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AVIVA-BERLIN.de im März 2024 - Beitrag vom 21.12.2004


Peter Wassiljewski und Das Leschenko-Orchester
Sabine Grunwald

Russischer Tango ...und Musik der 30er Jahre - Lieder voller Sehnsucht und Leidenschaft. Die große russische Seele vereint Folklore mit Zigeunermusik und dem Rhythmus der Zeit




Das Leschenko-Orchester aus Leipzig hat sich zum Programm gemacht, "den König des russischen Tango" wieder ins Rampenlicht zu bringen. In den 30er Jahren wurde Pjotr Konstantinowitsch Leschenko in ganz Europa begeistert gefeiert. Nur in seiner Heimat musste man ihn heimlich hören. Stalin hatte die konterrevolutionären Klänge auf den Index gesetzt.

Die sehnsuchtsvollen, mal schwermütigen, mal feurigen Songs russischer und jüdischer KomponistInnen haben ihre Wurzeln in der Folklore, der Zigeunermusik und dem Musikgeschmack der 30er Jahre. Sie erzählen von kleinen und großen Dramen des Alltags, von der Sehnsucht nach der Heimat, dem Verlassenwerden, dem Schmerz, der im Alkohol ertränkt wird und immer wieder von der Lebensfreude beim Feiern.

Die hervorragenden MusikerInnen des Leschenko-Orchesters spielen perfekt den Tango, Foxtrott, Cha Cha Cha und laden bei ihren Live-Konzerten zum Mittanzen ein. Violinen, Klarinette, Akkordeon, Bass, Gitarre, Klavier und nicht zuletzt der Sänger Peter Wassiljesky schaffen eine unvergleichliche Atmosphäre, die an ein ausgelassenes Familienfest erinnert.

Pjotr Konstantinowitsch Leschenko war in den dreißiger bis fünfziger Jahren der populärste russische Sänger der Emigration. Seine Platten wurden im Ausland gespielt und in Russland illegal vertrieben. Geboren am 2. Juni 1898 in dem kleinrussischen Dorf Isaewa, in der Nähe von Odessa kam er unehelich zur Welt. Bald wurde man auf seine musikalische Begabung, seine Stimme und sein absolutes Gehör aufmerksam. Er lernte ohne jeden Unterricht Gitarre spielen. Der erste Weltkrieg und die Revolution zwangen ihn zur Emigration. Zusammen mit seiner lettischen Frau Zinaida -einer Tänzerin- ging er auf Tournee. In Berlin Charlottenburg, traten sie im russischen Restaurant "Tari Bari" auf und wurde mit russischen Zigeunerliedern populär. 1935 hat er den Zenit seines Erfolges erreicht und trat in seinem eigenen Lokal, dem "Leschenko" in Bukarest auf. Nach dem zweiten Weltkrieg begann der Abstieg. Leschenko erhielt Auftrittsverbot, wurde von der Bühne herunter verhaftet und starb am 16. Juli 1954 in einem Lazarett in der Nähe von Bukarest.

Weitere Informationen im Netz unter:
www.leschenko-orchester.de
und das Bestellformular der CD
www.leschenko-orchester.de/cd.html
www.oriente.de

Das Orchester: Anja Schmidt (Klavier), Christian Pechstädt, Cornelia Plänitz, Yumiko Tsubaki (Geige), Henning Plankl (Klarinette und Saxophon), Valeri Funkner (Akkordeon), Matthias Buchholz (Kontrabass), Thomas Hannig (Gitarre), Peter Wassiljesky (Gesang)




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Beitrag vom 21.12.2004

Sabine Grunwald