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AVIVA-BERLIN.de im März 2024 - Beitrag vom 25.04.2006


Naked Raven - Never quite
Silvy Pommerenke

Kammerpop aus Down Under. Für die leisen Momente im Leben bringen die drei AustralierInnen Wärme ins verkühlte Europa. Genau passend für den einsetzenden Frühling und vor allem für große Gefühle!




Man sollte es kaum glauben, aber dies ist mittlerweile das sechste Naked Raven Studioalbum. Trotz wirklich großartig inszenierter Songs ist der Fankreis immer noch auf einen kleinen elitären Zirkel beschränkt. Möglicherweise wird sich dies mit dem neuen Album ändern. Vielleicht auch, weil die AustralierInnen "Never quite" nicht mehr auf der anderen Seite der Weltkugel aufgenommen und produziert haben, sondern in unserem heimischen Berlin. Die Band hat sich dafür die Traumtonstudios in Spandau ausgesucht, und erstaunlicherweise klingt das neue Album, trotz des für die Jahreszeit irgendwie immer zu kalten Wetters, wunderbar sonnig und leuchtend. Melodiöse und ins Ohr gehende Popsongs, die nachhaltig in Erinnerung bleiben. In einem Interview sagte die Sängerin Janine Maunders lachend. "Wir sind Underground!" - schade eigentlich, denn diese Musik gehört in viele Ohren!

Das Vorgängeralbum "Holding our breath" war im Gegensatz dazu verhältnismäßig schwermütig und zurückhaltend. Obgleich hier die Cover-Version des Eurythmics Klassikers "Who`s that girl" brillant in Form von spanischen Rhythmen mit Akustik Gitarre und Geige inszeniert wurde.
Aber auch dieses Album, so wie alle anderen Vorgängeralben gehören eigentlich in jeden gut sortierten CD-Haushalt! Naked Raven sind niemals oberflächlich, keineswegs main-stream und etwas für den gehobenen Pop-Musik-Anspruch. Garantiert auch noch in einigen Jahren hörbar, ohne Anzeichen von Vergänglichkeit aufzuweisen.

Über allem schwebt immer die magische Stimme von Janine Maunder. Ihres Zeichens Leadsängerin und Pianistin. Sie ist neben James Richmond die beständigste Größe von Naked Raven und seit 2001 dabei. Begrifflichkeiten wie glasklar und elfengleich klingen irgendwie abgedroschen, treffen aber auf die Stimme der grazilen Frau ohne Einschränkung zu. Da mag man noch so sehr andere adjektivische Zuschreibungen suchen, man findet keine und es stimmt einfach!

Schon 1994 wurde Naked Raven im australischen Melbourne gegründet, und wenn auch die sonstigen Bandmitglieder häufiger wechseln, so ist vor allem James von Anfang an dabei. Eine weitere Konstante ist Stephanie Lindner an der Geige, die seit 2002 die Saiten streicht. Da diese drei MusikerInnen den Schwerpunkt von Naked Raven ausmachen, sind sie denn auch immer wieder auf den CD-Covern zu sehen.

Es sei ein Zitat von Johanna Merhof der Berliner Morgenpost gestattet, die schrieb "dass es mehr gibt als Berliner Feierabendverkehrshupen und ratternden Großstadtsound. Das Mehr heißt Naked Raven." Und sie hat Recht. Absolut!

Anspieltipps: "Days of the week", das vor allem durch den stimmlichen und cellistischen Gegenpart von Anne-Christin Schwarz große Wirkung erzielt. Des Weiteren "Fall short", das sehr energiegeladen, lebendig und für Naked Raven Verhältnisse sogar rockig daher kommt.

Weiterhören: Laura Veirs und Beth Orton.

AVIVA-Tipp: Zeitloser Kammerpop, den man sowohl vor, während und auch nach der Arbeit hören kann. Unbedingt auch Badewannenkompatibel! Die Kerzen nicht vergessen, schön duftendes Badeöl eingießen und ein Sektglas in der Hand. That`s it!

Naked Raven im Netz: www.nakedraven.com und www.nacktraben.de

Konzerte in Berlin
03.05.2006 Berlin / Kesselhaus
04.05.2006 Berlin / InStore-Gig Kultur-Kaufhaus Dussmann [18:00 Uhr]


Naked Raven
Never Quite

Label: T3 Records (ALIVE), VÖ: 28. April 2006
EAN: 4038397000156
16,49 Euro90008115&artiId=5336551&nav=5247" .



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Beitrag vom 25.04.2006

Silvy Pommerenke