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AVIVA-BERLIN.de im April 2024 - Beitrag vom 01.05.2009


Gianna Nannini - Giannadream - Solo I Sogni Solo Veri
Silvy Pommerenke

Die italienische Rockröhre hat bereits in der Vergangenheit bewiesen, dass sie extrem wandelbar ist. Auf ihrem 22. Album bietet sie nun eine Bandbreite, die von Rock über Hip Hop bis hin zu ...




... Kuschelpop reicht.

Dennoch ist es ein typisches Nannini-Album geworden, das ihre markante Stimme in den Vordergrund stellt, mit fetten Rockgitarren überzeugt und manches Mal wunderschöne Balladen beinhaltet. Ihre 52 Jahre wischt die Italienerin locker weg, sowohl was ihr stylisches Outfit als auch ihre lebendige und kraftvolle Musik betrifft. Junggeblieben ist sie, sieht immer noch sexy aus, wie in ihrem coolen Video-Clip zu "Attimo" unschwer zu erkennen ist. Und dass sie immer wieder einen Hang zu wunderschönen Balladen hat, zeigt sie mit "Ologramma", auf der Giannas Reibeisenstimme noch mehr zur Geltung kommt, als bei ihren klassischen Rocksongs. Ganz großes Ohren- und Gefühlskino!

"Maledetto Ciao" wartet erneut mit Streichern und riesigem – afrikanischen - Chor auf, der dadurch zu einer wahren Hymne wird. Dies wäre ein idealer Song für Fußballstadien oder Boxarenen. Bei dem traumhaften "Siamo Nella Merda" greift sie zurück auf siebziger Jahre Funkeinlagen und gemeinsam mit dem Rapper Fabri Fibra gelingt ihr ein Ausnahmesong auf diesem Album, der gegen Ende hin sogar Hip-Hop-Elemente aufweist. Ein durchkonzipierter Song, der etwas sperrig ist, aber dank der Funkeinlagen immer wieder diese Sperre aufbricht. Nur die Micky-Mouse-Stimmverzerrung auf "Bambolina" hätte sie sich schenken können. Die steht weder einem Twenty-Something, noch einer Fünfzigerin.

Preise und Auszeichnungen gehören für die Italienerin seit mehr als dreißig Jahren zu ihrem musikalischen Leben dazu. Für "Grazie", das 2007 erschien, erhielt sie fünffach Platin, und auch für das Best-of-Album "Giannabest", das im Mai 2008 erschien, erhielt die gebürtige Frau aus Siena in Italien ebenfalls mehrfaches Platin und stand damit in ihrer Heimat auf den obersten Plätzen der Verkaufszahlen. Ihre fulminante Karriere begann sie 1976 als Zwanzigjährige mit ihrem Debutalbum "Gianna Nannini", und ihren Durchbruch schaffte die Italienerin dann zwei Jahre später mit "California", dessen Plattencover die amerikanische Freiheitsstatue statt mit einer Fackel mit einem Vibrator zierte. Seitdem hat sie über zwanzig Alben aufgenommen, Filmmusik geschrieben, einen Song zur Fußballweltmeisterschaft in Italien komponiert, Lyrik vertont und vieles mehr.

Gianna Nannini im Netz: www.giannanannini.com und auf MySpace

Weiterhören: Laura Pausini und Carmen Consoli

AVIVA-Tipp: Wo Gianna drauf steht, ist selbstverständlich auch Gianna drin. Die Italienerin bleibt im Großen und Ganzen ihrer Rocklinie treu, und Überraschungen, wie es beispielsweise auf dem traumhaften akustischen Album "Perle" gegeben hat, halten sich auf "Solo I Sogni Solo Veri" vornehm zurück. Zwar liefert sich ihre E-Gitarre häufig ein Duell mit einem Streichorchester und auf einem Song sind Hip-Hop-Elemente dazugekommen, aber ansonsten ist es ein für sie typisches Rock-Röhren-Album geworden.

Gianna Nannini
Giannadream - Solo I Sogni Solo Veri

Label: Sony / RCA, VÖ April 2009


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Beitrag vom 01.05.2009

Silvy Pommerenke