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Beitrag vom 31.03.2005
Juliette Gréco live in Berlin
AVIVA-Redaktion
Die französische Chansonlegende stellt in der Philharmonie neben ihren Klassikern auch ihr aktuelles Album "Aimez-vous les uns les autres ou bien diasaparaissez" ihrem deutschen Publikum vor.
Miles Davis verliebte sich in Paris als er 1957 die Musik zu Louis Malles "Fahrstuhl Zum Schaffot" einspielte. Heute ist das Paris der Nachkriegszeit ein Mythos aus Existenzialismus, Musik, Kunst, Film und Mode, in dem Camus und Sartre, Louis Malle und Teenager in schwarzen Rollkragenpullovern in den Jazzclubs der Rue Dauphine auftreten.
In einem dieser Jazzclubs in der Rue Dauphine, dem legendären "Tabou", debütierte 1947 die Sängerin Juliette Gréco und wurde zum Star der "Boheme von Saint Germain", als sie zwei Jahre später in Jean Cocteaus Film "Orphée" auftrat. Gréco ließ sich ihre Chansons von Poeten wie Raymond Queneau oder Jaques Prévert schreiben und war außer mit Cocteau eng mit Boris Vian und Miles Davis befreundet. In den 60ern lud die Gréco den Nachwuchskünstler Serge Gainsbourg dazu ein, ihr ein paar Titel zu schreiben (die zu Hits wurden) und wurde eines der bekanntesten TV-Gesichter Frankreichs mit der Serie "Belphegór".
Juliette Gréco verkörpert wie keine zweite die intellektuelle französische Nachkriegsgeneration. Den existenzialistischen Stil hat sie äußerlich und musikalisch über die Jahrzehnte beibehalten: Die strenge gedeckte Kleidung und ihre mit rauh-dunkler Stimme vorgetragenen, meist schwermütigen Chansons sind ihr Markenzeichen.
Schon die Beinamen, die man Juliette Gréco gab, deuten auf den außergewöhnlichen Stellenwert dieser Sängerin hin. Man nennt sie "Muse des Existentialismus" oder anspielend auf ihre Kleidung "Schwarze Rose von St. Germain". Wenn sie singt, bewegt sie sich kaum. Nur ihre Hände kommentieren die Chansons. Gerade durch diese Sparsamkeit erreicht sie eine beeindruckende Präsenz.
Sie ist eine Frau, die oft genug von der Liebe gesungen hat, die genug Freiheit besessen hat, zu lieben und geliebt zu werden, um zu wissen, worüber sie singt.
Juliette Gréco
Freitag, 29. April 2005
Philharmonie Berlin
Beginn 20 Uhr, Einlass ab 19 Uhr
Eintrittskarten gibt es unter Telefon 030. 308 785 685, sowie an allen bekannten VVK-Stellen in Berlin & Brandenburg.
Die Eintrittskarten kosten zwischen 21,- und 46,- EUR zzgl. VVK-Gebühr.