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Beitrag vom 16.07.2006
Bossa meets Bob Marley and The Rolling Stones
Silvy Pommerenke
Reggae und Bossa mögen noch eine Verbindung miteinander herstellen können, aber Rock und Bossa? Dennoch sei nun allen ZweiflerInnen gesagt: es funktioniert! Erstaunlicherweise sowohl bei...
...Marley als auch bei den Stones. Wie das kommt? Das Konzept ist einfach, aber cool! Zarte, smarte Frauenstimmen singen die absoluten Hit-Giganten von Bob, Mick & Co nach. Das Ganze wird untermalt von einem sogenannten Ambiente-Lounge-Elektro-Sound-Teppich, oder auch Brazilectro-Beats genannt. Und bei den derzeitigen tropischen Hitzegraden passt das, um es etwas salopp auszudrücken, wie die Faust auf’s Auge. Aber die Meinungen über diese Cover-Projekte stehen sich extrem konträr gegenüber. Da gibt es natürlich die Hard-Core Reggae Fraktion, die den politischen Inhalt der Reggae-Musik im Allgemeinen, und Bob Marleys Musik im Besonderen in diesen Songs nicht wiederfinden, somit die Umsetzung ungelungen, und das weibliche Timbre mit ehemals männlichen Stimmvorgaben nicht in Verbindung mit dem Original bringen kann. Aber es gibt bei den heftig ausgetragenen Diskussionen auch die Meinung derjenigen, die sich der sommerlichen und leichten Übertragung der Songs erfreuen.
An den CD-Covern darf man sich nicht sonderlich stören. Natürlich sieht man auf den ersten Blick, dass die Supermagersüchtigen Models mit den stylischen Bauchnabeln per Computer verfremdet worden sind. Aber andererseits sind diese CD-Hüllen wiederum Anspielung auf Original Cover der Stones und von Marley.
Das reißverschlussversehene Höschen von "Bossa n’Stones" ist natürlich eine Adaption und Variation von "Sticky Fingers" der Stones, so dass das Stöffchen auf dem Cover doch mehr Zitat als Tragbarkeit ausdrückt, weil es in seiner Knappheit definitiv untragbar ist! In Kombination mit dem totenkopfbestücktem Zeigefinger ein wahrer Zitatenschatz (hier sei nur Keith Richards erwähnt!). Dieser Totenkopf findet sich auch auf Marleys Bossa Songbook wieder, hier allerdings am Ringfinger. Und den Zitaten wird auch hier wiederum nachgegangen, denn das Tattoo des ebenmäßig geschönten Körpers ist eine klare Anspielung auf das Album "Burnin’" von Marley - und Tattoos und Caipirinhas sind sowieso ganz stark in Mode.
Was etwas erstaunt, ist, dass es sich tatsächlich um unterschiedliche Interpretinnen der Cover-Songs handelt. Selbst nach mehrmaligem Hören fällt es schwer, Nuancen in der Stimmgebung auszumachen, geschweige denn eindeutig speziellen Künstlerinnen zuzuorden. Aber das ist letztendlich auch egal, weil es sicherlich zum Konzept dieser Alben gehört, eine ganz bestimmte Tonlage zu treffen. Und ob nun Moana, Astrud C., Uschi (?!) Marlene oder Sawa singen, ist dem geneigten Bossa Ohr nicht wirklich wichtig.
AVIVA-Tipp: Beide Alben sind die absoluten Sommerkracher! Man hat die ganze Zeit das Gefühl, bei einem Werbespot einer Weißrumfirma beziehungsweise einer Eisfirma die Hauptrolle zu spielen. Die Musik klingt nach Urlaub, nach Sonne, nach Meer und nach Caipirinha. Möge dieser Sommer niemals enden!
Die Bossa Projekte im Netz: www.chet.de
Various: Bossa n` Marley
The bossa songbook of Bob Marley...
Label: Sony BMG Music Entertainment VÖ: 26.05.2006
EAN: 0828768297629
12,99 Euro
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Various: Bossa n’Stones
The bossa songbook of The Rolling Stones
Label: Sony BMG Music Entertainment VÖ: 14.07.2006
EAN: 0828768774823
12,99 Euro
90008115&artiId=5518829&nav=5247"