeskreis Oberst Conor zählt, dem Mastermind der Bright Eyes. Das Bandprojekt, das sich seit Ende der 90 er mit emotional-tiefsinnigen Songs zu einer der wichtigsten Bands in der akustik-rock-orientierten Sektion der Indie-Szene entwickelte. Auf den Tourneen von den Bright Eyes nahm Maria Taylor oft den Platz am Schlagzeug ein. Oberst Conor ist neben dem Produzenten Mike Mogis das einzige feste Mitglied seiner Band und bevorzugt es, mit wechselnden MusikerInnen, die oft mit eigenen Projekten beim gemeinsamen Label Saddle Creek angesiedelt sind, zusammenzuarbeiten.

Maria Taylor´s Vorliebe zum Schlagzeugspielen verleiht ihrem zweiten Solo-Album "Lynn Teeter Flower" eine ganz besondere Energie. Da liegt die Vermutung nahe, dass sie bei ihren sanften, melodiösen Soundtexturen am liebsten nur die Gitarre in der Hand hält. Aber sie beherrscht nicht nur diese perfekt, sondern experimentiert gerne auch mit Drum-Beats, was sich sehr positiv auf die Rhythmik der Songs auswirkt. Im Studio setzten dann Jim Eno und Zac Young ihre Ideen am Schlagzeug um - bis auf "Smile And Wave", wo sie die Sticks selbst in den Händen hält. Die Akustik-Gitarre spielt sie auf fast allen Tracks, bei einigen auch die E-Gitarre, auf "Irish Goodbye" die Orgel und für "No Stars" das Piano.
Die Tracks fügen sich sehr harmonisch ineinander und sind dabei ausgesprochen facettenreich. Dazu hat sicherlich auch beigetragen, dass sie nicht in einer einzigen Studio-Phase aufgenommen wurden, sondern zwischen den Tourneen zu ihrem Solo-Debut "11:11" (2005) entstanden sind. Mit Musiker-KollegInnen fand sie sich zu Sessions und Studioaufnahmen in Austin, Athens und Memphis zusammen.

Die rein akustische angelegte Ballade "Clean Getaway" erklingt in einem melancholisch-bitterzarten Flair und gibt der nuancenreichen Stimme von Maria Taylor besonders viel Raum zur Entfaltung. In schnellerem Tempo, verspielt und mit einprägsamen Beat zeigen sich Tracks wie "A Good Start", "Irish Goodbye", "Replay" und "No Stars", besonders reizvoll durch das Wechselspiel zwischen Akustik- und E-Gitarre.
Viel Groove steckt in dem electro-angelegten "My Own Fault". Zu der reduzierten Rhythmik einer Drummachine, ergänzt mit E-Gitarren-Splittern, erhebt sich MariaTaylor´s Stimme in einem weiten Spektrum zwischen rauchigen und hellen, glasklaren Varianten. Gemeinsam mit Oberst Conor von den Bright Eyes schrieb und sang sie "The Ballad Of Sean Foley", ein sanft-melancholischer Song, der temperamentvoll und sommerfrisch daherkommt.

AVIVA-Tipp: Songs, die sanft einhüllen wie ein lauer Sommerwind und dabei ein glückliches Lächeln auf die Gesichter zaubern können, gleichzeitig traurig schön die Seele berühren, zum Tagträumen und Vor-Sich-Hinsinnen verführen.

Maria Taylor
Lynn Teeter Flower

Label: Saddle Creek, VÖ: März 2007
EAN: 0648401510225
18,99 Euro90008115&artiId=6458368" target="_blank">bestellen .



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Beitrag vom 01.03.2007

AVIVA-Redaktion